Modellschule spart Energie - Anna-Seghers-Schule und Bezirksamt heben Energieeinsparpotenziale mit gemeinsamen Maßnahmenpaket

Pressemitteilung vom 30.09.2022

Welche Möglichkeiten haben Schulen, um Energie zu sparen und damit einen Beitrag in der Energiekrise und für mehr Klimaschutz zu leisten? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich der Bezirk Treptow-Köpenick und die Anna-Seghers-Schule in Adlershof gemeinsam. Konkrete Vorschläge werden auf beiden Seiten mit allen Beteiligten diskutiert und festgelegt. Der Fokus liegt dabei auf Maßnahmen zur Energieeinsparung, die sich mit den vorhandenen Ressourcen kurzfristig umsetzen lassen und einen möglichst messbaren Effekt erzielen. Die Verzahnung von technischen und verhaltensbedingten Maßnahmen spielen dabei eine bedeutende Rolle.

Die öffentliche Hand ist dazu verpflichtet, den Energieverbrauch um mindestens zehn Prozent zu reduzieren. Dabei ist der Bezirk auf die Mitwirkung von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen angewiesen. Für die Gemeinschaftsschule in der Radickestraße ist dies kein neues Thema. Sie sucht im eigenen Umfeld selbständig nach Lösungen und nimmt dabei eine Vorreiterinnenrolle ein, die Modellcharakter hat. Die Schulleiterin Frau Jurczyk erklärt dazu: „Der Anna-Seghers-Schule ist es schon seit Jahren wichtig, mit allen Ressourcen unseres Lebens bewusst umzugehen. Dabei spielt der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle. Der AG Schulklimawandel ist es gelungen, am Ende des vergangenen Schuljahres eine Klimavereinbarung mit allen in der Schule Beteiligten zu unterzeichnen. In diesem Zusammenhang gehört jetzt natürlich auch der sorgsame Umgang mit Heizung und Strom dazu.“
Ein solches Engagement ist durch die politische Führung sowie Leitungsebene des Bezirksamtes dankbar aufgegriffen worden und wurde fachlich entsprechend unterstützt. Dazu der Bezirksbürgermeister Herr Igel: „Das Thema Energiesparen ist nicht nur aufgrund der Folgen des Krieges in der Ukraine aktuell. Auch zum Schutz des Klimas muss das Sparen von Energie eine dauerhafte Aufgabe sein. Ich begrüße daher das Engagement der Anna-Seghers-Schule, das hoffentlich viele Nachahmer findet.“
Konkret verdeutlicht es Frau Dr. Leistner: „Je nach Gebäude- und Energietechnikzustand verbrauchen Schulen mit mehr als 1.000 Schüler*innen mehr Wärme und Strom als bis zu 500 Haushalte zusammen. Es ist daher unerlässlich, dass die Energieeinsparpotenziale an den Schulen geprüft und schnell und konsequent angegangen werden.“
Herr Brauchmann führt hierzu weiter aus: „Die Anna-Seghers-Schule besteht aus verschiedenen Gebäudetypen, aus denen sich unterschiedliche Bedarfe ableiten lassen. Im besten Fall lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse für andere Schulen in Treptow-Köpenick nutzen, um eine Gesamtstrategie für den Bezirk zu erarbeiten.
Die Mitwirkung der Schüler*innen ist für das Gelingen des Projekts ebenfalls wichtig, um nachhaltige Effekte für die Energieeinsparung zu erzielen.“

Am 4. Oktober startet das gemeinsame Projekt, mit dem die Energieeinsparpotenziale in der Schule gehoben werden sollen offiziell. Auf folgende erste Maßnahmen wurde sich verständigt:

Verhaltensänderung

Die einzelnen Fachbereiche der Schule sind durch die Schulleitung aufgefordert, sich mit der Thematik Energie sparen auseinanderzusetzen und dies in den Unterricht einzubeziehen. Weitere Ideen sind durch die Schüler*innen zu entwickeln. Die Eltern sind stets eng in den Prozess mit eingebunden.

Heizung

Der Bezirk wechselt die vor Ort bestehenden Behördenmodelle gegen einstellbare Thermostate aus. Die Wärmezufuhr im Klassenraum kann damit selbständig reguliert werden. Die Ausführung durch einen Rahmenvertragspartner des Bezirksamtes wird bereits im Oktober erwartet.

Energiebeauftragte

In den Klassenstufen 1 bis 13 wird für jede Klasse eine Person als Energiebeauftragte/r (Schüler*in oder Lehrkraft) bestimmt, die auf einen sparsamen Umgang mit Wärme und Strom achtet. Eine entsprechende Schulung erfolgt durch das Unabhängige Institut für Umweltfragen im Rahmen des vom Senat geförderten Projektes KlimaVisionen.

Energie-Monitoring

Die objektbezogenen Energieverbrauchsdaten von Wärme und Strom werden vom Bezirk zur Verfügung gestellt. Die Schule führt regelmäßig Energiemessungen und Zählstandabfragen durch und vergleicht die Daten mit den vorliegenden Bestandsdaten.

Projektförderung

Der Schulförderverein hat bezirkliche Fördermittel zur Anschaffung von Messgeräten, wie z.B. digitale Thermometer zur Überprüfung der Raumtemperatur über den Agenda-Fonds angefragt. Kleine Projektförderungen zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung i.H.v. bis zu 1.500 EUR je Projekt stehen grundsätzlich allen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen im Bezirk zur Verfügung.

Bewertung und Fortsetzung des Projektes

Ein erneutes Zusammentreffen von Bezirk und Schule erfolgt zur Auswertung der Energiedaten, voraussichtlich nach Ende der Heizperiode. Die zu Grunde liegenden Messdaten sollen dann zeigen, wie nachhaltig ein aktives Energiemanagement durch entsprechende Zusammenarbeit sein kann.