Auszug - Rundgang über den Friedhof  

 
 
34. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Naturschutz und Grünflächen
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Naturschutz und Grünflächen Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 04.11.2010 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 18:55 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Treffpunkt: Friedhof Köpenicker Straße
Ort: Köpenicker Straße 131, 12355 Berlin
 
Beschluss

Herr Kupfer begrüßt die Ausschussmitglieder und die Mitarbeiter der Verwaltung; stellt fest, dass die Einladung allen rechtzeitig zugegangen ist und eröffnet etwas verspätet die 34

Herr Kupfer begrüßt die Ausschussmitglieder und die Mitarbeiter der Verwaltung; stellt fest, dass die Einladung allen rechtzeitig zugegangen ist und eröffnet etwas verspätet die 34. Sitzung des Ausschusses für Naturschutz und Grünflächen. Herr Riedel und Herr Juliusberg aus dem Bereich Friedhofswesen übernehmen die Führung.

 

 

Der Rudower Friedhof wurde 1812 an der Köpenicker Straße eröffnet. Seine Größe betrug damals knapp einen halben Hektar. Auf Grund der steigenden Bevölkerungszahlen wurde 1892 eine Erweiterung in östlicher Richtung notwendig und der Friedhof erreichte seine heutige Größe. Lange diente der Friedhof auch der benachbarten Johannisthaler Bevölkerung als Begräbnisstätte, nachdem diese seit ihrer Gründung 1753 dank des Kaiserlichen Erbzinsvertrages das Recht hatte, ihre Toten in der kirchlichen Gemeinde Rudow zu bestatten. 1897 trennte sich die ehemalige Kolonie Johannisthal von der Gemeinde Rudow, nachdem ihre Einwohnerzahl diejenige Rudows bei weitem übertraf. Da sie von nun an als „Auswärtige“ behandelt wurden, mussten sie die doppelten Bestattungsgebühren entrichten, was zu viel Unmut bei den Johannisthalern führte. Als der kirchliche Friedhof 1911 in einen städtischen Friedhof umgewandelt wurde, erhielten die Johannisthaler endlich einen eigenen Friedhof, jedoch in der Gemarkung Rudow, auf dem Dähneschen Gelände.

 

Eine markante Lindenallee entlang des Hauptweges sowie über 100 Jahre alte Grabstätten prägen den Charakter dieses Dorffriedhofes an der Köpenicker Straße. Die sehenswerte kleine Feierhalle aus rotem Backstein wurde 1900 errichtet und bietet Platz für ca. 15 Trauergäste. Bei schönem Wetter finden die Trauerfeiern unter einem überdachten Platz vor der Feierhalle statt. Der kurze Weg, der dorthin führt, trennt den ursprünglichen Teil im Westen von der erweiterten Fläche im Osten. In der westlichen Hälfte sind vorwiegend Erdbestattungen zu finden. Darunter befinden sich auch die Grabstätten des Gemeindevorstehers Friedrich Massante sowie des Rittergutbesitzers Robert von Benda. In der östlichen Hälfte überwiegen Urnenbestattungen. Außerdem befindet sich hier eine Abteilung mit 42 Kriegsgräbern beider Weltkriege. Zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges fand die feierliche Enthüllung des Kriegerdenkmals am 05.09.1920 im westlichen Teil statt.

 

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde der große Neuköllner Parkfriedhof eröffnet, welcher auch für die Rudower Bevölkerung vorgesehen war. Diese wehrte sich heftig gegen eine Schließung ihres Friedhofes und forderte in einer Unterschriftenaktion eine mögliche Erweiterung auf dem Gelände der Kleingartenkolonie „Rudower Schweiz“ oder den Ausbau des 1940 gegründeten Notfriedhofes am Wildmeisterdamm. Beide Möglichkeiten wurden vom Bezirksamt  Neukölln 1951 abgelehnt. Eine vollständige Schließung wurde jedoch verhindert und der Friedhof konnte weiterhin genutzt werden.

 

Zurzeit verfügbare Grabarten auf dem Friedhof sind: Erdwahl-, Urnenwahl-, Urnengemeinschaft- und Familiengrabstätten. Außerdem befindet sich das Ehrengrab für Emil Wutzky (1871 - 1963, Politiker, Stadtältester, Stadtverordneter in Rixdorf) auf dem Gelände.

 

Frau Barkusky-Fuchs regt auf Grund der schlechten Witterungs- und Sichtverhältnisse an, dass der Ausschuss nochmals hier im Frühjahr zusammentrifft. Einige Ausschussmitglieder entgegnen, dass dies jeder unabhängig tun oder lassen kann.


 
 

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