Ausstellung „Ausnahmezustand! Der 17. Juni 1953 in Treptow und Köpenick“ ab 18.03.2024 im Museum Köpenick zu sehen

Demonstrationszug mit Siegfried Berger (1. Reihe, 3. von links), Streikführer aus dem Funkwerk Köpenick

Pressemitteilung vom 01.03.2024

  • Laufzeit: 18.03.2024 bis 30.09.2024
  • Ort: Museum Köpenick, Alter Markt 1, 12555 Berlin
  • Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag und Sonntag 14:00 bis 18:00 Uhr

Marco Brauchmann, Bezirksstadtrat für Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport, teilt mit:

„Ab dem 18. März 2024 ist die Ausstellung „Ausnahmezustand! Der 17. Juni 1953 in Treptow und Köpenick“ im Museum Köpenick zu sehen.

Streikende Bauarbeiter in der Stalinallee, Demonstrationen im Regierungsviertel, verwüstete Parteibüros, Brände, einrollende Sowjetpanzer, standrechtliche Erschießungen – der erste Volksaufstand in einem von der Sowjetunion kontrollierten Staat nach 1945 begann in Berlin. Etwa eine Million Menschen beteiligten sich am 17. Juni 1953 in hunderten Städten und Dörfern an den Protesten gegen das SED-Regime. Das Trauma des Kontrollverlustes an diesem Tag verfolgte die DDR-Führung bis zum Zusammenbruch während der Friedlichen Revolution von 1989/90. Die ikonischen Bilder des Juni-Aufstands sind heute Teil des kulturellen Gedächtnisses. Sie zeigen allerdings fast ausnahmslos Szenen, die sich im Zentrum Ostberlins abspielten. Als wichtiger Industrie-, Medien- und Militärstandort sowie Arbeits- und Wohnstätte bedeutender Akteure hatten auch Treptow – als Grenzbezirk im geteilten Berlin – und Köpenick Anteil an den damaligen Ereignissen.

Die Ausstellung beleuchtet die lokalgeschichtlichen Bezüge dieses bedeutsamen Ereignisses. Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit dem Thema waren die seit dem 50. Jahrestag des Aufstands gestiegene Relevanz für die Erinnerungskultur zum 17. Juni 1953 in Treptow-Köpenick. So erinnert seit 2013 ein Gedenkstein an der Ausflugsgaststätte Rübezahl an die legendäre Dampferfahrt auf dem Müggelsee vom 13. Juni 1953. Dieser Ausflug unzufriedener Bauarbeiter ist der erste dokumentierte Streikaufruf, der dann in den Aufstand der folgenden Tage mündete.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Museums Köpenick besucht werden, der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung wurde aus Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.”

Weitere Informationen:
www.berlin.de/bildung-t-k