Auszug - 2. Schwerpunkt: Gewalt unter Jugendlichen  

 
 
71. (öfftl.) Sitzung des Jugendhilfeausschusses (gemeinsam mit Bildung)
TOP: Ö 1.2
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 08.03.2006 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 21:00 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Köpenick - Rathaussaal
Ort: Alt-Köpenick 21, 12555 Berlin

Herr Stahr informiert über Gewaltprobleme, die sich im Kalenderjahr 2005 in der Jugendgerichtshilfe niedergeschlagen haben

Herr Stahr informiert über Gewaltprobleme, die sich im Kalenderjahr 2005 in der Jugendgerichtshilfe niedergeschlagen haben. Insgesamt gab es 1.745 Verfahren, davon sind 527 offen. Diese Verfahren untergliedern sich in verschiedenen Delikte. An der Spitze liegen 450 Diebstähle, gefolgt von 261 Sachbeschädigungen und 188 Körperverletzungen usw.. Diese Zahlen sind dann noch weiter unterteilt, wie z. B. nach Jugendlichen, Heranwachsenden, deutsch, nicht- deutsch, männlich, weiblich.

 

Es existiert eine gut funktionierende Arbeitsgruppe - Gewaltprävention. In dieser AG sind Vertreter aus dem Schulpsychologischen Beratungszentrum, verschiedenen Schulen, den  für unseren Bezirk zuständigen Abschnitten der Polizei, der Jugendgerichtshilfe, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) und KICK - Sport gegen Jugenddelinquenz.

 

Frau Quednow vom Schulpsychologischen Beratungsdienst informiert über die Veröffentlichung Bildung für Berlin, Gewaltsignale an Berliner Schulen 2004/2005 (im Internet unter www.senbjs.berlin.de/gewaltpraevention zu finden).

 

Der Trend der Verlagerung von Gewalt in Richtung jüngerer Altersgruppen (Grundschulen) setzt sich fort. Hier ist es wichtig, Gegenmaßnahmen einzuleiten. An nur zwei Schulen haben wir Schulstationen, da wir zu den gut situierten Bezirken gehören.

Ab nächstem Frühjahr sollen an den Hauptschulen Sozialarbeiter eingesetzt werden, die aus EU- Mitteln finanziert werden. Problematisch daran ist, dass keine Kontinuität sichergestellt werden kann.

 

Im Schuljahr 2004 / 2005 gab es berlinweit 894 Gewaltmeldungen (Anlage 2). Die Jugendgruppengewalt ist rückläufig, während die absolute Zahl der Körperverletzungen von 365 auf 572 gestiegen ist. Der Anteil der Fälle von gefährlicher Körperverletzung ist gesunken.

 

Im Bezirk Treptow- Köpenick sind im vergangenen Schuljahr 65 Gewaltmeldungen eingegangen. Das sind 32 % mehr als im Vorjahr. Bedenklich ist die Zunahme der Lehrerbedrohungen, wobei die Klassenlehrer weniger betroffen sind. In der Regel betrifft es Lehrer, die nur zeitweise in den Klassen sind und die Schüler wenig kennen.

 

Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Schule, Polizei und Schüler der Sekundarstufe 1 (7. -10. Klasse) hat sich bewährt. Im vergangenen Schuljahr wurden durch die Präventationsbeauftragten der Polizeiabschnitte 65, 66, 67 Antigewaltveranstaltungen in 98 Schulklassen für jeweils 3 Stunden durchgeführt.

 

Frau Quednow stellt die für Berliner Schulen entwickelten "Notfallpläne" vor. Diese enthalten konkrete Anleitungen und Hinweise auf Hilfen, wenn Schulen mit Gewaltvorfällen, Krisensituationen und extremistisch motivierten Vorfällen zu tun haben. Das Meldeformular für Gewaltvorfälle liegt als Anlage 3 bei.

 


 


 
 

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