Internationaler Tag der Roma am 8. April: Flagge wird an Berliner Rathäusern gehisst

Flagge der romanischen Gruppe

Pressemitteilung vom 05.04.2023

Am 8. April 2023 ist der 52. Internationale Tag der Roma und zu diesem Anlass wird die Flagge der Roma vor dem Rathaus Treptow gehisst – aufgrund der Osterfeiertage in diesem Jahr bereits am 6. April. Anlässlich des Roma Day finden in Berlin und bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt.

Der Internationale Tag der Roma ist ein weltweiter Aktionstag, der auf die Situation der Rom*nja aufmerksam macht und an dem ihre Kultur gefeiert wird. Dieser Tag erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress, der am 8. April 1971 bei London stattfand und das Ziel hatte, soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu erreichen. Diese erste internationale Vereinigung der Rom*nja war Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins, das seinen Ausdruck in einer eigenen Hymne, einer eigenen Flagge und der Einigung auf die Selbstbezeichnung Roma fand.

Rom*nja leben als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten. Die große Mehrheit von ihnen lebt seit mindestens 700 Jahren in Europa (vor allem in Südosteuropa, in einigen mitteleuropäischen Staaten wie z.B. Deutschland und Großbritannien sowie in Spanien und Frankreich). Rom*nja bilden mit ca. 12 Millionen Menschen die größte ethnische Minderheit Europas und waren über Jahrhunderte ausgegrenzt und diskriminiert. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden 500.000 europäische Roma Opfer eines nationalsozialistischen Genozids (“Porajmos”), der lange Zeit nicht als solcher anerkannt wurde.

Aktuelle Situation der Rom*nja
Sehr viele Angehörige der Rom*nja werden auch in Deutschland sowohl aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch aufgrund ihrer sozialen Situation marginalisiert und sind häufig massiven Diskriminierungen, Benachteiligungen und Angriffen ausgesetzt. In manchen europäischen Staaten werden sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngster Zeit offen verfolgt.

Die in Deutschland lebenden Rom*nja werden als ethnische Minderheit nicht erfasst, daher liegen keine genaueren Zahlen vor. Viele Menschen sind im Rahmen des europäischen Freizügigkeitsrechts in den letzten Jahren aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland zugewandert. Zuletzt sind viele weitere Menschen aufgrund der Pandemie sowie des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nach Deutschland geflohen.