Bezirksamtsbeschluss 226/17

Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin
XX. Wahlperiode

Sitzung am:
Drs. Nr.: 1490/ XIX
Lfd. Nr.:

Vorlage zur Kenntnisnahme
- Schlussbericht -

Berliner Initiative “Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt” endlich auch in Neukölln

Mit Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 13. Juli 2016 wurde das Bezirksamt Neukölln ersucht, sich der im April 2009 vom Berliner Abgeordnetenhaus beschlossenen Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ aktiver als bisher zu beteiligen. Dabei soll das Bezirksamt als wichtigsten Schritt zur nachhaltigen Bekämpfung von Homo- und Transphobie daran mitarbeiten, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb wird das Bezirksamt aufgefordert, ein Konzept zur Prävention von Diskriminierung von und Gewalt an LSBTI Personen zu erstellen. Dargestellt werden soll:

1. Wie in Kitas, Schulen und Jugendhilfe die Aufklärung über vielfältige Lebens- und Familienformen gestaltet wird.

2. Welche Weiterbildungsmaßnahmen für das pädagogische Personal durchgeführt werden.

3. Welche Veranstaltungen und Projekte geplant sind, um Vereine und Verbände, die in Neukölln mit Jugendlichen arbeiten, zu informieren und sie für das Thema zu sensibilisieren.

4. Wie die Zusammenarbeit mit Bildungsträgern für queere Jugendarbeit gestaltet wird.

Nach intensiven Bemühungen seitens der Verwaltung ist es gelungen, den Träger KomBi – Kommunikation und Bildung – kurzfristig für eine Informationsveranstaltung zu der in Rede stehenden Thematik am 20. Juli 2016 im Rahmen der großen Leiterrunde im Jugendamt Neukölln zu gewinnen. Hier sind sämtliche Führungskräfte des Jugendamtes, wie zum Beispiel die Leitung der Fachsteuerung sowie der Regionalen Fachdienste, mithin also zahlreiche Schlüsselpersonen der Kinder- und Jugendhilfe, vertreten. KomBi ist eine Berliner Bildungseinrichtung zu den Themen Diversity, Gender und sexuelle Identität und führt seit 1981 Bildungsveranstaltungen zum Thema gleichgeschlechtliche Lebensweisen mit Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften durch.

Des Weiteren wurden und werden die im Folgenden aufgeführten Fortbildungen zum Thema Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt in Kooperation mit dem Träger Queerformat organisiert:

10. und 11.Januar 2017
Thema: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen;
21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen kommunale Kinder- und Jugendeinrichtungen, RSD, Behindertenhilfe, Pflegekinderhilfe

3. und 4. Mai 2017
Thema: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen;
16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen kommunale Kinder- und Jugendeinrichtungen, geförderte Kinder- und Jugendeinrichtungen, RSD, Fachsteuerung, Pflegekinderhilfe

21. und 22. Juni 2017
Thema “Geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung als Themen in der offenen Kinder und Jugendarbeit“;
14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den kommunalen und von freien Trägern betriebenen Jugendeinrichtungen

18. und 19. Oktober 2017
Thema: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen;
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Streetworkerinnen und Streetworker sowie Schulstationen und Kolleginnen und Kollegen aus den regionalen sozialen Diensten

29. und 30. November 2017
Thema: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Hierfür können sich Interessierte derzeit anmelden.

Das Jugendamt wird auch weiterhin die Thematik Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt eng im Rahmen von Fortbildungen und Aufklärungsarbeit begleiten, damit Homo- und Transphobie nachhaltig bekämpft werden bzw. gar nicht erst entstehen.

Das Bezirksamt sieht den BVV-Beschluss damit als erledigt an.

Berlin-Neukölln, den

Dr. Franziska Giffey Falko Liecke