Die Zahl der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen ist in Berlin im bundesdeutschen Vergleich recht hoch: Im Jahr 2023 lebte rund jedes vierte Kind in einer Familie, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen ist. Finanzielle Armut kann langfristige Auswirkungen auf das Leben von betroffenen Kindern und Jugendlichen haben, beispielsweise auf ihre Bildungschancen, aber auch auf ihre Gesundheit oder ihre soziale und kulturelle Teilhabe. Das zugrundeliegende Armutsverständnis beschränkt sich deshalb nicht nur auf Einkommensarmut, sondern betrachtet multidimensional die gesamte Entwicklung eines Kindes von der Geburt bis ins junge Erwachsenenalter.
Damit alle Kinder und Jugendliche in Berlin – losgelöst von ihrer sozioökonomischen Herkunft – gute Startbedingungen vorfinden, wurde 2017 die Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut (kurz: LK Armut) eingerichtet. Zielsetzung der LK Armut war es, eine gesamtstädtische Strategie zur Verbesserung der Lage von armutsgefährdeten Kindern, Jugendlichen und deren Familien in Berlin zu erarbeiten. In ihrer Arbeit geht die Landeskommission kindzentriert vor und rückt die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt.
Um die Prävention und Bekämpfung von Armut(sfolgen) im Land Berlin substanziell und nachhaltig zu verändern, müssen alle relevanten Akteurinnen und Akteure zusammenarbeiten. Deshalb wurde die LK Armut gezielt ressort- und ebenenübergreifend aufgesetzt, d.h. es sind sowohl Politik und Verwaltung als auch Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vertreten.
Die LK Armut weist eine dreistufige Gremienstruktur auf.