Auszug - Vorstellung der Region Süd-West  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 2
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 21.06.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Jugendclubhaus Feuerwache
Ort: Hannemannstraße 74, 12347 Berlin
 
Beschluss

Herr Hoppe stellt die Aufgaben der Region Süd-West vor

Herr Hoppe stellt die Aufgaben der Region Süd-West vor. Im Rahmen der sozialräumlichen Orientierung wurde der Regionale Dienst aus den Arbeitsbereichen Jugendförderung und Regionaler Sozialpädagogischer Dienst gebildet. Der Aufgabenumfang erstreckt sich von der Familienberatung über die Bearbeitung von gemeldeten Fällen der Kindeswohlgefährdung bis hin zur Kooperation mit freien Trägern zum Aufbau eines kontinuierlichen Netzwerkes.

 

Er benennt einige Zahlen aus der Region. In der Region leben rund 66.000 Einwohner, von denen rund 11.100 unter 21 Jahren sind, der Anteil an Personen mit migrantischem Hintergrund beträgt rund 10,5 Prozent. Ausgestattet ist die Region mit 31 Kitas, 11 Grundschulen und 12 weiterführenden Schulen. Eine Besonderheit stellt die Europaschule dar. Der Regionale Dienst beschäftigt im Sozialpädagogischen Dienst 13 und in den Jugendeinrichtungen 17 Mitarbeiter, wobei besonders in den Jugendeinrichtungen überwiegend Teilzeitkräfte und unterstützende Honorarkräfte eingesetzt sind.

 

Das durchschnittliche Betreuungsaufkommen umfasste im Jahr 2006 etwa 800 Familien. Bei den Beratungen betrug der Anteil an Personen mit migrantischem Hindergrund 22 Prozent. Mit Besorgnis nimmt er zur Kenntnis, dass der Anteil an migrationsbedingten Problemen in der Region Süd-West immer weiter zunimmt. So ist in den ersten Klassen der überwiegende Teil der Kinder nicht deutscher Herkunft.

 

 

Anton-Schmaus-Haus

Frau Eitelberg von den Falken stellt die Arbeit im Anton-Schmaus-Haus vor. Es gibt enge Kooperationen mit Schulen wie der Fritz-Karsen-Schule und der Bruno-Taut-Schule. Im Rahmen der Kooperation werden die Organisation von Projekttagen und Festen und die Nachmittagsgestaltung unterstützt. Der Kooperationsvertrag mit der Fritz-Karsen-Schule soll mit kulturellen Projekten erweitert werden.

 

Vertreter des Anton-Schmaus-Hauses stehen im engen Kontakt zum Jour Fixe, der Kiez-AG, dem JHA, dem Migrationsbeitrat und zu der Abschnittspolizei. In Zusammenarbeit mit anderen Jugend- und Freizeiteinrichtungen wird die gemeinsame Werbung für Veranstaltungen und das jährliche Fußballturnier organisiert.

 

Zu den Angeboten des Anton-Schmaus-Hauses zählen die Hausaufgabenhilfe, teilweise bei englischen, französischen und spanischen Muttersprachlern, der Musikunterricht, die Betreuung von Bands, Breakdancekurse und Basteln sowie der PC-Raum und die Küche. Aktuelle Projekte sind die Fête de la Musique, das Bandfestival und das Straßenfest. Bei der Essenversorgung der Kinder und Jugendlichen unterstützt die Berliner Tafel.

 

Herr Honisch ergänzt, dass die Falken Kinder- und Jugendgruppen auch ehrenamtlich betreuen. Zudem werden aber auch Wochenendfahrten, kulturelle Seminare und Projektschultage zum Thema Toleranz veranstaltet. Durch das Werben für mehr Toleranz soll mit kultureller Arbeit gegen Rechtsextremismus vorgegangen werden. Höhepunkt sind die jährlichen Zeltlager in Pullenried und Dänisch-Nienhof.

 

Frau Vonnekold berichtigt, dass die Zeltlager in diesem Jahr nicht mehr in Pullenried und Dänisch-Nienhof sondern im Harz stattfinden. Wie dem JHA bereits berichtet wurde, wäre ein weiterer Betrieb der Liegenschaften mit einem erheblichen Investitionsbedarf verbunden. Daher haben die Falken Jugendreisen im Auftrag des Jugendamtes einen neuen Standort gesucht.

 

 

Jugendclubhaus Feuerwache

Frau Muggelberg stellt sich als Leiterin der Jugendhauses vor. Aufgrund der engen örtlichen Nähe besteht zwischen dem Jugendclubhaus Feuerwache, der Schulstation Herman-Nohl-Schule, der Sternschnuppe und dem RSD eine enge Zusammenarbeit. Zwei Räume und die Remise sind an den Berufsbildungsträger NetJu e.V. vermietet, der u.a. den Computerführerschein für die Jugendlichen anbietet.

Die Öffnungszeiten sind für den Jugendclub von 15-21.00 Uhr, für das Kinderclubhaus 14-17.30 Uhr und für die Schulstation von 8.30-14.00 Uhr. Daher kann ein durchgehendes Angebot von 8.30 – 21.00 Uhr bereitgestellt werden.

 

Als Zielgruppe der Feuerwache benennt Frau Muggelberg Jugendliche ab 13 Jahren. Besucht wird das Haus im Winter von durchschnittlich 60-80 Jugendlichen, im Sommer sind es 50-60. Die Gruppe der Besucher besteht zum überwiegenden Teil aus Jungen, Mädchen bilden mit 15-30% nur einen geringen Anteil, und setzt sich aus den Besuchern der Schultypen Förderzentrum, Hauptschule, Gesamtschule und Gymnasium zusammen.

 

Schwerpunkte des Angebotes bilden das Multimedia-Café, die Beratung und Unterstützung bei Hausaufgaben und die Breakdance- und Streetdancegruppen. Frau Muggelberg hebt besonders hervor, dass viele Jugendliche das Haus aufsuchen, weil sie hier neben den Angeboten auch emotionale Nähe und Fürsorge finden, welche vielen aufgrund von zerrütteten Familienverhältnissen zu Hause nicht entgegengebracht werden.

 

Als Kooperationspartner benennt sie den RSD, den PsD, die AWO, gangway, NetJu e.V., Herman-Nohl-Schule, Morus-Schule und den Berlin-Brandenburg e.V. .

 

Frau Marx ergänzt, dass die Angebote wie Tischtennis, Billard und Kochen erst unter Anleitung und später dann eigenverantwortlich von den Jugendlichen organisiert werden. Besonders erfreut ist sie über Jugendliche, die sich dann auch ehrenamtlich im Haus engagieren. Ein Highlight ist der Kletternachmittag in der Wilden Hütte, der donnerstags sowohl für Mädchen als auch für Jungen angeboten wird.

 

 

Kinderclubhaus Sternschnuppe

Mit der Schulleiterin der Herman-Nohl-Schule Frau Bernsdorf hat die Schulstation Sternschnuppe einen monatlichen Austausch. Die Angebote des sozialen Lernens sind fest in den Stundenplan eingebunden. Lehrer können Schüler an die Schulstation empfehlen, wenn erkennbar ist, dass diese eine Auszeit benötigen.

Projekte sind die Lesewoche, das Eltern-Lehrer-Gespräch und das soziale Lernen. Beim sozialen Lernen soll den Kindern und Jugendlichen Sozialverhalten wie das gegenseitige Zuhören vermittelt werden.

 

Frau Bergner ergänzt, dass auch die Sternschnuppe von der Berliner Tafel beliefert wird, denn fast alle Kinder kommen ohne Essen in die Einrichtung. Diese Kinder werden dann mit Brötchen und Tee versorgt. Zu den Angeboten für die Jugendlichen zählen unter anderem die PC-Arbeitsplätze, die Projektarbeit mit dem PC und Bastelgruppen.  In der hauseigenen Werkstatt gibt es zweimal in der Woche für 3 Stunden das Angebot, sich unter Anleitung handwerklich zu betätigen.

 

Frau Muggelberg informiert über die Initiative von Herrn Wiedemann, der in einer Aktion mit dem Tagesspiegel Teile für die Neugestaltung der Außenanlage finanziert. Frau Marx lädt zu den Platzspielen in den Sommerferien am Wederpark ein, das Spielmobil der AWO wird dabei sein, das Motto lautet „Die Piraten kommen- Schiff ahoi“.

 

 

Pädagogisch betreuter Spielplatz „Wildhüterweg“

Herr Bindig berichtet davon, dass das Haus mit täglich 40-120 Besuchern an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Die Werkstatt, der PC-Raum und der Gemeinschaftsraum werden sehr gut genutzt. Die Percussiongruppe hat bereits einen Berlinweiten Bekanntheitsgrad erreicht. Auch hier beliefert die Berliner Tafel, zudem besteht eine Kooperation mit der benachbarten Kita, welche die nicht benötigten Mahlzeiten an die Jugendeinrichtung weitergibt.

 

Auf dem Gelände befindet sich ein neues Grillhaus, dass auch von Familien für Feiern gebucht werden kann, die Halfpipe musste aus Kostengründen abgerissen werden, geplant ist hier eine Boulebahn. Das gesamte Gelände umfasst 8.800m² und die Spielgeräte wie das große Kletterschiff sowie die Angebote erreichen sogar Kinder und Jugendliche aus Lichtenberg und Tempelhof. Herr Bindig weist im Zusammenhang mit dem Spielgeräteangebot auf die sehr gute Kooperation mit der GEHAG hin, ohne deren finanziellen Hilfe durch Sponsoring viele Ideen nicht realisierbar wären.

 

 

Wilde Hütte

Die besonderen Attraktionen der Wilden Hütte ist der achtzehn Meter hohe Kletterturm und „wild activ“ als Aktivierungshilfe. Besucht wird die Einrichtung von Mädchen und jungen Frauen mit einem Alter von 10-27 Jahren. Angeboten werden hauptsächlich sportliche Aktivitäten wie Bauchtanz, Breakdance, Jazzdance und der Kletterturm, der durch erfahrene Klettertrainerinnen betreut wird. Bis auf donnerstags steht die Wilde Hütte ausschließlich dem weiblichen Publikum zur Verfügung.

 

 

Sun-Projekt

Frau Danquart vom KJHV berichtet beispielhaft für die freien Träger der HzE in der Region Süd-West von einem Familienprojekt, das vom Kinder- und Jugendhilfeverband (KJHV) umgesetzt wird. Dieses niederschwellig angelegte Angebot richtet sich an junge Mütter und Väter. Neben den teils sportlichen Angeboten werden Beratungen „nebenbei“ durchgeführt. Für „ Neuankömmlinge im Bezirk“ werden Patenschaften übernommen, um sie einzuführen.

Eine besonders enge Kooperation besteht mit dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, hier gibt es persönliche Kontakte für den regelmäßigen Austausch. Eine Beschreibung für das Projekt  “SUN“ wird an die Mitglieder des JHA herumgegeben.

 

 

Streetwork

Herr Tanriverdio von gangway berichtet von seiner Arbeit als Streetworker. Die drei Mitarbeiter sind direkter Ansprechpartner auf der Straße, hierbei wird unverbindlich Kontakt zu den Jugendlichen aufgenommen und niederschwellige Angebote zum Kennenlernen gemacht. Unterstützung erfahren die Jugendlichen von den Streetworkern bei den Jugendzentren, den Wohnbaugesellschaften und wenn notwendig auch vor Gericht.

 

 

Schul-AG

In der Region Süd-West steht für den Austausch der Jour Fixe, die Kita-AG und die AG Schule zur Verfügung. In der AG Schule treffen regelmäßig die Schulleiter zusammen, hierbei wurde ein verbindliches Flussdiagramm entwickelt, welches die Abläufe bei Schuldistanz und bei Verdacht auch Kindeswohlgefährdung aufzeigen soll. Ein zusätzlich entwickelter Flyer stellt den Eltern die Kooperationsbeziehungen unter anderem auch zum Jugendamt dar. Angedacht ist zudem ein Elternbrief, der zu kostenfreien Referaten zu Fachthemen einladen soll.

 

Zum Abschluss der Vorstellung des Region Süd-West bittet Herr Hoppe um Unterstützung durch die Mitglieder des JHA, dass diese darauf hinwirken, für Nord-Britz ein Quartiersmanagementgebiet einzurichten, da die Tendenz der sozialstrukturellen Entwicklungen mit den Quartieren Rollberg und Reuterplatz vergleichbar sei.

 


 
 

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