Bezirksamt Neukölln – BVV
12040 Berlin
Auszug - Vorstellung der Vorentwürfe Baumaßnahme Buckower Damm zwischen Alt-Buckow und Landesgrenze
Herr BzStR Blesing erklärt vorab, dass die Planung am Buckower Damm nicht nur mit der Bebauung der Buckower Felder zusammenhängt, sondern dass der Zustand der Straße allgemein derart marode ist, dass entschieden wurde, die Baumaßnahme in die bezirkliche Investitionsplanung aufzunehmen. Ab 2016 stehen für den Ausbau 2. Mio. Euro für die grundhafte Erneuerung der Straße zur Verfügung. Die Situation vor Ort ist sehr schwierig. Es handelt sich um einen kurzen Streckenabschnitt, der gebaut wird, die Maßnahme ist aber sehr schwer umzusetzen. Ehe die Planungen konkretisiert werden, ist die Ausschussinformation zunächst die Intention. Es ist angedacht, einen Vorschlag zu unterbreiten. Herr BzStR Blesing bittet die Ausschussmitglieder, diesen auch in den Fraktionen zu diskutieren.
Herr Voskamp ergänzt, dass insgesamt etwa 1 km Straße zu erneuern ist. Alt-Buckow gehört im Landesstraßennetz in die 3. Kategorie, was bedeutet, dass es sich nicht nur um eine untergeordnete Straße handelt. Verschiedene Varianten werden untersucht, dies gehört zur Planung dazu. Es fließen unter anderem Aspekte des Radverkehrs, des Ruhender Verkehrs, und der Straßenbaumbepflanzung ein. Abschließend muss der Bezirk sich für eine Variante entscheiden und dann weiterplanen. Im Rahmen der Maßnahme soll dort auch die Beleuchtung erneuert werden. Es gibt insgesamt drei verschiedene Varianten. Herr Voskamp erteilt zur Vorstellung der Planungen Herr Schneegast das Wort.
Herr Schneegast vom Ingenieurbüro stellt sich vor und zeigt die Planungen anhand einer Power Point Präsentation:
- zeigt zunächst die Lage - Ausgangszustand: Fahrbahnbreiten zwischen 7 und 8 m, viele Straßen- und Verschleißschäden, Tragschichten stark beschädigt, Fahrbahn und Gehwege durch Wurzeln angehoben – nur grundhafte Erneuerung möglich - vollgebundener Aufbau (Belastungsklasse Anliegerstraße)
Variante 1:
Ausbau mit unveränderter Querschnittsbreite:
Herr Voskamp wirft ein, dass die Baumfällungen mit dem Fachbereich Grün- und Freiflächen geprüft wurden und die Fällungen notwendig sind, da der Zustand der Bäume sehr schlecht ist.
Variante 2:
Ausbau mit veränderter Querschnittsbreite von 7,50 m
Variante 3:
Ausbau der Fahrbahn mit einer für den Begegnungsverkehr Bus/Bus erforderlichen Fahrbahnbreite von 6,50 m
Herr Voskamp erklärt, dass der Baumbestand kritisch ist, zur Landesgrenze hin können aber alle Bäume erhalten werden, der Gehweg wird zudem mit einem Sicherheitsstreifen angeordnet.
Das Problem ist, dass es im hinteren Bereich keine Entwässerung gibt und daher ein Regenwasserkanal angelegt werden muss. Der Leitungsbestand ist fast vollständig, es werden jedoch Leitungsumverlegungen bzw. -neuordnungen nötig sein.
Es wurde sodann eine Beurteilung der drei Varianten mithilfe eines Punktesystems durchgeführt. Die Variante 3 liegt vorn. Die Kosten er Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 1,4 Mio. Euro.
Der stellvertretende Ausschussvorsitzende eröffnet die Möglichkeit für Fragen.
Herr Wewer fragt, warum die Kosten in Variante 1 im Straßenland höher sind, obwohl die Nebenanlagen nicht ausgebaut werden. Herr Schneegast erklärt, dass das daran liegt, dass bei Variante 2 und 3 weniger Asphalt ausgebaut wird und dies weniger kostenintensiv ist. Herr Preuß fragt, warum der Radverkehr nicht bepunktet wurde. Dies ergibt sich daher, dass der Radverkehr nur in Variante 2 enthalten ist. Herr Schneegast erklärt, dass der Fahrradverkehr derzeit auch mitgeführt wird, aber bei Variante 3 der ruhende Verkehr aus der Fahrbahn heraus gelöst und daher viel mehr Übersichtlichkeit für den Radverkehr geschaffen wird.
Herr Wewer fragt nach der Parkplatzanzahl der Varianten 1 und 2. Herr Schneegast erklärt, dass in diesen Varianten keine Parkplätze mehr eingeplant sind und der ruhende Verkehr in die Nebenstraßen verlegt werden muss.
Frau Fuhrmann favorisiert die Variante 2. Sie vergleicht die Situation mit der Karl-Marx Str., wo es auch einen Radangebotsstreifen auf der Fahrbahn gibt. Herr Voskamp weist darauf hin, dass die Karl-Marx-Str. eine größere Straßenbreite hat. Frau Fuhrmann schlägt einen Ortstermin vor.
Herr Schneegast erklärt, dass alle Verkehrsteilnehmer betrachtet werden müssen. Bei Variante 2 werden die Nebenanlagen zwar um 50 cm verbreitert, aber die Bäume werden erhalten, so dass Einengungen erfolgen müssen. Mit den 50 cm schafft man keinen zusätzlichen Raum für Fußgänger. Diese werden sehr vernachlässigt, der Radfahrer bevorteilt, aber die Sicherheit der Radfahrer ist alleine durch die schmale Fahrbahnbreite gefährdet. Es sollte daher einen Konsens zwischen allen Verkehrsteilnehmern geben.
Herr Güngör weist darauf hin, dass der Busverkehr sich häufig begegnet und der Fahrradverkehr absolut gefährdet wird, gerade in diesen Situationen.
Frau Draeger hält die Anordnung des Radangebotsstreifens für eine trügerische Sicherheit für Fahrradfahrer. Vor allem hat der Radfahrer, wenn der Bus kommt, massive Probleme, da dieser die Hälfte der Fahrradstreifen überfährt. Die Variante 2 wird ihrer Auffassung nach dem Verkehr nicht gerecht. Zudem könnte auch der Taktverkehr der Busse verdichtet werden, wenn die Buckower Felder bebaut werden.
Frau Manteuffel, Herr Mahlo und Herr Schladensky schließen sich den Ausführungen von Frau Draeger an. Herr Schneegast merkt an, dass an der Stelle auch ein Kindergarten verortet ist und bei der Schaffung von ausreichend großen Nebenanlagen mehr Sicherheit für die Kinder gewährleistet sein wird.
Frau Fuhrmann stellt fest, dass die Variante 3 den Fahrzeugverkehr bevorzugt und dies ihrer Ansicht nach nicht in Ordnung sei.
Im Ergebnis favorisieren die Fraktionen der SPD und CDU die Variante 3, die Fraktionen der Grünen, der Piraten und der Linken favorisieren Variante 2.
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