Auszug - Vorstellung der Stadtteilmütter  

 
 
21.öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 05.06.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Interkulturelles Kinder- und Elternzentrum "Am Tower"
Ort: Oderstraße 174, 12051 Berlin
 
Beschluss

Frau Macher, Projektleiterin und Koordinatorin der Stadtteilmütter im Schillerkiez, stellt die Arbeit der Stadtteilmütter vor

Frau Macher, Projektleiterin und Koordinatorin der Stadtteilmütter im Schillerkiez, stellt die Arbeit der Stadtteilmütter vor.  Vorbild ist ein Rucksackprojekt aus Rotterdam, welches mit muttersprachlichen Multiplikatorinnen zu einem Thema die Familien besuchte. Das Neuköllner Stadtteilmütterprojekt startete als LOS-Projekt im Quartiersmanagementgebiet Schillerpromenade mit 15 Frauen. Inzwischen sind 139 Stadtteilmütter mit Kompetenzen in diversen Sprachen in den Neuköllner Quartieren unterwegs. Weitere Frauen werden ausgebildet, vorläufiges Ziel sind 200 Stadtteilmütter.

 

In einem 6-monatigem Qualifizierungskurs werden die angehenden Stadtteilmütter in 10 Themenschwerpunkten ausgebildet. Nach Abschluss des Kurses finden weiterhin wöchentliche Weiterbildungen sowie sozialpädagogisch begleitete Austauschrunden statt. Es ist notwendig, dass die angehenden Stadtteilmutter die Muttersprache als auch die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen. Zudem ist es Voraussetzung, dass die Frauen arbeitslos gemeldet sind, im Quartier wohnen und bereits Erfahrungen mit Kitas haben. Die Stadtteilmütter arbeiten über Honorarverträge, bzw. sind teilweise über eine ÖBS-Maßnahme mit 30 Wochenstunden eingestellt.

 

Die Stadtteilmütter werben bei ihren Besuchen in den Wohnungen der Familien für den Kita-Besuch der Kinder und die Förderung der eigenen als auch der deutschen Sprache, sie vermitteln aber auch Hilfen und Angebote im Quartier weiter und geben Anregungen zu gesunder Ernährung und Erziehung. Um Informationen aus erster Hand anbieten zu können, besuchen die angehenden Stadtteilmütter während ihrer Ausbildung Bibliotheken, Vereine, Projekte, Kitas und Familieneinrichtungen. Wichtig ist hierbei zu vermitteln, dass sie die Einrichtungen bereits kennt“.

 

Die Familien werden mehrmals für 1,5 bis 2,5 Stunden zu einem Themenkomplex besucht, wobei die Reihenfolge zu Beginn der Beratungen abgestimmt wird. Themenschwerpunkte sind u.a. Kita/Schule, Erziehung, Lob und Strafe, Sprachförderung, zweisprachige Literatur, Fernsehkonsum,  Ernährung, Suchtvorbeugung, Gesundheitsvorsorge, Unfallvermeidung, Sexual- und motorische Entwicklung, Förder- und Beratungsmöglichkeiten im Bezirk. Im Anschluss an die Beratungen werden die Mütter in Frauengruppen eingeladen. Bei Bedarf stellen die Stadtteilmütter auch eine 11. Informationsmappe zur Verfügung, in welcher QM-Einrichtungen, Sprach- und Alphabetisierungskurse, Mutter-Kind-Einrichtungen und Ausflugsmöglichkeiten aufgelistet sind.

 

Das Projekt der Stadtteilmütter besteht durch die Kooperation von Bezirksamt, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Jobcenter und BBJ (Bildungsträger). Das Pilotprojekt ist bis Ende 2008 befristet und zur Zeit laufen die Verhandlungen zwischen Bezirk und Senatsverwaltung.

 

Frau Karaaslan fragt, inwieweit die erfolgreichen Stadtteilmütter erneut eingestellt werden und ob es auch Bedarf an Stadtteilvätern gebe. Frau Macher erläutert dazu, dass im Rahmen des ÖBS sowohl Verlängerungen als auch unbefristete Verträge möglich seien. Primäres Ziel des Projektes sind die Mütter, besonders in ihrer Rolle bei der Kleinkinderziehung, allerdings gibt es einen arabischen Mitarbeiter, der mit den Vätern arbeitet. Interesse in diesem Bereich wurde bereits festgestellt und zur Zeit wird an der Entwicklung eines Konzeptes gearbeitet. Angedacht sind Themen wie Pubertät und gewaltfreie Erziehung.

 

 


 
 

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