Bezirkliche Gewerbeflächen sichern und entwickeln – Treptow-Köpenick beschließt Wirtschaftsflächenkonzept (WiKo)

Pressemitteilung vom 11.01.2023

Berlin wächst und damit werden nicht nur die Flächen für Wohnungsbau knapper, sondern auch für lokales Gewerbe. Auch im Bezirk Treptow-Köpenick sind Unternehmen zum Beispiel des produzierenden Gewerbes und des Handwerks vermehrt von Verdrängung und fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten betroffen.

Treptow-Köpenick beschließt daher als einer der ersten Berliner Bezirke ein Konzept zur Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen – das sogenannte Wirtschaftsflächenkonzept, kurz WiKo. Das Konzept formuliert Entwicklungsvorstellungen, um bestehende Gewerbestandorte zu sichern und potenzielle Gewerbeflächen zu identifizieren sowie darauf aufbauend standortbezogene Strategien, Handlungsfelder und Maßnahmen zu schaffen.

Mit der Beschlussfassung durch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 15. Dezember 2022 (Beschluss Nr. 0179/13/22) bildet das WiKo für bezirkliche Verwaltung und Politik eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Gewerbeflächenentwicklung und die Steuerung von Ansiedlungen und Betriebserweiterungen.

Die Erarbeitung des WiKos erfolgte auf Basis einer Bestandsaufnahme aller Wirtschaftsflächen (ab 500 m²) in Treptow-Köpenick, wodurch der Bezirk zugleich erstmalig georeferenzierte Basisdaten über den Gewerbeflächenbestand erhielt. Damit gibt das bezirkliche Wirtschaftsflächenkonzept eine Übersicht über die Gewerbeflächen und deren Entwicklungsmöglichkeiten im Bezirk. Dabei soll sich die künftige Gewerbeflächensicherung und -entwicklung an zehn Leitlinien orientieren. Zudem definiert das Zielkonzept des WiKos eine strategische Ausrichtung für Einzelflächen sowie für Profilbereiche mit Aussagen zur Stärkung bestimmter Nutzungen.

Ausgehend von einem Flächenbestand von ca. 1.000 Hektar sind davon rund zwei Drittel tatsächlich wirtschaftlich genutzt („Aktivkulisse“) sowie zusätzlich ca. 318 Hektar Potenzialflächen im Bezirk Treptow-Köpenick ermittelt worden. Diese un- oder untergenutzten Flächen bzw. Perspektivflächen stellen ein beachtliches Flächenpotenzial dar, das sich zu erheblichen Teilen in bestehenden Gewerbegebieten findet, da nach wie vor große gewerbliche (bzw. industriell vorgeprägte) Brachflächen im Bezirk vorhanden sind.

Die Ergebnisse wurden in vier aufeinander aufbauenden Teilplänen (Analyse, Bewertung, Strategien, Konzeption) dargestellt, die in Verbindung mit einem erläuternden Bericht das WiKo bilden. Der gesamte Prozess wurde durch eine umfangreiche Mitwirkung unterschiedlicher Gremien und Vertretungen aus der Verwaltung auf Bezirks- und Senatsebene, Politik und Wirtschaft begleitet. Zudem wurde die Öffentlichkeit eingebunden.

Das Wirtschaftsflächenkonzept zeigt im Ergebnis geeignete Maßnahmen und Instrumente zur Umsetzung der gesamtstädtischen und bezirklichen Ziele für die angestrebte städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung der gewerblich genutzten Flächen auf. Als fachlicher Teilplan der Bereichsentwicklungsplanung (BEP) ergänzt das WiKo bestehende Konzepte, wie das Zentren- und Einzelhandelskonzept (ZEHK), das Radwegekonzept, die Uferkonzeption oder das Soziale Infrastrukturkonzept (SIKo).

Über die verwaltungsinterne Arbeit hinaus gibt das Wirtschaftsflächenkonzept auch Anhaltspunkte für Interessierte, sich über den Flächenbestand, die Flächenentwicklung und die einzelnen Wirtschaftsstandorte zu informieren.
Hierzu liegen ergänzende Publikationen in Form einer „Planungszeitung“ und eines „Ansiedlungsleitfadens“ vor.