Bezirksamt Neukölln – BVV
12040 Berlin
Auszug - Tourismuskonzept Neukölln
Herr Hikel fasst kurz die Gründe zusammen, die zur Erarbeitung eines speziellen Tourismuskonzepts für Neukölln geführt haben.
In enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung und dem Stadtplanungsamt haben die Tourismus plan B GmbH und ein Team der CIMA Beratung + Management GmbH in den vergangenen Monaten ein Tourismuskonzept für den Bezirk erarbeitet. Durch Workshop-Formate unter Einbindung von Akteuren und Anwohnern sowie zahlreiche Experteninterviews wurden Grundlagen für das Konzept geschaffen.
Herr Lorenz von der Tourismus plan B GmbH stellt anhand einer Power-Point-Präsentation das Konzept vor. (Die Kurzfassung des Konzeptes ist als Anlage dem Protokoll beigefügt.)
Ausgehend von einer umfangreichen Analyse der Ausgangssituation wurde folgender Status Quo des Tourismus im Bezirk Neukölln formuliert: Berlinweit liegt Neukölln bei der gewerblichen Beherbergung nur im unteren Mittelfeld. Die fünf Neuköllner Ortsteile sind unterschiedlich stark touristisch geprägt. u. A. sind demografischer Wandel, veränderte Lebensstile, technologischer Wandel, Nachhaltigkeit, Internationalisierung, New Urban Tourism relevant für den Tourismus in Neukölln
Auf der Grundlage einer SWOT-Analyse entstand ein Maßnahmenplan und letztlich die Vision „Neukölln 2030“ – das Zielbild für die künftige Ausrichtung des Tourismus im Bezirk durch Schaffung von drei sogenannten Erlebniswelten.
Die Fraktion der Linken bewertet das vorgestellte Tourismuskonzept als zu sehr besucherorientiert. Es fehle der Fokus auf die Neuköllner Bürger – gerade bei der aktuell eher schlechten Grundstimmung zum Tourismus ist die Interessenwahrung der Anwohner wichtig.
Die Fraktion der Grünen sieht das vorgestellte Konzept größtenteils positiv, fragt jedoch, ob und wie hier der Low-Budget-Tourismus in das Konzept eingepasst wird und ob man auch mit anderen internationalen Hotspots im Erfahrungsaustausch steht.
Die Fraktion der SPD findet, das Konzept sei gut, es zeige den Weg, wie die touristische Zukunft Neuköllns gestaltet werden kann. Gleichzeitig ist es eine große Herausforderung mit vielen interessanten Ansatzpunkten. Tatsächlich sei dieses Konzept eine gute Ausgangsbasis für eine moderne Entwicklungsarbeit – also unter Einbeziehung von Bürgern und Tourismusvertretern.
Die Fraktion der CDU findet vor allem Themenvielfalt und Inhalt des Konzeptes gut, weist aber darauf hin, dass der Punkt Verkehr, hier vor allem die ÖPNV-Anbindung, darin zu wenig Beachtung findet. Auch lässt das vorgestellte Konzept die Frage nach der Stärkung der Außenbezirke und den weiteren Umgang mit dem NIC – Standort und dessen finanzielle Unterstützung – offen.
Herr Herr Hikel weist darauf hin, dass die Planung der gesamten Tourismusentwicklung im Bezirk natürlich stadtverträglich und im Einklang mit der Neuköllner Bevölkerung erfolgt. Hier geht es um Dialog mit und Akzeptanz durch den Bürger. Stadtverträglichkeit beinhaltet somit z. B. auch den Ausbau der Infrastruktur und der Verkehrsanbindungen.
Die bisherige Vermarktung durch berlin.de erfolgte tatsächlich sehr in die Richtung „Party-Hotspot“. Hier gibt es innerbezirklich ein anderes Bild von Neukölln. Entscheidend ist die Frage: Will man Menschen in Neukölln willkommen heißen oder nicht? Die Antwort lautet: ja, wir wollen Menschen, die nach Berlin und auch nach Neukölln kommen und diese Stadt kennenlernen wollen. Mit der Umsetzung des vorgestellten Konzepts werden künftig Touristen mit anderen Erwartungshaltungen und Bedürfnissen angesprochen.
Hinsichtlich des NIC sind konkrete Vorschläge im Konzept enthalten. Was wollen wir hier – eine reine Information oder auch Produktangebote? Deshalb hat das NIC auch an den Workshops zum Tourismuskonzept teilgenommen. Auch in puncto Barrierefreiheit gibt das vorliegende Konzept Handlungsempfehlungen.
Gleichzeitig wurde mit dem Tourismuskonzept ein erster Vorschlag zur Besetzung eines bezirklichen Tourismusbeirats (BVV-Beschluss) erarbeitet. Dieser wurde im Ausschuss verteilt. (…und ist als Anlage dem Protokoll beigefügt.)
Herr Hikel bittet alle Ausschussmitglieder, diesen Vorschlag in ihre Fraktionen mitzunehmen, zu diskutieren und dann in den Ausschüssen zur Beratung vorzulegen. |
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