Auszug - Vorstellung der Schule am Sandsteinweg  

 
 
8. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 05.07.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Schule am Sandsteinweg
Ort: Hornblendeweg 2, 12349 Berlin
 
Beschluss


Schulleiterin Heike Hertha und die koordinierende Erzieherin Frau Klemm stellten ihre Schule ausführlich vor.

Die Schule am Sandsteinweg ist eine der größten Grundschulen Berlins, d.h. sie verfügt über ein sehr beträchtliches, weitläufiges Schulgelände von 4 ha. Auf diesem Gelände gibt es vielfältige Möglichkeiten der Unterrichts- und Freizeitgestaltung, es gibt allein einen Stall mit 6 Reitpferden - 7 Tage die Woche wird die schulische Reit-AG angeboten, der auch ehemalige Schülerinnen und Schüler die Treue halten und jetzt als Anleiter agieren.

Andere Tiere, die gehalten werden, sind Ziegen, Schafe, Schweine und Kaninchen. In der Unterrichtsgestaltung wird dieses lebendige Anschauungsmaterial, welches die Tierfarm bietet, natürlich genutzt.

 

Die Angebote der Schule als Lern- und Lebensraum sind sehr eng mit dem Wirken des Fördervereins verzahnt.

 

Die Schule ist sehr nachgefragt, trotz Ihrer Raumnot, die in den einzelnen Unterrichts- und Hortgebäuden herrscht.

 

In der fünfzügigen Schule (766 Schüler*innen) lernen die Kinder in jahrgangsbezogenen Klassen im offenen Ganztagsbetrieb.

 

Probleme:

In der Schule herrscht Raumnot, es gibt keine Rückzugsräume, da die Mobilbauten für die Klassen 1-3 sowohl für den Unterricht als auch für den Hort genutzt werden müssen. Die Eltern hatten zunächst einen Brandbrief geschrieben und dann selbst mit Hand angelegt, um die Räume an diese Doppelnutzung anzupassen.

 

Der Hort „explodiert“, er ist von ehemals 200 auf 400 Schüler angewachsen.

 

Die Viert- bis Sechstklässler haben im Muschelkalkweg ihren Standort für die ergänzende Betreuung, also ihren Hort.

 

Die Schule ist fünfzügig. Mehr ist nicht möglich, es besteht noch eine Sechszügigkeit in der 6. Klassen, die zum akuten Raummangel geführt hat.

 

Die Schule besitzt auch keine Aula, „dafür haben wir ein Zirkuszelt“.

 

Essens-Problematik:

Auf dem ehemaligen Vereinsgelände wurden im ehemaligen Schülerclub drei Räume für die Essensausgabe und -einnahme für die Klassen 1-3 hergerichtet, damit die Kleinen nicht in den Muschelkalkweg laufen müssen.

 

Der Bau einer Schulmensa wird als das drängendste Problem beschrieben.

 

Die sehr nachgefragte Schule hat tolle Kinder, tolle Eltern, aber auch Eltern mit sehr hohen Forderungskatalogen und ungeheurerem Anspruchsdenken. Hier muss die „Kirche im Dorf bleiben“, nur die Essenssituation der Schüler*innen ist nicht zu rechtfertigen.

 

Die chaotische Verkehrssituation vor der Schule ist ebenfalls sehr problematisch, da die Eltern die Kinder aus dem Nichteinzugsbereich (z.B. Tempelhof) mit dem Auto bis vor den Schulhof fahren unter Missachtung aller Verkehrsregeln, wie auch dem Parkverbot.

 

Schulstadtrat Rämer ergänzt:

 

  • „Nach dem Gutshof Britz beherbergt die Schule am Sandsteinweg die meisten Tiere in meiner Zuständigkeit.“

 

  • Schüler NdH: 30,2 %. (229 Schüler).

 

  • LmB-Anteil: 22,3 % - Neuköllner Durchschnitt an den Grundschulen: 62,12 %.

 

  • Wir leisten uns bewusst diese Schule von 4 ha!

 

  • An 2 Standorten verteilt sich der schulische Alltag mit all seinen Herausforderungen.

 

  • Wir werden über Siwana-Mittel die Essenssituation verändern. Derzeit läuft der Umwidmungsantrag für die Siwana-Mittel. Im nächsten Jahr kommen dann die vorbereitenden Maßnahmen.

 

  • Zur Verkehrssituation: Eine Fußgängerampel am Mariendorfer Damm wäre sinnvoll.

 

  • Was wir nicht erfüllen können ist eine „drive-in-Schule“.

 

  • Die gefährlichste Situation für die Schülerinnen und Schüler sind die wegfahrenden Eltern der anderen.

 

  • Perspektivisch muss die Filiale im Muschelkalkweg überflüssig gemacht werden.

 

  • Aber es gibt dringlichere Probleme im Neuköllner Maßstab.

 

 

BD Ewert berichtet:

 

  • Sohn geht hier zur Schule. Diese wird als unheimlich positive Einrichtung wahrgenommen. Die Schule organisiert sehr viel selbst, z.B. den Zirkus. Das sollte aber den Ausschuss und die BVV nicht davon abhalten, die Schule weiterhin zu unterstützen.

 

  • Zur Raumproblematik: 27 Kinder sitzen in einer Klasse, es gibt keine Teilungsräume und es besteht keine Möglichkeit, mit Kindern in Rückzugsräume zu gehen.

 

  • Frage: Container sind vielleicht keine Lösung, aber vielleicht gibt es heute ganz andere Möglichkeiten, um zusätzliche Räume zu schaffen?

 

  • Zur Verkehrssituation: Eltern fahren z.T. bis auf den Schulhof. Regelmäßig stehen Eltern morgens im Halteverbot. Es wäre gut, wenn da Polizei und Ordnungsamt noch stärker einschreiten würden.

 

  • Schulleiterin Hertha betont den engen Austausch mit Polizei, aber Eltern sind oft „beratungsresistent“.

 

BV Klein fragt nach der Toilettensituation an der Schule und der Ausstattung mit Smartboards.

 

Schulleiterin Hertha berichtet, dass es in Hinsicht auf die Toilettensauberkeit keine großen Probleme gibt. Es gibt seit 20 Jahren dieselbe Putzfrau an der Schule. Und: Die Toilettensituation „… ist nur ein pädagogisches Problem“ - das gefällt Herrn Rämer sehr in der Einschätzung.

 

Der Umbau zur kreidefreien Schule ist von den Pädagogen abhängig (junge engagierte Lehrer*innen). Die Schule wird nach und nach auf Smartboards umgebaut, jedes Jahr kommen ein bis zwei Smartboards dazu.

 

Bezirksstadtrat Rämer:

 

Es gibt 27 kreidefreie Schulen im Bezirk, d.h. in jedem Klassenraum steht dort ein Smartboard zur Verfügung.

 

Frau Berger, Erzieherin und Fördervereinsvorsitzende, berichtet:

 

  • Der Förderverein an der Schule leistet sehr viel, richtet die Feste aus, hat 102 Mitglieder. Es gibt eine sehr enge Verzahnung, die sehr stark an den Bedürfnissen der Schule ausgerichtet ist.

 

  • Kinder werden in Verantwortung für die Schule miteinbezogen.

 

  • Es gibt Inklusionskinder, die mit einbezogen werden.

 

BV Krotter fragt nach der Anzahl der Inklusionskinder.

 

Schulleiterin Hertha:

 

  • in diesem Jahr stehen wir vor großen Anstrengungen, da wir zunehmend Kinder mit emotionalen und sozialen Herausforderungen bekommen.

 

  • Es gibt eine Sonderpädagogin und 4 Facherzieherinnen.

 

  • Lehrer gelangen durch die Inklusion an ihre Grenzen.

 

  • Mit den vollen Klassen mit 26-27 Kindern haben wir noch in jeder Klasse 2-3 Inklusionskinder. Wir haben arg zu tun, um allen Kindern gleichermaßen gerecht zu werden. Die Schere zwischen den sehr leistungsstarken Kindern und den Inklusionskindern ist einfach sehr groß. Es kommt dazu, dass letztlich keine dieser Gruppen voll zu ihrem Recht kommen kann.

 

  • Wir sind dabei, mit dem SIBUZ ein Inklusionskonzept zu erarbeiten.

 

  • Für manche Kinder wären Kleinklassen und Förderzentren besser.

 

Schulstadtrat Rämer:

 

„Das sind innere schulische Angelegenheiten, sämtliche pädagogische Bedarfe bekomme ich mit und habe hier natürlich auch eigene Gedanken. Die Sonderförderschulen werden wir im Bezirk nicht dicht machen. Die Entscheidung steht weiter, denn es gibt Kinder, denen an einer Regelschule nicht geholfen ist.“

 

Es erfolgt eine Schulbesichtigung.

 

Die Schule verfügt über eine Schulbücherei, einen schuleigenen Sportplatz, 2 Turnhallen, ein Zirkuszelt, eine Reitbahn und eine Kinderküche. Es gibt ca. 30 AGs und seit 1991 eine Tierfarm mit Pferden, Kaninchen und Schafen.

 


 
 

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