Auszug - Vorstellung der Investitionsmaßnahme Groß-Ziethener-Chaussee  

 
 
28. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Tiefbau
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Verkehr und Tiefbau Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 17.06.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:55 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Wetzlar-Zimmer, 2. Etage, Raum A203
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Herr Scharmberg leitet den TOP kurz ein

Herr Scharmberg leitet den TOP kurz ein. Herr BzStR Blesing erklärt, dass der Streckenabschnitt in der Investitionsplanung geändert wurde. Dies wurde in der Ausschusssitzung im Februar auch vorgestellt und beschlossen. Die Verwaltung hat sich nun ausführlich mit der Ausführungsplanung beschäftigt und ist auf Probleme gestoßen. Bis 1989 gab es in der Groß-Ziethener-Chaussee nur begrenzten Verkehr, die Straßenverhältnisse waren dafür auch entsprechend ausgelegt. Nunmehr hat sie sich aber zu einer überörtlichen Hauptverkehrsstraße, die nach Lichtenrade führt, entwickelt. Herr BzStR Blesing weist im Vorgriff auf den Vortrag seines Mitarbeiters darauf hin, dass der Umbau alternativlos ist. Herr Voskamp ergänzt und übergibt seinem Mitarbeiter das Wort.

 

Herr Güngör erläutert die Planung der Baumaßnahme von der Landesgrenze bis Lauchstädter Weg nochmals und erinnert, warum ebendiese Maßnahme baulich dort zwingend nötig ist. Die Schäden seien mittlerweile so immens, dass der Straßenbaulastträger gezwungen sei, den Aufbau neu herzustellen. Viele Schäden stellen eine Verkehrsgefährdung dar und sind der Verkehrsbelastung nicht gewachsen. Herr Güngör zeigt die einzelnen Schichten der Straße und deren explizite Schäden zur Verdeutlichung der Situation. Ein grundhafter Ausbau ist unumgänglich. Das Ziel jeder Planungsmaßnahme sei, eine nachhaltige Straße herzustellen, die auch einer hochgradigen Verkehrsbelastung stand hält. Hierzu ist es notwendig, dass den Anforderungen wie Straßenentwässerung, Straßenbreite, Straßenstärke und hinreichende Rad- und Gehwege genügt werden muss. Die Straße muss dem Stand der Technik entsprechen, der Ausbau sollte auch unter dem geringst möglichen Eingriff in Natur und Umwelt erfolgen. Es gibt insgesamt 75 Bäume, die in dem betreffenden Streckenabschnitt stehen, viele davon zudem sehr nah an der Fahrbahngrenze, deren Wurzeln zum Teil bereits in den Fahrbahnbereich ragen. Die Baumvitalität zeigt unlängst erste Schädigungen. Die jetzige Fahrbahnbreite der Groß- Ziethener-Chaussee beträgt 6,10 m. Aufgrund der Fahrbahnbreite ist es schwierig, eine Bordeinfassung zu bauen. Die Richtlinien regeln, dass eine Fahrbahnbreite von 6,50 m herzustellen ist, um den öffentlichen Nahverkehr uneingeschränkt einzubinden und Begegnungsverkehr (Bus/ LKW) zu ermöglichen. Das bedeutet, dass die 75 betreffenden Bäume gefällt werden müssten. Insoweit hat man sich mit dem beauftragten Ingenieurbüro Gedanken über eine Problemlösung gemacht. Im Ergebnis hat man eine Verschwenkung der Fahrbahn Richtung Süden im Bereich der Landesgrenze Richtung Ascherslebener Weg ausgearbeitet, bei der die Bäume auf der Südseite gefällt werden müssten (in Höhe Lößnitzer Weg). In dem Bereich zwischen Ascherlebener Weg und Lauchstädter Weg wären dann die Bäume der nördlichen Seite zu fällen.

 

Im Ergebnis müssten für den Ausbau 35 Bäume (13 Eichen und 22 Linden) gefällt werden. In der gleichen Anzahl würden Nachpflanzungen erfolgen. Die Zustimmung zur Fällung wurde vom Fachbereich Grün- und Freiflächen bereits in Aussicht gestellt. Für eine Nachhaltigkeit müsse der Bau wie berichtet, erfolgen. Die anderweitige Variante sei, dass die Baumaßnahme gar nicht umgesetzt würde.

 

Herr Scharmberg erinnert sich zur Historie der Straße. Er ist der Auffassung, dass auch die dort stehenden Bäume durch den entstandenen Verkehr bereits gelitten hätten. Er hält den Ausbau der Straße für eine wichtige Maßnahme trotz der Baumfällung in dem Umfang.

 

Frau Fuhrmann bittet um Wiederholung zu den einzelnen Fällbereichen, Herr Güngör weist diese nochmals aus.

 

Herr Kupfer fragt nach den Planungen zum Baubereich wie die verkehrlichen Auswirkungen, Verkehrsführungen oder Umleitungsstrecken. Herr Voskamp führt aus, dass wahrscheinlich unter Vollsperrung gebaut werden muss. Es gäbe zwei Raten in 2017 und 2018. Herr BzStR Blesing ergänzt, dass die Nettobauzeit in etwa 9-10 Monate betragen wird, jedoch zu beachten ist, dass während der Winterzeit ggf. Bauarbeiten ruhen müssen.

 

Es wird gefragt, ob dieselben Bäume neu gepflanzt werden, was Herr Güngör verneint. Es wird konkret ausgearbeitet, welche Baumarten gepflanzt werden. Darüber hinaus werden auch die bestmöglichen Standorte ausgesucht. Auf Nachfrage, ob die Lagepläne verschickt werden können, äußert Herr BzStR Blesing Bedenken bezüglich etwaiger Urheberrechte.

 

Herr BzStR Blesing legt abschließend nochmals dar, dass es sich bei der Groß-Ziethener-Chaussee um eine Straße von höchster Bedeutung handle, weil die Fortführung des Zwickauer Damms in Richtung Groß Ziethen nicht umgesetzt wird. Die Waßmannsdorfer Chaussee wird zwar ertüchtigt, sie wird aber auf Brandenburger Seite keine Bedeutung erlangen, weil sie eine untergeordnete Wegführung hat. Die Überörtlichkeit verbleibt allein auf der Groß- Ziethener-Chaussee. Daher spricht sich die Verwaltung dafür aus, den schwierigsten Weg zu wählen und die Fällung von 35 Bäumen in Kauf zu nehmen. Nach Auffassung der Verwaltung ist die derzeit vorliegende Verkehrszählung überholt. Zudem wird sich die Zahl der Verkehrsteilnehmer erhöhen, sobald die Anbindung an den geöffneten BER besteht. Herr BzStR Blesing versichert, dass die Öffentlichkeit, vor allem die Rudower, eingebunden wird. Es werden selbstverständlich keine Bäume gefällt, bevor die Öffentlichkeit Kenntnis von der Maßnahme erlangt. Insoweit plant das Bezirksamt eine öffentliche Anwohnerversammlung in der Schliemann Schule durchzuführen, wo die Maßnahme im Einzelnen vorgestellt wird und das Bezirksamt auf Fragen antwortet und sich Diskussionen stellt. Herr BzStR Blesing betont, dass für die Nachpflanzungen Baumarten ausgewählt werden, die auf engen Raum stehen können und geeignet sind, dort entsprechend zu wachsen. Es werden gute, qualitätsgerechte Bäume sein.

 

Auf Nachfrage von Frau Manteuffel, ob die Verkehrsplanung vorsähe, den Buckower Damm gleichzeitig zu bauen, erklärt Herr BzStR Blesing, dass der Bezirk keinerlei Kenntnisse zu den dortigen Baumaßnahmen derzeit habe. Zudem ist der Bezirk von den Planungen der Wasserbetriebe abhängig, die im Buckower Damm vorsehen, die ADL zu erneuern. In einem Gespräch wurde die Leitungsebene der Berliner Wasserbetriebe bereits sensibilisiert, es gibt jedoch noch keine endgültigen Aussagen dazu.

 

Frau Fuhrmann hält es für klug, wieder Linden zu pflanzen. Herr Voskamp weist darauf hin, dass in der BPU keinerlei Arten von Bäumen festgesetzt werden, sondern lediglich die Qualitäten. Die Baumartenauswahl trifft der Fachbereich Grün- und Freiflächen danach, welche Bäume dort am besten gedeihen. Die Baumauswahl ist damit in der Diskussion noch ergebnisoffen.

 

Es wird abschließend gefragt, ob für die vorgesehene Vollsperrung bereits eine Ersatzroute geplant sei, was Herr Voskamp verneint. Die Gewährleistung der Erreichbarkeit durch die Anwohner hat höchste Priorität. Alles andere muss weiträumig umgeleitet werden.

 

Herr Scharmberg bedankt sich für die Vorstellung und schließt den TOP.


 
 

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