Bezirksamtsbeschluss 19/21 N

Die Bezirksverordnetenversammlung hat das Bezirksamt gebeten, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, den 70 Jahre alten Schulgarten der Carl-Legien-Schule und den darauf befindlichen Musterpavillon von Bruno Taut zu sichern. Hierzu sollen z.B. Bildungseinrichtungen beteiligt werden.

Das Bezirksamt stellt zunächst fest, dass es sich bei der genannten Fläche nicht um einen Schulgarten handelt. Das Gelände wurde umgangssprachlich als Schulgarten bezeichnet, war aber faktisch Standort eines Oberstufenzentrums Agrartechnik mit den entsprechenden Unterrichtsräumen, Werkstätten, Gewächshäusern und Grünanlagen. Mit der Neuausrichtung der Lernschwerpunkte der Carl-Legien-Schule und dem Wegfall des Lerninhalts „Agrartechnik“ wurde das Gelände seitens der Senatsbildungsverwaltung nicht mehr genutzt.

Das Gelände umfasst eine Fläche von mehr als 11.000 m². Allein die Größe verdeutlicht, dass es sich bei dem Gelände nicht um einen Schulgarten gehandelt hat. Er kann also auch nicht, wie in der Drucksache gefordert, als Schulgarten gesichert werden, zumal für eine Bewirtschaftung nur die Sonnenschule infrage käme. In dieser Dimension kann das Gelände von einer Schule allerdings nicht gepflegt und betrieben werden.

Das Bezirksamt war deswegen bestrebt, nach der Übernahme des Geländes im Jahr 2020 rasch eine Zwischennutzung zu etablieren, um insbesondere den Musterpavillon von Bruno Taut zu nut-zen und zu erhalten. Dies ist in Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Kultur und dem Kulturnetzwerk Neukölln e.V. im Januar 2021 gelungen. Koordiniert wird das Gelände durch die Berlin Mondiale gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner*innen. Es wird im Rahmen des Programms DRAUSSENSTADT von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert. Angeboten werden u.a. Urban Gardening- und Kulturprojekte. Der Taut-Pavillon wird von Young Arts genutzt. Ziel ist eine Öffnung des Campus in die Nachbarschaft für eine Übergangszeit, ehe dort dringend benötigte Infrastruktur für die Weiße Siedlung geschaffen wird.

Das Bezirksamt sieht die Drucksache damit als erledigt an.