Stolpersteinverlegung in Neukölln für Charlotte und Arnulf Steinberg
Pressemitteilung vom 30.10.2025
Das Museum Neukölln hat am Donnerstag, dem 30. Oktober 2025 zwei Stolpersteine am Wildenbruchplatz 10 in das Straßenpflaster von Neukölln eingelassen. Mit diesem Stein wird an das Ehepaar Charlotte und Arnulf Steinberg erinnert.
Arnulf Steinberg wurde am 15. November 1898 in Gelsenkirchen geboren; seine Frau Charlotte (geb. Nordhauß) am 11. Januar 1910 in Dessau. Die Familie wohnte mit ihren beiden Söhnen Wolfgang und Peter am Wildenbruchplatz 10 in Berlin-Neukölln. Vor 1933 arbeitete Arnulf in der Hutbranche. Als Jude, der in einer sogenannten „privilegierten Ehe“ lebte, war er während des Nationalsozialismus zwar vom Tragen eines „Judensterns“ ausgenommen, konnte aber keiner regulären Erwerbsarbeit mehr nachgehen. Nach 1933 wurde seine Frau Charlotte daher zur Hauptversorgerin der Familie. Sie selbst war immer wieder Repressalien ausgesetzt und ihr wurde – aufgrund Ihrer Ehe mit einem Juden – mehrmals gekündigt. Charlotte Steinberg setzte sich sehr für ihre Familie und Freunde ein und ging bei dieser Unterstützung persönlich große Risiken ein. Arnulf wurden in der Reichspogromnacht am 9.11.1938 im Rahmen der „Judenaktion“ von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen überführt. Aufgrund seines Status in „privilegierter Ehe“ wurde er im Dezember 1938 wieder entlassen. Arnulf Steinberg starb 1966 an Herzversagen in Berlin. Charlotte überlebte ihren Mann um 40 Jahre.
Stolpersteine erinnern am letzten frei gewählten Wohnort an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Stolpersteine kann jede Person stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines.
Für den Bezirk Neukölln koordiniert das Museum Neukölln die Stolpersteinverlegungen.
Kontakt: Tel. (030) 627 277 -721/-722 oder per E-Mail .