27.10.2014: Trauer um Günter Kiefer-Lerch (19.12.1937 - 21.10.2014)

Mit Trauer hat das Amt für Weiterbildung und Kultur vom Tod des Friedrichshagener bildenden Künstlers Kiefer-Lerch erfahren.

Günter Kiefer-Lerch wurde am 19.12.1937 als Günter Lerch in Danzig geboren und kam im April 1945 – sein Vater war im Krieg gefallen – im Planwagen mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Mecklenburg, wo er in Schulenburg, Kreis Ribnitz-Dammgarten, später in Marlow die Grundschule besuchte, dann die Oberschule in Ribnitz. Dort legte er 1956 das Abitur ab.

Nach dem Studium der Gebrauchsgrafik an der Fachschule für Angewandte Kunst in Heiligendamm von 1957-60 fing er bei der DEWAG-Werbung an und kam über Schwerin und Frankfurt/O 1964 nach Berlin. Hier begann er auch mit der Buchillustration für den Aufbau-Verlag und widmete sich der satirischen Zeichnung und der freien Grafik und Malerei. Ab 1965 war er Mitglied im Verband der Bildenden Künstler der DDR. Es folgten erste Ausstellungen mit seinen Werken 1979 im Klubhaus 7 Raben in Berlin-Köpenick, 1984 und 1989 in der Kleinen Galerie Berlin-Pankow. Nach 1989 arbeitete Günter Lerch als freiberuflicher Künstler.

In den 90iger Jahren legte er sich auf Grund einer komplizierten Kieferoperation den Künstlernamen „Kiefer-Lerch“ zu, gleichzeitig auch eine ironische Anspielung auf den berühmten Kollegen Anselm Kiefer. In Köpenick war er besser unter „Benno“ bekannt. Die 90iger Jahre waren für ihn eine wichtige und erfolgreiche Schaffensperiode.

In den damals kommunalen Galerien in Köpenick Alter Markt, Galerie Grünstraße und Bürgerhaus Grünau hatte er Einzelausstellungen. Regelmäßig beteiligte er sich an den Offenen Ateliers in Friedrichshagen, wo er seinen Wohnsitz hatte und zur festen künstlerischen Größe der Friedrichshagener Kunstszene gehörte. Er war ein Meister der humorvollen, satirischen Zeichnungen. In der Malerei bevorzugte er das Pastell und die Ölkreide.

Zeitlebens blieb er dem Norden verbunden und war regelmäßig zu künstlerischen Arbeitsaufenthalten in Hiddensee und Ahrenshoop anwesend. In seinen malerischen Werken gab es neben dem reinen Abstrakten, oft auch märchenhaft-spintisierende und groteske Sujets.
Benno-Günter Kiefer-Lerch war in Friedrichshagen und darüber hinaus ein geschätzter Künstler und aufgrund seines besonderen Humors ein sehr beliebter Mitbürger.

Das Amt für Weiterbildung und Kultur trauert um ihn und versichert den Angehörigen seine Anteilnahme.