Bodendenkmale

historische Waffenfunde (Speer- und Pfeilspitzen)

Bodendenkmale sind bewegliche oder unbewegliche Sachen, die sich im Boden oder in Gewässern befinden. Da sie bis zu einer archäologischen Untersuchung nicht immer vollständig bekannt und genau lokalisiert sind, können abgegrenzte Flächen, in denen Baudenkmale vorhanden sind oder vermutet werden, außerdem durch Rechtsvorschriften als Grabungsschutzgebiete ausgewiesen werden.

Ausgewählte Bodendenkmale

Wer aufmerksam durch den Bezirk Treptow-Köpenick geht und viele Baugruben beobachtet, stößt immer wieder auf Spuren der vergangenen Jahrhunderte. Schatzfunde oder umfangreiche Stadtanlagen werden bei den archäologischen Grabungen nicht erwartet. Vielmehr lassen sich zahlreiche Dinge des täglichen, seit Jahrhunderten vergangenen Lebens finden: Scheren, Kämme, Gürtelschnallen und Stiefelsporen. Sogar ein Skelett eines Pferdes konnte aus dem Boden geborgen und dokumentiert werden. Viele Baugruben, ob auf der Schlossinsel, in der Altstadt oder in den historischen Siedlungs- und Dorfanlagen, werden von den Archäologen untersucht. Die Funde ermöglichen weitere Erkenntnisse über die Geschichte Köpenicks zu finden und vor allem Antworten auf Fragen über die Lebens-, Arbeits- und Siedlungsweise der früheren Bewohner zu geben. In Zusammenarbeit mit den Eigentümern finden im Vorfeld von Baumaßnahmen Sichtungsgrabungen statt, die ohne viel Verzögerung des Neubaus vorgenommen werden.

Tracht und Zierrat 13. bis 14. Jahrhundert
Tracht und Zierrat 13. bis 14. Jahrhundert
  • Gürtelschnallen aus Eisen und Bronze
  • dreieckige, eiserne Riemenschnalle
  • eiserne Riemenzunge zur Verstärkung der Gürtelspitze
  • kleine Glasringe und Bronzering
  • Alt-Köpenick 17-19
Eiserne Werkzeuge und Produkte 13. bis 14. Jahrhundert
Eiserne Werkzeuge und Produkte 13. bis 14. Jahrhundert
  • Vorhängeschlösser
    • Verschlussbügel, komplettes Schloss
  • Alt-Köpenick 17-19
Grabungsstätte
  • Alt-Köpenick 17-19

Neben dem Rathaus Köpenick wurde ein mittelalterlicher Fundamentgrundriss freigelegt. Dieser über 600 Jahre im Boden erhaltene Balkengrundriss wurde wissenschaftlich erfasst und in Teilen im Heimatmuseum aufbewahrt.

  • Grabungsstätte
  • historische Waffenfunde (Speer- und Pfeilspitzen)
  • historische Waffenfunde (Speer- und Pfeilspitzen)
Grabungsstätte Grünstraße "Das Archiv im Boden" - Artikel

Grabungsstätte Grünstraße

“Das Archiv im Boden
Ziel einer systematischen archäologischen Untersuchung ist es, die genaue Abfolge der von Menschenhand bewegten Erdschichten einer Fundstätte zu bestimmen. Damit wird eine, im Gegensatz zu Urkunden, objektive Quelle erschlossen, die das alltägliche Leben unserer Vorfahren über Jahrhunderte widerspiegelt.
In der Köpenicker Altstadt haben sich seit dem Mittelalter bis zu drei Meter mächtige Schichtenpakete abgelagert, die bei Beginn jeder Grabung schrittweise abzutragen sind. Das Fundmaterial aus jeder Schicht eines Hauses, einer Grube, einer Herdstelle oder eines Pfostenlochs wird dabei in akribischer Kleinarbeit sorgfältig getrennt, um bei der anschließenden Auswertung bestimmt und datiert zu werden.

Holzgefäß; Altstadt

Vor dem Hintergrund exakter naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden läßt sich so die historische Entwicklung einer Siedlung und ihrer materiellen Kultur nachvollziehen. …”