Auszug - Auswahlverfahren für Bürgermedaille
Herr
Groos begründet den Antrag. Die
Bürgermedaille ist eine noch junge Auszeichnung, deren Wert auch von seiner
Fraktion hoch eingeschätzt wird, die aber in dem zugrunde liegenden Verfahren
nach Fraktionsansicht deutliche Mängel aufweist. Aus diesem Grund hat man
bereits in der BVV im März den vorliegenden Antrag eingebracht. Der Antrag
wurde damals wieder zurückgezogen, da von Seiten des BA ein Beschluss zum
Verfahren gefasst werde. Nachdem ¼ Jahr davon keine Rede mehr war, hat die
Fraktion im Juni diesen Antrag erneut eingebracht, der dann wegen der
Sommerpause nicht mehr diskutiert werden konnte. Inzwischen liegt eine Äußerung
der Bezirksbürgermeisterin vor. Es werde eine Jury gebildet aus hervorragenden
Persönlichkeiten des Bezirkes, zu denen so auch sicherlich der Vorsteher der
Bezirksverordnetenversammlung zählen wird. Zu diesem BA-Beschluss solle es noch
in den nächsten Wochen kommen, da das veränderte Verfahren bereits bei der
Verleihung der Bürgermedaille in diesem Jahr Anwendung finden solle. Ein
BA-Beschluss oder eine Ankündigung eines solchen liegt dem Hause aber bis heute
nicht vor. Die Äußerung fiel im Haushaltsausschuss und wurde von dessen
Mitgliedern zur Kenntnis genommen. Eine inhaltliche Debatte fand nicht statt.
Insofern wurde auch von keiner Seite im Haushaltsausschuss zu dieser
Feststellung von Frau Bürgermeisterin inhaltlich Zustimmung oder Ablehnung
signalisiert. Der Antrag beabsichtigt, die mangelnde Transparenz des bisherigen
Verfahrens zu beheben. Die demokratische Legitimation der Bürgermedaille des
Bezirkes Treptow-Köpenick von Berlin soll auf eine breitere Basis gestellt
werden. Entscheidend ist für die Fraktion dabei, dass die BVV während des
gesamten Verfahrens vollwertig an der Findung zu ehrender Bürger beteiligt wird
und insofern eine substantielle Änderung zum bisherigen Verfahren eingeführt
wird. Aussprache: Frau
BzBmin Schöttler: Man habe in
verschiedenen Gremien über das Auswahlverfahren für die Bürgermedaille
gesprochen. Sie halte persönlich das Ansinnen des Antragstellers für
schädigend, das Auswahlverfahren öffentlich zu diskutieren, als sich über
Kriterien zu verständigen und diese Kriterien dann anzuwenden und den
Bürgerinnen und Bürgern mitzuteilen. Zum
Antrag: Im Bezirksverwaltungsgesetz ist klar geregelt, welche Aufgaben das
Bezirksamt hat und welche Aufgaben die Bezirksverordnetenversammlung.
Gemeinsame Ausschüsse sind dort nicht vorgesehen und die wird es auch nicht
geben! Sie empfehle der BVV noch einmal in aller Ruhe in einem Gremium, wie zum
Beispiel dem Haushaltausschuss, darüber zu diskutieren. Die
Vorlage von der sie gesprochen habe (Bildung einer Jury) wird am 8. September
auf der Tagesordnung stehen und wird voraussichtlich dann auch beschlossen.
Danach werde das Bezirksamt öffentlich bekannt machen, wie das Auswahlverfahren
vonstatten geht und um Einreichung von Vorschlägen bitten, die bisher
unbürokratisch ohne Regularien eingereicht werden konnten. Der Antrag
– durch die vielen rechtlichen Fehler, die darin enthalten sind –
ist nicht umsetzbar. Herr
Igel: Seit 2003 wird im Bezirk die
Bürgermedaille an Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement verliehen. Dadurch
wurde das Ehrenamt in das Bewusstsein vieler Bürgerinnen und Bürger unseres
Bezirkes gebracht. Der Einreicher gibt zum Ausdruck, die Bürgermedaille zu
achten, habe aber mit der Diskussion in der BVV eine Negativdiskussion
aufgebracht, die letztendlich die Bürgermedaille entwertet. Es war richtig und
wichtig, wie die Bürger geehrt wurden. Die SPD-Fraktion steht weiterhin zu den
geehrten Persönlichkeiten. Da ist diese Diskussion jetzt schädlich und
unverständlich. In den vergangenen Jahren waren sich Bezirksamt und die
Parteien über die vorgelegten Vorschläge immer einig. Zu den in der Begründung
vorgebrachten 4 Vorschlägen für eine Änderung des Bezirksamtsbeschlusses kann
er nur feststellen, dass diese Änderungen, die unter neu 3 bis neu 6
vorschlagen werden, bereits so umgesetzt werden. Die SPD-Fraktion lehnt daher
eine Bildung des gewünschten Ausschusses ab und werde den Antrag ablehnen. Herr
Groos: Er bedanke sich für die
verschiedenen Belehrungen und auch Erläuterungen und nehme den Vorschlag der
Bezirksbürgermeisterin auf. Er beantragt deshalb zur Fortführung der Diskussion
die Überweisung in den A. f. HhPV. Frau
BzBmin Schöttler: Dieser Antrag ist
nicht diskutierbar. Dieser Antrag ist aus rechtlichen Gründen abzulehnen. Dem
Bezirksamt kann durch einen Ausschuss keine Vorlage zur Beschlussfassung
unterbreitet werden. Es gibt keinen gemeinsamen Ausschuss zwischen Bezirksamt
und Bezirksverordnetenversammlung. Gegen diesen Antrag spricht eindeutig das
Bezirksverwaltungsgesetz. Herr
Wohlfeil: Nach dieser Diskussion
stellt sich die Frage der Zulässigkeit des Antrages. Er schlage deshalb vor, im
Haushaltsausschuss darüber weiter zu diskutieren. Aber dieses muss nicht mit
einem Antrag passieren. Er finde es auch nicht gut, wenn eine Partei dann sagen
kann, wir haben das Verfahren für die Bürgermedaille maßgeblich gestaltet. Das
sollte eine Sache sein, die einvernehmlich hier im Hause passiert, ohne dass
eine Partei hier einen Antrag stellt. Deshalb wird die Linksfraktion gegen die
Überweisung und gegen diesen Antrag stimmen. Der Antrag sollte zurückgezogen
werden. Herr
Groos: Er wisse, dass für den Antrag
keine Mehrheit zu bekommen ist, aber nach Bezirksverwaltungsgesetz entscheidet
nicht das Bezirksamt über die rechtliche Zulässigkeit von Anträgen. Dieser
Antrag ist vom BzVV geprüft worden und in die BVV im Juni eingegangen. Er ist
bereit, im Ausschuss diesen Antrag zu diskutieren. Der BzVV
gibt Hinweise zu den Aufgaben und
Rechten des Vorstehers (z. B. kein materielles Prüfungsrecht). Herr Sauerteig: Die Fraktion zieht jetzt den Antrag zurück, in der Hoffnung, damit die Diskussion in den Ausschüssen in Gang gebracht zu haben. Abstimmungsergebnis: dafür: . dagegen: . Enthaltung: . |
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