Auszug - Elektronische Bürger*innenterminals für den Bezirk Neukölln  

 
 
19. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin
TOP: Ö 10.7
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Beschlussart: mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 24.05.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 22:24 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, BVV-Saal, 2. Etage, Raum A202
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
0495/XXI Elektronische Bürger*innenterminals für den Bezirk Neukölln
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDBzBm/Fin
Verfasser:Preuß, MarkoHikel, Martin
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme - SB
 
Beschluss


Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen in den Bürgerämtern des Bezirks elektronische Bürgerterminals („Personalausweisautomaten“) eingesetzt werden können.

 

Begründung: In Marzahn-Hellersdorf (2013) und Steglitz-Zehlendorf (2019) werden in den Bürgerämtern elektronische Bürgerterminals (sogenannte „Personalausweisautomaten“) eingesetzt. Diese verringern die Bearbeitungszeit für die Personalausweise. Zudem wird die Terminbindung für Kundinnen und Kunden aufgehoben. Gleichermaßen könnten mit der Einführung der elektronischen Bürgerterminals die am Limit arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet werden.

 

Zunächst sei darauf hingewiesen, dass die „Terminbindung“ mit diesen Geräten in keinster Weise aufgehoben ist. Zwar sollen dadurch Datenerhebungsprozesse komfortabler und effizienter werden, weil die selbstständige Aufnahme der biometrischen Daten durch den Kunden den Prozess der Beantragung von hoheitlichen Ausweisdokumenten vor Ort erleichtern soll. Mit Hilfe des Selbstbedienungsterminals können Bürgerinnen und Bürger die für die Beantragung eines deutschen Ausweisdokumentes (Personalausweis, Reisepass, Kinderreisepass sowie die vorläufigen Ausweisdokumente) notwendigen biometrischen Daten wie Foto, Unterschrift und Fingerabdrücke bereits vor der Antragstellung erfassen und digitalisieren lassen. Das kostenpflichtige Foto wird nicht mehr ausgedruckt, sondern digital in das Fachverfahren übertragen. Dort stehen die erfassten Daten anschließend den Mitarbeitenden für 72 Stunden für die persönliche Antragstellung zur Verfügung. Es ist für den Kunden jedoch nicht möglich ohne Vorsprache / Termin bei dem Sachbearbeitenden den Antrag auf Ausstellung eines Personaldokuments selbstständig abzuschließen. Eine deutliche Entlastung der Mitarbeitenden bei der Bearbeitung der Vorgänge wird durch die trotzdem zu erfolgende Überprüfung der gespeicherten Daten zur Person für die Weiterbearbeitung nicht gesehen, da auch die Fingerabdrücke erneut kurz bestätigt werden müssen, um die Identität zu überprüfen. Die Bedienung des Terminals kann auch von Kindern (ab einer Körpergröße von 1,20 m) und von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Das Gerät stellt sich automatisch auf die Körpergröße ein.

Der Bezirk Neukölln hatte die Einführung eines Self-Service-Terminals von der Bundesdruckerei im Jahr 2019 für den Standort Blaschkoallee geplant, dies wurde aus unterschiedlichen Gründen (Versicherung des Gerätes) seitens der ehemaligen Amtsleitung nicht umgesetzt.

In den beiden nördlichen Standorten Sonnenallee 107 und Donaustr. 29 (Rathaus) sind in nächster Nähe der Service von Fotografie betreibenden Personen vorhanden, die die gesamten Öffnungszeiten des Bürgeramtes abdecken. Im Zwickauer Damm existiert ein Exklusivvertrag (plus Verlängerungsoption) seitens des Bereiches Objektmanagement mit einem Fotografen, der vor Ort während der Öffnungszeiten biometrische Passbilder in einem Container auf dem Parkplatz anbietet.

Das Gesetz zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen sieht Änderungen im Pass- und Personalausweisgesetz vor, nach denen künftig Manipulation von hoheitlichen Dokumenten durch Morphing gezielt begegnet werden soll, indem ab dem 1. Mai 2025 das Lichtbild ausschließlich digital erstellt und auf einem gesicherten elektronischen Weg zur Behörde übermittelt wird. Bis dahin wird der bisherige Prozess zur Erstellung und zum Transport der Lichtbilder bei den Fotografinnen und Fotografen beibehalten. Das digitale Passbild soll dann auch gleich auf seine Biometrietauglichkeit geprüft werden. Eine vollumfängliche Ausstattung der ca. 6 115 Pass- und Personalausweisbehörden ist nicht vorgesehen. Behörden werden nach Bedarf entweder mit Geräten am Arbeitsplatz oder mit Selbstbedienungsterminals ausgestattet.

Neukölln wird erneut den Einsatz eines Self-Service-Terminals in der Blaschkoallee prüfen (Wirtschaftlichkeit, Verwaltungsaufwand, sichere Aufstellung, Räumlichkeiten), weil der nächste Foto-Service leider nicht in nächster Nähe ist. Zusätzlich wird bei der Monitoringstelle der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport und der AG Steuerung das weitere Vorgehen Berlins zwecks verpflichtender bundesweiter Umsetzung abgefragt.

 

Das Bezirksamt sieht den BVV-Beschluss damit als erledigt an.

 

Berlin-Neukölln, 17.04.2023

 

 

Martin Hikel

Bezirksbürgermeister

 

Wird über die Konsensliste zur Kenntnis genommen.


 
 

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