Auszug - Bericht über die Saison der RG Wiking für das Jahr 2011 und Planungen für das Jahr 2012 durch den 1. Vorsitzenden Herrn Hermann  

 
 
5. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 09.05.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:10 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rudergesellschaft Wiking e.V.
Ort: Haarlemer Straße 45e, 12359 Berlin
 
Beschluss

Herr Herman berichtet, dass der Verein am 18

Herr Herman berichtet, dass der Verein am 18.01.1896 gegründet wurde. Die Strukturen sind anders als bei anderen Vereinen. Neben dem gesellschaftlichen „Treiben“ hatte man sich in erster Linie dem Renn- und Jugendrudersport verschrieben, was den Verein letztendlich auch bis heute so erfolgreich macht. Der größte sportliche Erfolg bleibt neben vielen Deutschen Meisterschaften und internationalen Titeln sicherlich immer noch der Gewinn der Bronzemedaille bei den olympischen Spielen im Jahr 1936. Der Verein war traditionell in seinem Vereinshaus in Niederschöneweide beheimatet, in dem sich dann zu DDR-Zeiten die Schauspielschule Ernst Busch befand, die bekanntlich einem besonderen öffentlichen Interesse unterlag. Dieses war offensichtlich auch der Grund, weshalb sich die Rückübertragung des Grundstücks in das Eigentum der RG Wiking nach der Wiedervereinigung als eher schwierig erwies. Nach 16 Jahren erhielt der Verein dann letztendlich doch im Jahr 2007 eine Abfindung i. H. v. 75.000,- für das alte Vereinshaus.

 

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Verein im Jahr 1950 in alter Tradition wieder gegründet. Finanziell gesehen war der Verein „bettelarm“. Da das alte Vereinsheim von der russischen Besatzungsmacht annektiert worden war, suchte man ein neues Grundstück. Unter dem Neuköllner Bezirksbürgermeister Kurt Exner wurde man dann auf dem Gelände der Gartenbauschule am Britzer Hafen fündig. Eine intensive Bindung zwischen Schul- und Vereinssport wurde hier ins Leben gerufen. Zum Bau der Stadtautobahn musste der Verein dann auf die andere Seite des Kanals ziehen und fand seine neue Heimat auf dem jetzigen Standort in der Haarlemer Straße. 1998 wurde das Grundstück geräumt, ein Jahr später war Baubeginn. Bei einer Bausumme von insgesamt 2,5 Mio. DM wurde das neue Vereinsheim mit Vereinsfördermitteln des Landes Berlin mit 20/40/40 über 25 Jahre finanziert. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der Verein 180 Mitglieder, von denen allein 108 Mitglieder für den Verein mit einer Gesamtsumme von 986.000,- DM bürgten.

 

Derzeit verfügt der Verein über 221 Mitglieder. Nur fünf Vereine im Ruderverband haben mehr Vereinsmitglieder. Dabei ist die RG Wiking ein reiner Männerruderverein, der sich allerdings auch schon für Mädchen öffnet. Mädchen aus den insgesamt 6 Neuköllner „Partnerschulen“ werden bereits an andere Vereine weitervermittelt. Wenn der Verein zukünftig den Schritt beschreiten und auch Mädchen als Vereinsmitglieder aufnehmen sollte, dann sollte dieser Schritt aus Sicht des Vorstands allerdings auch seriös vollzogen werden, denn damit wären für den Verein Kosten i. H. v. rund 200.000,- € (bspw. für den Umbau der Boote u. a.) verbunden. Der Generationenwechsel im Vereinsvorstand ist gut verlaufen, die alten Funktionäre haben es geschafft, von ihrer Arbeit auch einmal „loszulassen“. Der Verein kann seit seinem Bestehen auf sehr viele sportliche Erfolge zurückblicken. Er brachte auch wieder im letzten Jahr Deutsche Jugendmeister und Deutsche Meister in der Männerklasse hervor. Auch tritt der Verein als Veranstalter großer Ruderevents auf. An dieser Stelle sei nur auf die alljährliche  Sternfahrt und den „Silbernen Riemen“ hingewiesen. Insgesamt verfügt der Verein über 60 Ruderboote, die alle ausschließlich über Spenden finanziert wurden. Leider ist das Senatsförderprogramm für die Neubeschaffung von Ruderbooten abgesetzt. Das ist für die Rudervereine bedauerlich, da ein Hightech-Boot inkl. Riemen ca. 35.000,- € kostet. Das letzte Boot wurde u. a. aus Mitteln der Leffers-Sportstiftung mitfinanziert. Der gesamte Bootspark hat einen ungefähren Wiederbeschaffungswert von einer ¾ Mio. €. Mit der Verwaltung des Bezirks sei man im Übrigen sehr zufrieden. Man versucht sich auch immer wieder selber mit Aktivitäten im Bezirk einzubringen.

 

Die RG Wiking hat Carsten Borchardt auf 30 Stundenbasis als Trainer eingestellt. Somit konnte ein Profi für die sportliche Unterstützung des Amateursports gewonnen werden. Durch diese Maßnahme möchte man erreichen, die Jugendarbeit im Verein auszubauen und die Anzahl der derzeit 25 Mitglieder im Kinder- und Jugendbereich auszuweiten. In diesem Zusammenhang kann Herr Hermann auch von einem Lehrer berichten, der sich aus dem Bundesgebiet an die Fritz-Karsen Schule beworben hatte. Dieser Lehrer ist dem Rudersport verbunden, und engagiert sich sehr stark für diese Sportart. Seitdem konnte die Schule für eine enge Zusammenarbeit mit dem Verein gewonnen werden. Außerdem konnten über die Schulsportkoordinatoren Herrn Guhl und Herrn Damm 7 Sportlehrer gewonnen werden, die in dem Verein das Rudern erlernen wollen. Leider ist das Rudern heutzutage nicht mehr Teil der Sportlehrerausbildung. So versucht der Verein viele Wege, um die Vereinsarbeit zu optimieren. Außerdem gäbe es derzeit 8 Firmenmitgliedschaften, aus denen auch bereits Synergien für den Verein entstanden sind. Vor diesem Hintergrund blicke der Verein in eine positive Zukunft. Man werde durch diese Maßnahme zukünftig wieder besser in der Breite und in der Spitze aufgestellt sein und hoffentlich recht bald an die letzten Olympiaerfolge im Jahre 2000 und die U23 WM im Jahr 2004 anschließen können.

 

Auf Nachfragen von Mitgliedern des Sportausschusses erklärt Herr Hermann, dass die Mitgliedsbeiträge für einen Erwachsenen bei 545 pro Jahr liegen. Man sei jedoch auch sozial im Verein ausgerichtet. Aktuell zahlen mindestens 7 Mitglieder keinen Vereinsbeitrag, weil sie es sich aus unterschiedlichen Gründen nicht leisten können. Man habe im Verein jedoch nicht immer gute Erfahrungen mit derartigen Zugeständnissen gemacht. Bspw. wurde in der Vergangenheit einem Talent Beitragsfreiheit gewährt. Dieser Sportler hatte dann alle möglichen Annehmlichkeiten für sich in Anspruch genommen. Als er Meister wurde, hatte er dann den Verein verlassen.

 

Vandalismusschäden konnte der Verein bisher zum Glück noch nicht am Vereinhaus feststellen. Zu Zeiten des Neubaus rechnete man nicht damit, dass sich die Energiekosten verdoppeln würden. Dieses belaste den Verein finanziell enorm.

 

Migranten sind eher selten im Verein vertreten. Zum Einen sei es vielleicht die fehlende Rudertradition in anderen Ländern. Zum Anderen habe es aufgrund der praktischen Erfahrungen auch mit einer gewissen Einstellung zum Sport zu tun. Es bleibt festzustellen, dass Sportler mit Migrationshintergrund häufig nicht durchhalten würden und sich dann aus den unterschiedlichsten Gründen letztendlich anderweitig orientieren.

 


 
 

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