Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Karin Manke

Im Auftrag des Bundespräsidenten hat Bezirksbürgermeister Dr. Klaus Ulbricht während der Langen Nacht der Museen im Heimatmuseum Treptow den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Karin Manke verliehen. Frau Manke blickt als ausgebildete Bibliothekarin und Buchhändlerin auf eine langjährige Arbeit im Kulturbereich zurück. Seit 1993 arbeitet sie eng mit dem Heimatmuseum Treptow zusammen und ist seit fünf Jahren selbstständig freischaffende Autorin. Drei Veranstaltungsreihen des Museums hat sie in diesen Jahren aufgebaut und leitet sie bis heute: das Erinnerungstreffen, die Schreibwerkstätten und die Literatursonntage. Ihre Arbeit im Museum begann sie auf dem Gebiet der “Oral History”, die Arbeit mit Zeitzeugen und deren Befragung in Interviews gehören zu ihren Stärken. So hat sie viele interessante Persönlichkeiten der Regionalgeschichte ausfindig gemacht und deren Aussagen für die Nachwelt im Archiv des Museums dokumentiert. Von 1996 bis 2003 gestaltete sie eine eigene Fernsehsendung im Offenen Kanal: Interviews mit Treptower Persönlichkeiten.
Schätzungsweise 20 Publikationen von Autoren der Schreibwerkstatt gab sie heraus, stellvertretend soll hier der Titel: ,,50 Jahre danach” Erwähnung finden, der den 17. Juni 1953 in der DDR thematisiert. Mit den Arbeiten der Schreibwerkstatt haben sich Zeitzeugen zu Wort gemeldet und damit einen alltagsgeschichtlichen Aspekt in die Ausstellungen des Museums eingebracht.
Karin Manke war maßgeblich daran beteiligt, dass das Heimatmuseum Treptow sich seit fünf Jahren mit anderen europäischen Institutionen im Rahmen transnationaler Projekte austauscht. Angeregt durch das Projekt “Telling Europe” entwickelte sie die Idee, ein Archiv der Tagebücher und Erinnerungen zu gründen und dem Stadtgeschichtlichen Archiv des Museums anzugliedern.
Ihre über 12 Jahre währende Tätigkeit im und für den Bezirk Treptow-Köpenick zeichnet sich vor allem durch Kontinuität aus und ist beispielgebend für die aktive Einbeziehung von Bürgern in den demokratischen Prozess der Aufarbeitung von Geschichte. Hervorzuheben sind ihr Engagement gegen Rassismus und Intoleranz, ihr Eintreten für den Austausch der Kulturen und ihre Bemühungen um die Integration von Spätaussiedlern durch Unterricht in der deutschen Sprache.