Am 07.07.2008 wurde im Louise-Schroeder-Saal des Roten Rathauses die Berliner Ehrennadel für besonderes soziales Engagement an besonders aktive ehrenamtlich tätige Berlinerinnen und Berliner verliehen.
Dr. Erhard Reddig spielt mit seinen ehrenamtlichen Aktivitäten im Bezirk Treptow-Köpenick eine wichtige Rolle für die Entwicklung demokratischer Verfahrensweisen in kommunalen Belangen.
Seit 1990 ist die Tätigkeit des Bürgerkomitees Plänterwald von der unermüdlichen Tatkraft seines Sprechers Dr. Erhard Reddig getragen. In unzähligen gut besuchten Bürgerversammlungen, wesentlich auf seiner Initiative und seiner Organisationsfähigkeit basierend, wurde bewiesen, dass Menschen durchaus nicht politikmüde sind, wenn Sie selbst erfahren, dass es Möglichkeiten zur Mitwirkung an gesellschaftlichen Prozessen gibt. Dr. Reddig bleibt nicht stehen bei öffentlichen Reden, Artikeln und Erklärungen. Seine Wohnung im Platanenweg ist ein ständiger Anlaufpunkt für Bürger, denen er hilft, ihre Anliegen zu formulieren und weiterzuleiten, zum Sozialamt oder an eine andere Behörde. Als Mitglied des Berliner Mietervereins organisiert er dessen Tätigkeit in seinem unmittelbaren Wohnbereich.
Auf Initiative von Dr. Reddig gibt das Bürgerkomitee Plänterwald seit fast 10 Jahren mehrmals im Jahr das “Plänterwaldblatt” heraus, um über vielfältige bürgerschaftliche Initiativen zu informieren und zum Mittun anzuregen. Das Themenfeld, das das Bürgerkomitee mit Erhard Reddig vertritt, betrifft auch den nachhaltigen Schutz unserer Lebensumwelt, besonders des Landschaftsschutzgebietes Plänterwald. Seine Meinung kann man auf der Website der Arbeitsgemeinschaft “Pro Plänterwald“ finden. Sein Engagement gehört auch der neugegründeten Bürgerinitiative “Treptower Park“. Diese entstand als, zunächst über die Köpfe der betroffenen Bürger hinweg“, Teile des Treptower Parks für eine kommerzielle Begleitveranstaltung zur Fußball-WM zur Verfügung gestellt wurden.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entstand in unserem Bezirk als Antwort auf die Ansiedlung der NPD-Zentrale. Dr. Erhard Reddig gehört von Anfang an zu den aktiven Mitgliedern. Außerdem setzte er sich zusammen mit dem Bürgerkomitee Plänterwald und dem Bund der Antifaschisten Treptow e.V. für die Würdigung solcher hervorragender Persönlichkeiten des antifaschistischen Widerstandes wie Ruth Werner und Dora Schaul ein. Deren Lebenswege waren eng mit unserer Region verknüpft.
Es ist wesentlich das Verdienst von Dr. Erhard Reddig, dass eine Interessengemeinschaft Treptow-Köpenicker Bürgervereine geschaffen wurde, die koordiniert vorgeht. Dies dient besonders der Erkenntnis, dass Formen repräsentativer Demokratie ergänzt werden müssen durch Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung und andere Möglichkeiten direkter Demokratie. Der mündige Bürger wird auch zwischen den Wahlgängen benötigt.
Der “Soziale Arbeitskreis Treptow-Köpenick“, der aus dem kurz nach der Wende gegründeten “Sozialen Arbeitskreis Treptow” hervorging, wurde viele Jahre von Dr. Reddig geleitet. Dieser soziale Arbeitskreis wurde unter Dr. Reddigs Federführung ein Ort der Kommunikation zwischen Initiativen, Sozialverbänden und Sozialpolitikern, die ohne diese Klammer möglicherweise nie das gemeinsame Gespräch gefunden hätten.
In Realisierung seiner ehrenamtlichen Funktionen sucht Dr. Reddig die Verbindung zu den Verordneten der BVV. Er verfolgt die Versammlungen, nutzt die Bürgerfragestunde, nimmt an Ausschusssitzungen teil, bekommt häufig das Rederecht. Mit persönlicher Bescheidenheit trägt er Meinungsäußerung und Kritik fundiert und sachlich vor. Er verfolgt dabei oft Anliegen, die ohne seine Intervention der Aufmerksamkeit der Verordneten entgangen wären. Dr. Reddig genießt über unterschiedliche politische Gruppierungen hinweg Respekt und Anerkennung.
Es war an der Zeit, dieses beispielhafte bürgerschaftliche Engagement auf dem Gebiet der Demokratieentwicklung besonders zu würdigen.