Auszug - Neubau Clay-Oberschule  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 01.03.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Clay-Oberschule
Ort: Bildhauerweg 9, 12355 Berlin
 
Beschluss

Herr Belz aus dem Fachbereich Hochbau und zuständiger Projektleiter für den Neubau stellt die aktuellen Planungen für das Schulgebäude sowie die Doppelstocksporthalle im Neudecker Weg anhand einer Präsentation vor (siehe Anlage I)

Herr Belz aus dem Fachbereich Hochbau und zuständiger Projektleiter für den Neubau stellt die aktuellen Planungen für das Schulgebäude sowie die Doppelstocksporthalle im Neudecker Weg anhand einer Präsentation vor (siehe Anlage I). Besonderheiten sind u.a. die Schaffung von Jahrgangsclustern, hellen Treppenhäusern und Lichthöfen mit Außensitzplätzen sowie eine zweigeschossige Aula für die musikbetonte Schule. Weiterhin soll ein Gedenkort integriert werden, der an das ehemalige Zwangsarbeiterlager erinnert, welches in Teilen bei den Grabungen auf dem neuen Schulgrundstück freigelegt wurde. Die Konzeptionierung des Gedenkortes erfolgt gemeinsam mit dem Museum Neukölln. Der Neubau der Clay-Schule ist zudem eines der drei Berliner Pilotprojekte, welches unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit mit dem Niedrigstenergiestandard und einer Zertifizierung nach dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“ (BNB) realisiert werden soll. Im Vergleich zu den beiden anderen Pilotprojekten ist das Gebäude der Clay-Schule das wirtschaftlichste. Der Preis pro m2 Nutzfläche ist der niedrigste.

 

Herr BzStR Rämer ergänzt, dass die Vorplanungsunterlage (VPU) als Vorstufe zur Bauplanungsunterlage (BPU) aktuell von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen geprüft wird. Demnächst wird zu der im Rahmen der Präsentation erwähnten Kostensteigerung eine Berichterstattung im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses erfolgen. Vorab wurde bereits ein Antrag zur Entsperrung der finanziellen Mittel gestellt. Der Zeitplan kann aus jetziger Sicht gehalten werden: Baubeginn ist in 2018; geplante Fertigstellung im Jahr 2021.

 

 

Nachfragen:

 

Frau BV Lanske:

Der vordere Bereich der Schule wird laut der Planungen nicht eingezäunt. Wird das ganze Schulgelände offen sein?

Es ist die Rede davon, dass es teilweise eine Holzfassade geben wird. Welches Holz soll hier verwendet werden und wie kann dieses durch die entsprechende Pflege erhalten werden?

Herr Belz berichtet, dass eine Umzäunung nur im hinteren Teil vorgesehen ist. Die detaillierten Planungen zur Verwendung und zum Umgang mit Holz am Bau werden sich demnächst anschließen.

 

Herr BV Firat:

Wird das 1. OG barrierefrei sein?

Wie viel m2 stehen für das Lehrerzimmer zur Verfügung?

Wie werden die Gebäude beheizt bzw. belüftet?

Laut Herrn Belz wird auch das 1. OG barrierefrei sein; im Übrigen werden entsprechende Aufzüge eingebaut. Was die Größe der Räume anbelangt, wird grundsätzlich nach dem gültigen Musterraumprogramm verfahren. Im Fall der Clay-Schule wird es zudem nicht nur ein großes Lehrerzimmer geben, da hier das Konzept der Jahrgangscluster angewendet wird, bei dem je Jahrgang ein dezentrales Lehrerzimmer vorgesehen ist. Die Gebäude werden per Fernwärme beheizt; die Belüftung erfolgt als hybrides Modell (maschinell und über die Fenster).

 

Herr BD Glücklich:

Wird die neue Sporthalle für Vereine und für Wettkämpfe mit einer Tribüne nutzbar sein? Welche Art von Hallenboden wird geplant?

Wird es eine Zufahrt für die Belieferung der Mensa geben?

Die im Rahmen der Grabungen auf dem neuen Grundstück gesicherten Funde sollen im Landesdenkmalamt ausgestellt werden. Werden einige Exponate auch in dem neuen Schulgebäude zu sehen sein?

Herr Belz: Die Mensa kann über den Neudecker Weg angefahren werden. Bezüglich der Sporthalle sind die Planungen noch nicht so weit, dass Aussagen über den Hallenboden gemacht werden können. Die Nutzung als Schulsporthalle steht hier im Vordergrund, weshalb keine feste Tribüne enthalten sein wird. Als Kompromiss wird es eine flexible Möglichkeit für Veranstaltungen geben. Herr BzStR Rämer ergänzt, dass es seitens der Senatsverwaltung keine Möglichkeit der Kostenübernahme für eine Tribune gegeben hat und auch daraus die alternative flexible Lösung entstanden ist. Bezug nehmend auf die Fundstücke aus den Grabungen soll es auch eine kleine Ausstellung im neuen Schulgebäude geben. Herr Gruschke-Schäfer teilt dazu mit, dass es auch hier eine intensive Kooperation mit dem Museum Neukölln zur didaktischen Vorbereitung und zur Art und Weise dieser Ausstellung gibt.

 

Herr BD Glücklich: Der Neubau des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums fällt seiner Meinung nach als Musterschule in die „Berliner Schulbauoffensive 2017-2022“. Macht der Senat unter Berücksichtigung des Fertigstellungstermins im Jahr 2021 Druck bzw. gibt es mehr Mitarbeitende für den Fachbereich Hochbau? Herr BzStR Rämer erklärt, dass der Neubau eine der Musterschulen für das nachhaltige Bauen ist und planmäßig ebenfalls mit dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“ (BNB) zertifiziert werden soll. Bereits in der Vorplanung wurden Aspekte einbezogen, mit denen das Projekt vorbildlich für andere Schulbauplanungen sein kann.

 

Frau BV Reichenbach:

Wie breit wird die Schulstraße sein?

Wenn Holz verbaut wird, wie sieht es in diesem Fall mit der Gewährleistung des Brandschutzes aus?

 

Herr Belz führt aus, dass die Schulstraße etwa 12 m breit sein wird und durch bestimmte Einbauten an einigen Stellen etwas schmaler (ca. 6 m) ausfällt. Mit Erstellung der Vorplanungsunterlage musste zudem ein Brandschutzkonzept entwickelt werden, welches an den entscheidenden Stellen massive Holzwände vorsieht, um den Brandschutz zu gewährleisten.

 

Frau BD Heid:

Werden die Wände in den Klassen- und Lehrerzimmern flexibel sein, so dass die Räume zu bestimmten Anlässen vergrößert werden können?

Herr Gruschke-Schäfer: Teilweise können die Räume auf 100 m2 vergrößert werden. Zusätzlich können durch die Cluster-Gestaltung auch die Flure mitgenutzt werden. Es ist vorgesehen, Cluster für vier Jahrgänge mit je einem Lehrerzimmer zu schaffen. Hier wird die Nutzungsfläche eventuell kleiner ausfallen, als das Musterraumprogramm vorgibt, jedoch verbessern sich die Qualität der Räumlichkeiten und die Arbeitsatmosphäre durch das Cluster-Konzept erheblich.

 

Herr BD Ewert:

Wie wird die technische Ausstattung der Schule aussehen?

Laut Herrn Belz wird es ein W-Lan-Netz sowie eine vollständige Ausstattung mit Smartboards geben.

 

Frau BV Klein:

Wie sind innerhalb der Schule die Reaktionen auf den Neubau?

Wird es eine Schulbibliothek geben?

Werden die Außenanlagen mit Fahrradständern ausgestattet sein?

Herr Belz: Es werden 380 Fahrradplätze auf dem Vorplatz entstehen. Die Stadtteilbibliothek Rudow erhält einen eigenen Standort (Alt Rudow 45). Herr Gruschke-Schäfer ergänzt, dass im Zuge der Cluster fünf kleinere Bibliotheken entstehen werden. Er berichtet weiterhin von der sehr positiven Zusammenarbeit mit den Architekten und dem Bezirksamt. Die Wünsche und Bedarfe der Nutzer*innen wurden hier stets einbezogen und es hat zu jeder Zeit eine effektive Abstimmung stattgefunden. Die Reaktionen auf den Neubau sind positiv.

 

Herr BD Glücklich:

Der Unterricht für die Schüler*innen der Oberstufe wird in der Regel unabhängig gestaltet. Werden sie für den Unterricht freien Zugang zu den Außenanlagen haben.

Herr Belz bestätigt dies.

 

Herr BV Schulze:

Inwiefern ist das Museum Neukölln in die weiteren Planungen einbezogen?

Laut der Ausführungen wird im OG mit Holz gearbeitet. Wird die äußere Schicht des Schulgebäudes in Beton gegossen oder wird die Klinkerfassade direkt auf dem Holz angebracht?

Herr Belz erläutert, dass die Außenhaut aus Stein sein wird und das Holz innen verarbeitet wird. Die Kooperation mit dem Museum Neukölln wird wie bereits berichtet in der Ausgestaltung des Gedenkortes in der Schule bestehen. Hierfür wurden von dem ehemaligen Zwangsarbeiterlager zwei Originalteile der Fassade und des Splitterschutzgrabens gesichert. Im Bereich der Schulstraße soll es ein Geschichtslabor mit Ausstellungen und Raum für die Arbeit mit geschichtlichen Funden geben.

 

Herr BV Schulze bedankt sich bei Herrn Belz und Herrn Schwarz für Ihre Anwesenheit und die Ausführungen.

 

Herr BzStR Rämer möchte abschließend die sehr gute Kooperation zwischen Bezirksamt, Schule und Architekten bestätigen. Aktuell werden verstärkt Debatten über den Schulbau geführt, um u.a. den prognostizierten steigenden Schülerzahlen angemessen zu begegnen. Die Planungen für den Neubau der Clay-Schule sind in einer Zeit entstanden, in der es teilweise sogar um die Schließung von Schulen in Berlin ging. Auch das Thema Schulraumqualität erfährt aktuell eine Novellierung. Die Ergebnisse wurden erst kürzlich von der Senatsbildungsverwaltung vorgestellt und konnten keine Berücksichtigung in die Planungen für die Clay-Schule finden. Zu gegebenem Zeitpunkt kann im Ausschuss gern über aktuelle Informationen berichtet werden.


 
 

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