Bezirksamt Neukölln – BVV
12040 Berlin
Auszug - Repräsentation des Unternehmensservices und Nutzfahrzeugzentrums Gepräche mit der Geschäftsleitung und anschließender Besichtigung der Niederlassung
Der Vorsitzende Herr Mahlo eröffnet die 31. Sitzung des Wirtschaftsausschusses und stellt fest, dass die Einladung allen Ausschussmitgliedern rechtzeitig zugegangen ist und Änderungswünsche zur Tagesordnung nicht bestehen. Bei dem im Oktober 2009
eröffneten Nutzfahrzeug-Zentrum handelt es sich um das größte und modernste
seiner Art in Europa. Es liegt verkehrsgünstig direkt an der A 113 und nah zum
Flughafen BBI. Auf über 62000 m² Grundstücksfläche und 6500 m²
Nettogeschäftsfläche werden sämtliche Vertriebsleistungen für Transporter, LKW
und Sonderfahrzeuge angeboten. Das Gebäude ist kreuzförmig angeordnet mit zwei
jeweils mit Fußbodenheizung ausgestatteten separaten Hallen für LKW und
Nutzfahrzeuge; wobei letztere Halle im Bedarfsfall noch erweiterungsfähig wäre.
Die LKW-Halle verfügt über Hebeanlagen für Fahrzeuge bis zu 75 t. Zu den wichtigsten
Neuerungen des Nutzfahrzeug-Zentrums gehören insbesondere der durchgehende
reguläre 24-Stunden-Servicebetrieb von Montag 6.00 Uhr bis Samstag 18.00 Uhr
und die hundertprozentige Mobilitätsgarantie für Servicekunden. Mit mehr als
200 Stellplätzen und einer Parkraumfläche von über 15000 m² sind ausreichend
Park- und Rangierflächen vorhanden. Beim Bau des neuen
Nutzfahrzeug-Zentrums wurde auch an das Wohl der Fahrer gedacht. So können sich
diese dort duschen oder im Restaurant verpflegen, während ihr Fahrzeug gewartet
oder repariert wird. Und sollte die Reparatur über Nacht dauern, wird dem
Fahrer auch ein Hotelbett zur Verfügung gestellt. Von den 110 Arbeitsplätzen
zum Zeitpunkt der Eröffnung sind 19 neu entstanden. Heute ist die
Mitarbeiterzahl bereits auf 124 angestiegen. Auch konnten 5 Auszubildende als
Automobilmechaniker und Mechatroniker eingestellt werden, die auch nach ihrer
Ausbildung für den Standort übernommen werden sollen. Im Nutzfahrzeug-Zentrum
sind acht Frauen beschäftigt, eine Mechanikerin, eine Teammeisterin und sechs
Verkäuferinnen. Das Team des Standortes ist jung. Das Durchschnittsalter bei
den Vertriebsmitarbeitern im Transporterbereich beträgt 35 und im LKW-Bereich
45 Jahre. Eine Vorgabe von Mercedes
Benz lautet, dass jeder Berliner Nutzfahrzeugkunde sein Nutzfahrzeug-Zentrum in
höchstens 30 Minuten muss erreichen können. Mit dem Spandauer Standort und dem
Neubau in Neukölln ist dieses wichtige Dienstleistungskriterium erfüllt. Der
Standort Bessemerstraße wurde aufgegeben. Mit der Eröffnung des neuen
Nutzfahrzeug-Zentrums feierte auch die Servicemarke TrucksWorks Prämiere.
Hierunter verbirgt sich der typenoffene Service aus einer Hand für den
kompletten Transporter, LKW oder Last- und Sattelzug. Das Leistungsspektrum der
zunächst 80 und bis Jahresende 100 zertifizierten Mercedes-Benz
Nutzfahrzeug-Zentren ist bundesweit einheitlich und umfasst Gewährleistungs-
und Kulanzarbeiten, Wartung, Instandsetzung, Pflege und sonstigen Service. Die Eröffnung erfolgte
mitten in der Krise. Der Markt für mittlere und schwere LKW hatte sich 2009 im
Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert. Während der Konzern fast alle
Investitionen gestoppt hatte, stand er zu der Investition in Neukölln. Grund
hierfür war neben der zukunftsträchtigen Lage des Standorts u. a. auch, dass
die sehr stark krisengeschüttelten Speditionen in Berlin nur ein Fünftel des
Mercedes Nutzfahrzeuggeschäfts ausmachen. Trotz einer Marktentwicklung von -20
bis -30 % konnte Mercedes Benz seine Marktführerschaft in Berlin in 2009 auf 42
% ausbauen. Jeder zweite LKW und jeder dritte neuverkaufte Transporter in
Berlin ist ein Mercedes Benz. Die Umsatzprognose für 2010, die im Transporter-
und LKW-Bereich von + Null ausgeht, ist insofern positiv, als das Ende
der Krise noch lange nicht erreicht ist. Da gerade das Truckgeschäft deutlich
mehr als nur die Produktion und der Verkauf von LKW bedeutet und in der Branche
schon heute rund 25 % mit Dienstleistungen erwirtschaftet werden, soll dieser
Bereich zur Kompensation der Einbrüche beim Neuwagengeschäft intensiviert
werden. Erwartet wird ein Plus von 20 %. Herr Buschkowsky berichtet
ergänzend, dass es ein Stück harter Arbeit war, bis das Nutzfahrzeug-Zentrum am
Standort entstehen konnte. Hinzu kam der Streit mit Treptow-Köpenick über die
Zufahrt, über den man angesichts der jetzt vollendeten Lösung nur lächeln kann.
Die LKW, die von der Autobahn kommen und den Ausschilderungen folgen, stellen
keinerlei Belastungen für die Anwohner dar. Das Nutzfahrzeug-Zentrum wertet die
Region eindeutig auf, wünschenswert wäre noch eine Erweiterung um das PKW-Segment.
Die auf dem Nachbargrundstück geplante Investition ist leider Opfer der Krise
geworden, sodass es dort keinen Nutzer gibt. Dass das Geschäft geplatzt ist,
ist insofern schade, als der Investor auch die August-Fröhlich-Straße ausbauen
wollte. Herr Mahlo zeigt sich
beeindruckt von der Entwicklung von Mercedes Benz in Berlin und wünscht Herrn
Rodelt eine gute Entwicklung des Standortes. |
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