Die sportorientierte Jugendsozialarbeit richtet sich insbesondere an sozial benachteiligte und bildungsferne Kinder und Jugendliche oder solche aus sozial hochbelasteten Quartieren. Sport hat bei Kindern und Jugendlichen einen hohen Stellenwert. Er ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen junger Menschen gleich welcher Herkunft und Zugehörigkeit. Auf spielerische Weise werden Werte wie Team- und Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsgefühl sowie Rücksichtnahme vermittelt.
Förderung der persönlichen Entwicklung
Ziel der Sozialpädagogen und Erzieher ist es, mit der Methode des gemeinsamen Sports die persönliche Entwicklung von jungen Menschen zu fördern. Sie vermitteln ihnen Selbstwertgefühl und Fähigkeiten zur Konfliktbewältigung. Ein weiteres Ziel ist, die sozial benachteiligen jungen Menschen in die Gemeinschaft zu integrieren indem sie gemeinsam am organisierten Sport in Vereinen und Sportverbänden teilnehmen.
Die sportorientierte Jugendsozialarbeit wird überwiegend in der Sportjugend Berlin bzw. in der gemeinnützigen Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit organisiert und realisiert. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert die sportorientierte Jugendsozialarbeit und wird dabei von den bezirklichen Jugendämtern unterstützt.
Qualitätsstandards
Grundlagen bilden die entsprechenden Leistungsbeschreibungen und Qualitätsstandards. Mehr zu den Qualitätsstandards:
- Sportorientierte Jugendsozialarbeit erfordert angesichts der beschriebenen Zielgruppen und Aufgabenstellungen ein hohes Maß an Professionalität. Die Fachkräfte arbeiten überwiegend in interdisziplinären Teams von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen, Sportpädagogen und Erziehern sowie anderer spezifischer Ausrichtungen. Es werden ausschließlich qualifizierte Fach- und Honorarkräfte eingesetzt.
- Daher kann auch mit bereits vorhandenen körperlichen, sozialen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen junger Menschen adäquat umgegangen werden.
- Maßnahmen der Evaluation und Wirksamkeitsdialoge mit den Trägern und den zuständigen Stellen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sichern eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung.
Netzwerk der Akteure
Die Einrichtungen und Projekte der sportorientierten Jugendsozialarbeit in Berlin agieren in einem Netzwerk verschiedener Akteure, Organisationen und Institutionen, die jeweils mit spezifischen Zielsetzungen und Methoden zur Verbesserung der Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen beitragen:
- Qualität und Funktionsweise des Netzwerkes zeichnen sich dadurch aus, dass Akteure der Kinder- und Jugendhilfe sowie des Sports und der Zivilgesellschaft zusammen wirken. Nachhaltigkeit und Wirksamkeit werden nicht ausschließlich über öffentliche finanzielle Zuwendungen sichergestellt, sondern zudem durch die Aktivierung zivilgesellschaftlicher Strukturen und Bündelung weiterer Ressourcen.
- Im Mittelpunkt des Netzwerks stehen die durch bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement getragenen Sportvereine in Berlin. Sie zählen rund 220.000 Kinder, Jugendliche und junge Menschen zu ihren Mitgliedern. Vor allem Sportvereine mit einer eigenen Jugendabteilung oder einem Jugendwart beteiligen sich auf freiwilliger Basis an den Anstrengungen, die zur sozialen Integration und zur Unterstützung von jungen Leuten in schwierigen Lebenslagen unternommen werden. Diese Sportvereine sind mit ihrem sportfachlichen und sozial-integrativen Potenzial auf der lokalen Ebene und insbesondere in der Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und Schulen in das Netzwerk eingebunden.