Auszug - Keine Verwendung von Anglizismen bei Debatten und Vorträgen in der Bezirksverordnetenversammlung
Herr Voigt begründet den Antrag: Die BzV sollten, und da nehme
er auch die Fraktion der NPD nicht aus, im Sprachgebrauch auf Anglizismen
verzichten. Gerade als gewählte Volksvertreter sollte man hier ein Zeichen
setzen, damit die Sprache von Goethe und Schiller auch vernünftig gesprochen
wird. Ihm liegt ein aktueller Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
vor, wonach 17 Mio. Menschen in Osteuropa die deutsche Sprache erlernen und
nach Englisch Deutsch die meistgelernte Sprache in Europa ist. Er bitte deshalb
um Unterstützung des Antrages. Aussprache: Herr Igel: Sprache ist Vielfalt, sie lebt von Vielfalt,
wie unsere Gesellschaft insgesamt auch von Vielfalt lebt. Sprache entwickelt
sich, Sprache verändert sich auch. Man will uns jetzt mit einem Beschluss
bevormunden, uns Sprache vorzuschreiben. Man werde sich nicht vorschreiben
lassen, wie und was man zu sagen haben. Der Antrag stellt ein sprachliches
Diktat. dar. Dieser Antrag zeigt eine gewisse Feindlichkeit gegenüber allem
Fremden, ist dadurch eindeutig ideologisch gefärbt. Sprache ist Verständigung
mit anderen, auch mit anderen Nationen, und wir können darauf stolz sein, dass
unsere Sprache es auch in viele andere Sprachen geschafft hat. Ja, es gibt
Menschen die Anglizismen kritisieren, hier nun, das ist ja nun die neue
Qualität, sollen sie sogar verboten werden. Es erstaunt dann aber, dass z. B.
PR-Manager und Randgruppen-Events im am 04.02.2007 beschlossenen
Aktionsprogramm der NPD benutzt werden. Dieser Antrag soll uns dazu anregen,
ein korrektes Deutsch zu sprechen. Der Antrag selbst erfüllt dies aber nicht,
wie uns die Begründung zeigt (am Donnerstag, den …). Er lehnt diesen
Antrag ab. Herr Voigt: Er habe betont, die NPD ist selbst nicht frei von den
berühmten Anglizismen und ist bereit, daran zu arbeiten. Es ist eine Empfehlung
und kein Verbot, es soll ein entsprechendes Bewusstsein in die BVV
hineingetragen werden. Die BVV sollte sich doch in der Sprache unterhalten, die
allgemeinverständlich ist, denn immerhin sprechen 26% der Deutschen kein Englisch. Es
wurde ein Teilwortprotokoll erstellt: Herr Sievers:
Wir haben eine lange Rede gehört von Herrn Igel. Für mich gibt es noch einen
anderen, viel prekäreren Grund, warum ich einen solchen Antrag nicht zustimmen
sondern entschieden ablehnen muss. Für mich zeigt das eine Geisteshaltung, die
Geisteshaltung der NPD. Eine Partei, die unbedingt ein Wort wie
„Weltnetz“ benutzen muss, weil ihr Internet, ein vollkommen
akzeptables Wort, was sonst jeder Mensch in Deutschland benutzt, nicht gefällt.
Das ist eine Geisteshaltung, die wir vom Nationalsozialismus kennen, wo ein
Wort wie Regie - jedem ist klar was das ist, das war auch in den 20er Jahren
jedem in der Republik klar - durch eine Wortschöpfung wie
„Spielleitung“ ersetzt werden musste, und das auf allen Plakaten,
wenn sie mal eine Ausstellung sehen von Ufa-Plakaten. Ab ´33 ist der Bruch, ab
´45 sieht es schon wieder anders aus. Das ist eine Geisteshaltung, die ich
nicht teile und von der ich auch nicht will, dass sie die BVV teilt. Danke Herr
Bräuniger: Sie haben ihre
Geisteshaltung, wir haben die unsrige, wir vertreten die Interessen unseres
Volkes. Ende
des Wortprotokolls Herr Voigt:
Es geht so einfach nicht, in dem man dem Antragsteller u. a. unterstelle, dass
die NPD sich der neuen Weltoffenheit verschließen würde. Ohne Deutsch kommt
man in Europa nicht mehr zurecht, wie ein ungarischer Professor aus
Budapest, der dort den Lehrstuhl für Germanische Linguistik innehat, in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung feststellte. Dieser stellte weiter fest, dass,
nachdem Deutsch zur Jahrhundertwende vorherrschende Sprache in Wissenschaft und
Kultur war, jetzt Deutsch gegenüber Englisch aufholt. Dem sollte man gerecht
werden. BzVV: Herr Voigt, Zitate sind durch den Vorstand zu
genehmigen. Abstimmung: Bei 3 Dafür-Stimmen wird der Antrag mehrheitlich
abgelehnt. Es wird folgender Beschluss gefasst: Der Antrag: wird abgelehnt. Abstimmungsergebnis: dafür: 3. dagegen: mehrheitlich. |
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