Auszug - Bauvorhaben Grundstück vormalig Keck, Mühlenstraße  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Stadtplanungsausschusses
TOP: Ö 3.1
Gremium: Stadtplanungsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 09.10.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Anhand von Karten stellt der Investor Herr xxxxxxxx von der xxxxxxx seine Pläne für die Bebauung des sog

Anhand von Karten stellt der Architekt Herr Kammerer vom K&K Architekturbüro seine Pläne für die Bebauung des sog. Keck’schen Grundstücks in der Mühlen- Ecke Prinz-Handjery-Straße vor, in der ein Pflegeheim mit ca. 120 Betten errichtet werden soll. Der dichteren und höheren Bebauung dieses Teils der Mühlenstraße entsprechend, werden dort vier Gebäude in Form von Stadtvillen errichtet. In der vom Investor bevorzugten höheren Variante haben die beiden mittleren Gebäude vier und die beiden äußeren drei Stockwerke (GFZ: 0,73). Möglich sei auch eine niedrigere Variante, in der die beiden mittleren Gebäude zwei und die beiden äußeren drei Stockwerke haben (GFZ: 0,58). Darüber befindet sich jeweils noch ein Staffelgeschoss für Nebennutzungen. Hierdurch solle die städtebauliche Situation an dieser Stelle beruhigt und der Ist-Zustand geheilt werden. Die Baumwipfelhöhe des dahinter liegenden Waldes wird nicht überschritten. In das Grundstück hinein sollen zwei weitere kleinere Flügel gebaut werden. Am Rande und zwischen den Gebäuden befinden sich Treppentürme, die mit einem Spalier aus Holz verkleidet und begrünt werden sollen. Tiefgaragen oder eine Unterkellerung des Geländes seien nicht vorgesehen.

Stapl FL  Frau Lappe berichtet, dass im Zusammenhang mit der Ausschreibung des Grundstücks durch den Liegenschaftsfonds ein Waldgutachten erstellt wurde, in dem mit den Berliner Forsten vereinbart wurde, dass auf einen konkreten Bauantrag hin Rodungsgenehmigungen erteilt werden können. Der für das Grundstück gültige Bebauungsplan sieht an dieser Stelle eine soziale bzw. kulturelle Nutzung mit einer GFZ von 0,4 vor. Daher erscheine dem Stadtplanungsamt das vorgestellte Vorhaben mit Drei- bzw. Viergeschossern plus Dachaufbauten als zu opulent.

Die Piraten-Fraktion bezweifelt, dass es sich bei dem geplanten Pflegeheim um eine soziale oder kulturelle Nutzung handelt.

Auf Nachfrage der SPD-Fraktion erklärt Herr Kammerer, für das Bauvorhaben müssten zahlreiche Bäume gefällt werden, davon ca. fünf bedeutende. Von diesen für die Errichtung der Gebäude notwendigen Fällungen abgesehen, bleibe der übrige Wald bestehen.

Die Fraktion GRÜNE kritisiert die nicht mit den GFZ-Vorgaben übereinstimmende Höhe der Gebäude. Die SPD-Fraktion verweist auf die teilweise noch höheren Gebäude auf der gegenüber liegende Straßenseite. Herr Kammerer erklärt, dass aus wirtschaftlichen Gründen eine GFZ von mindestens 0,5 notwendig sei. Sei diese nicht verhandelbar, wäre alle Planung hinfällig. Die Fraktionen der CDU und der GRÜNEN zeigen sich verwundert, dass ein Investor ein Grundstück erwirbt, für das eine GFZ von 0,4 vorgesehen ist, wenn er dort Gebäude mit einer GFZ von 0,58 bzw. 0,73 errichten will.

Speziell auch in Hinblick auf die Treppentürme zwischen den Häusern erklärt die SPD-Fraktion, typologisch handele es sich bei den geplanten Gebäuden keinesfalls um Stadtvillen. Herr Kammerer erklärt, eine Pflegeeinrichtung sei nicht mit einzeln stehenden Gebäuden möglich, so dass die die Häuser verbindenden Treppentürme notwendig seien. Die Idee einer Stadtvilla könne daher nur eine Assoziation sein. Die Fraktionen der CDU und der GRÜNEN nennen die Gebäude hässlich bzw. „nicht schön“ und erklären, die Hässlichkeit der gegenüber liegenden Gebäude dürfe sich nicht in den geplanten Neubauten fortsetzen. Die SPD-Fraktion fordert, die Gebäude müssten sich stärker in das ortstypische Bild einfügen.

Abschließend begrüßt der Ausschussvorsitzende sowohl eine Investition an dieser Stelle wie auch die Art der Nutzung, nennt die vorgestellten Pläne jedoch ungenügend und bittet um deren Überarbeitung in Richtung einer „ortsangemesseneren“ Gestaltung. Wenn der Ort durch den Neubau aufgewertet werde, werde möglicherweise auch der Ausschuss nicht sklavisch an einer GFZ von 0,4 festhalten.

 
 

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