Drucksache - 1397/XIX
Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, sich in der Zeit vom 10.03. bis zum 23.03.2016 sowie in folgenden Jahren mit einer Aktion oder Veranstaltung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen.
Ursprungstgext: Das Bezirksamt wird gebeten, sich in der Zeit vom 10.03.bis zum 23.03.2016 mit einer Aktion oder Veranstaltung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen.
Begründung: Auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung hat sich 2015 die Verwaltung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus mit einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung beteiligt. Thema der Veranstaltung war: „Wer gehört dazu? Andersdeutsch in Deutschland“. Die Teilnehmer*innen der gut besuchten Veranstaltung waren sich einig, dass es wichtig ist, dass sich das Bezirksamt mit der Thematik weiter auseinandersetzt. Das Bezirksamt bekräftigt und unterstützt mit der Teilnahme die Anliegen der pluralen Neuköllner Gesellschaft.
Mit Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 11. November 2015 ist das Bezirksamt gebeten worden, sich in der Zeit vom 10.03. bis zum 23.03.2016 sowie in den folgenden Jahren mit einer Aktion oder Veranstaltung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen. Als Beauftragter des Bezirksamtes für Fragen des Rechtsextremismus hatten Herr Bezirksstadtrat Szczepanski und die Abteilung Soziales die Organisation und Durchführung übernommen.
Am 16.03.2016 wurde im BVV–Saal dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung folgend in Kooperation mit der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V. (KIgA e.V.) eine öffentliche Informationsveranstaltung unter dem Motto „Wer ist das Volk? - Gemeinsam gegen Vorurteile und Menschenfeindlichkeit“ durchgeführt.
Die Veranstaltung fand zwar leider nicht ganz die erhoffte Resonanz, da weniger Teilnehmende als erwartet kamen, gleichwohl bestärkte das nachfolgende Feedback mehrerer Beteiligter das Bezirksamt in der Auffassung, dass eine erfolgreiche und letztlich auch nachhaltige Veranstaltung durchgeführt wurde und es auch positiv bewertet wurde, dass sich das Bezirksamt erneut offiziell dieses Themas angenommen hat.
Nach einführenden Worten des Bezirksstadtrats für Soziales, Herrn Szczepanski, erfolgte ein einleitender ausführlicher Vortrag der international bekannten Vorurteilsforscherin Dr. Beate Küppers zur Problematik gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In ihrem Beitrag thematisierte sie den aktuellen Rechtspopulismus in seiner Entwicklung und stellte überblicksartig die mediale Berichterstattung der letzten Jahre dar, welche zugleich Nährboden für ultra-konservative und rechte Vereinigungen wie AfD, Pegida und HoGeSa war.
Der Vortrag bildete eine ideale Basis für die folgenden kritischen Gesprächsrunden. Im Anschluss des Vortrags teilte sich das Auditorium in 3 World-Café-Gruppen auf. Ziel war es, Rechtspopulismus kritisch und bewusst zu überdenken, weswegen die Teilnehmer*innen angehalten wurden, sich aktiv zu beteiligen und die eigenen Positionen zu reflektieren.
Die Themen „Politische Bildungsarbeit gegen Antisemitismus in der Migartionsgesellschaft“, „Rassistische Mobilisierungen – Geflüchtete in Berlin“, „Begegnungen und Patenschaften als Mittel gegen Vorurteile“ und „Erfahrungen und Erwartungen im ehrenamtlichen Engagement für Geflüchtete“ wurden ausführlich in zwei Runden beleuchtet und erörtert, sodass die Teilnehmer*innen mit neuen Erkenntnissen aus der Veranstaltung gehen konnten.
Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl wurden zwei World-Cafés wegen ihrer inhaltlichen Nähe zusammengelegt, was der Diskussion und dem gegenseitigen Austausch der Teilnehmenden jedoch in keiner Weise abträglich war.
Die anschließende Begegnung in zwangloser Atmosphäre führte zu vielen Gesprächen und Vernetzungen von Teilnehmenden.
Das Bezirksamt sieht den BVV-Beschluss damit als erledigt an.
Berlin-Neukölln, den 25.04.2016Bezirksamt Neukölln von Berlin
Dr. GiffeySzczepanski BezirksbürgermeisterinBezirksstadtrat |
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