Tagesordnung - 18. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur  

 
 
Bezeichnung: 18. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
Datum: Di, 03.06.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Martin-Lichtenstein-Grundschule
Ort: Wutzkyallee 80, 12353 Berlin

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1  
Vorstellung der Schule      
Ö 2  
Protokoll der 17. Sitzung      
Ö 3  
Alternativen zum Einsatz privater Sicherheitsdienste an Neuköllner Schulen  
Enthält Anlagen
0550/XVIII  
    VORLAGE
    Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

Das Bezirksamt wird ersucht,

 

1.     noch vor Abschluss des Pilotprojekts zum Einsatz privater Sicherheitsdienste an Neuköllner Schulen ein alternatives Konzept zur Gewährleistung der Sicherheit an Schulen zu entwickeln, das auf den Einsatz privater Sicherheitsdienste verzichtet,

 

2.     im Rahmen dieser Planung Gespräche mit dem Senat über mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter für den Bezirk zu führen.

 

 

   
    23.01.2008 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 13.12 - überwiesen
    Das Bezirksamt wird ersucht,

Das Bezirksamt wird ersucht,

 

1.    noch vor Abschluss des Pilotprojekts zum Einsatz privater Sicherheitsdienste an Neuköllner Schulen ein alternatives Konzept zur Gewährleistung der Sicherheit an Schulen zu entwickeln, das auf den Einsatz privater Sicherheitsdienste verzichtet,

 

2.    im Rahmen dieser Planung Gespräche mit dem Senat über mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter für den Bezirk zu führen.

 

Der Überweisung des Antrages in den Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur wird einstimmig zugestimmt.

   
    03.06.2008 - Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
    Ö 3 - vertagt
    Herr Posselt begründet seinen Antrag

Herr Posselt begründet seinen Antrag. Die Linke habe das Projekt seinerzeit abgelehnt. Jetzt gebe es den Wachschutz und die Leistung müsse evaluiert werden. Sollte sich dabei herausstellen, er sei nicht die Lösung des Gewaltproblems, müsse man über andere Maßnahmen nachdenken und den Einsatz beenden.

 

Frau Bezirksstadträtin Vonnekold schildert die Überlegungen im BA, die zum Einsatz des Wachschutzes führten. Etliche – teilweise gravierende – Gewaltvorfälle durch Personen von außerhalb der Schulen waren zu verzeichnen. Einige Schulen äußerten den Wunsch nach baulichen Veränderungen unter Sicherheitsaspekten. Das BA wollte jedoch keine „Schulfestungen“, die zudem erhebliche Baukosten verursacht hätte und ebenfalls Ordnungspersonal (z.B. Pförtner) benötigt hätten. Daher habe man sich entschieden, durch einen Einsatz von Wachschutzmitarbeitern schulfremde Menschen von den Schulen fernzuhalten, die dort Probleme bereiten wollen. Innerschulische Probleme sollten damit nie gelöst werden. Dafür hält Neukölln ein ganzes Paket von Maßnahmen bereit: Ausbau der Schulstationen, Schulsozialarbeit, Kooperationen mit Freien Trägern in Schulen und Jugendeinrichtungen, Streitschlichter und Konfliktlotsen, Mediation und nicht zuletzt die Vielzahl von Kooperationsverträgen zwischen Schulen und Polizei.

Die Durchsetzung der Schulpflicht, die in Neukölln konsequent betrieben wird, erfordere auch, dass Eltern Vertrauen in die Sicherheit ihrer Kinder während des Schulbesuchs haben.

 

Herr Koglin erinnert daran, dass sich seine Fraktion die Entscheidung  für den Wachschutz nicht leicht gemacht habe. Er teile die Aussagen von Frau Vonnekold. Niemand wolle eine Bewachung von Schulen wie in Amerika, aber die damaligen Zustände erforderten eine entsprechende Reaktion. Er begrüßt die dargestellten ergänzenden Maßnahmen und berichtet, dass die Neuköllner SPD für den bevorstehenden Landesparteitag einen Antrag auf Einführung eines flächendeckenden Netzes von Schulstationen und den Ausbau des Ganztagsbetriebes auch in Oberschulen – beginnend in sozialen Brennpunkten – einbringen werde.

 

Wachschutz müsse zeitlich befristet sein, ein Ende des Projekts sehe er aber noch nicht. Dies würden auch Eltern bestätigen, mit denen er das Thema Wachschutz diskutiert habe. Das Echo sei durchgehend positiv, auch die Fa. GERMANIA und ihre Mitarbeiter würden sehr gut beurteilt. Viele wünschten sich, dass diese Firma auch im kommenden Jahr weiterarbeite. Hier seien aber die Vergabemodalitäten zu beachten.

Er betont, dass Neuköllner Schulen berlinweit mit Abstand die meisten Koop-Verträge mit der Polizei geschlossen hätten. Man könne allerdings nicht erwarten, dass die Polizei präventiv vor allen Schulen präsent sei.

 

Her Kulick versteht den Wunsch der Schulen nach Sicherheit durch Wachschutz. Seine Fraktion sähe die Aufgabe aber bei der Polizei, die allerdings auf Grund der Sparmaßnahmen der Polizei dazu nicht in der Lage sei.

Auch er halte ergänzende Maßnahmen für notwendig.

 

Auf die Frage von Herrn Kulick, ob das Bezirksamt finanziell in der Lage wäre, einem Wunsch aller Neuköllner Schulen nach Wachschutz zu entsprechen, antwortet Frau Vonnekold, dass dieser Fall nicht eintreten werde. Tatsache sei, dass ein Wachschutz die preiswerteste Lösung sei. Baumaßnahmen größeren Umfangs, Streetworker etc. seien erheblich kostenaufwendiger.

 

Die geschilderten Maßnahmen wie Schulstationen, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit sollten dazu beitragen, dass Gewaltbereitschaft einmal generell zurückgeht. Schon in den Schulstationen würden Kinder lernen, Konflikte gewaltlos zu lösen.

 

Frau Gebhardt begrüßt die Ausführungen von Frau Vonnekold und Herrn Koglin. Auch nach ihren Informationen träten die Wachschutzmitarbeiter überhaupt nicht wie „schwarze Sheriffs“, sondern freundlich und hilfsbereit auf und seien in die Schulgemeinschaften gut integriert. Ängste, die mancherorts am Anfang da waren, seien verflogen. Auch sie befürwortet eine regelmäßige Evaluierung.

 

Herr Posselt betont noch einmal den Wunsch, den Wachschutz – durch z.B. die geschilderten Programme und Aktionen – überflüssig zu machen und bietet an, seinen Antrag zurückzustellen.

 

Der Ausschuss stellt die Beschlussfassung über den Antrag zurück.

   
    07.07.2009 - Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
    Ö 3 - vertagt
    Auf Antrag der LINKE vertagt

Auf Antrag der LINKE vertagt.

   
    19.01.2010 - Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
    Ö 2 - vertagt
    Der TOP wurde vertagt

Der TOP wurde vertagt.

 

   
    17.05.2011 - Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
    Ö 3 - im Ausschuss abgelehnt
    Nach Änderung wird der Antrag erneut diskutiert, die einreichende Fraktion lehnt den Einsatz privater Sicherheitsdienste weiter ab, da Vorfälle, die den Einsatz rechtfertigen würden, nicht bekannt seien

Nach Änderung wird der Antrag erneut diskutiert, die einreichende Fraktion lehnt den Einsatz privater Sicherheitsdienste weiter ab, da Vorfälle, die den Einsatz rechtfertigen würden, nicht bekannt seien.

 

Frau BzStRin Dr. Giffey berichtet vom vorläufigen Ergebnis einer Umfrage an den Schulen: Die Schulen seien sehr zufrieden und wünschten den Einsatz privater Sicherheitsdienste weiterhin. Die Kosten beliefen sich auf ca. 700 T €/Jahr.

 

Herr Koglin sieht ebenfalls den Erfolg des Konzeptes und berichtet, dass das Konzept des Wachschutzes auch in anderen Bezirken als Perspektive diskutiert werde.

 

Herr Szczepanski sieht die Möglichkeit eines Einsatzes privater Sicherheitsdienste neben der Schulsozialarbeit, sofern ein entsprechender Beschluss der Schulkonferenz vorliege. Er hält zudem eine wissenschaftliche Begleitung zur Auswirkung des Einsatzes auf Schüler, Lehrer und das Schulumfeld für erforderlich.

 

Herr Kroll äußert Verständnis für jede Schule, die einen solchen Wachschutz in Anspruch nehme, sieht die Aufgabenerledigung jedoch vorrangig als Landesaufgabe der Berliner Polizei ohne Einschaltung privater Sicherheitsdienste.

 

Der Antrag wird - in der geänderten Form - mit den Stimmen von SPD, FDP und GRAUEN gegen die Stimmen der CDU und LINKEN bei Enthaltung der Grünen abgelehnt.

 

   
    25.05.2011 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.2 - ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)
    Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

Das Bezirksamt wird ersucht,

 

1.     noch vor Abschluss des Pilotprojekts zum Einsatz privater Sicherheitsdienste an Neuköllner Schulen ein alternatives Konzept zur Gewährleistung der Sicherheit an Schulen zu entwickeln, das auf den Einsatz privater Sicherheitsdienste verzichtet,

 

2.     im Rahmen dieser Planung Gespräche mit dem Senat über mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter für den Bezirk zu führen.

 

Der Beschlussempfehlung wird mit Stimmen der SPD, FDP, GRAUEN und eines fraktionslosen Bezirksverordneten bei Gegenstimmen der CDU und LINKEN und bei Enthaltung der Grünen zugestimmt.

Ö 4  
"Schuldenprävention für Jugendliche" - Bilanz des Modellprojektes an Berliner Schulen des Bezirks Neukölln für das Jahr 2007 BE: Frau Geßner und Frau Flacke      
Ö 5  
Mitteilungen der Verwaltung      
Ö 6  
Verschiedenes      
Ö 7  
Nächste Sitzung: 1. Juli 2008      
               
 
 

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