Verkehrsstadträt:innen der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick warnen vor Verkehrskollaps bei Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100
Pressemitteilung vom 18.12.2024
Die Bezirksstadträtinnen für Verkehr, Annika Gerold für Friedrichshain-Kreuzberg, Jochen Biedermann für Neukölln und Dr. Claudia Leistner für Treptow-Köpenick rechnen mit einem Verkehrskollaps in ihren Kiezen, wenn der 16. Bauabschnitt der Bundesautobahn A100 eröffnet, bevor der westliche Überbau der Elsenbrücke fertig gestellt ist.
Nach aktuellem Kenntnisstand der betroffenen Bezirke ist von drei bis sechs Monaten Übergangszeit auszugehen, in denen der neue Bauabschnitt der A100 eröffnet ist, der Überbau der Elsenbrücke jedoch nicht. Bereits Anfang 2024 hatten sich die drei Bezirke an die Senatsverkehrsverwaltung gewandt und um Analysen der verkehrlichen Auswirkungen dieses Szenarios gebeten. Diese Fragen sind bis heute nicht zufriedenstellend geklärt.
Annika Gerold, Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt, Friedrichshain-Kreuzberg: „Wir erwarten von der Senatsverkehrsverwaltung dringend eine Klarstellung, welche konkreten Vorkehrungen getroffen werden, um einen verkehrlichen Kollaps zu verhindern. Die Elsenbrücke wird einen erheblichen Teil des abfließenden Verkehrs in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg über die Spree hinweg aufnehmen. Darum ist es elementar, dass zum Zeitpunkt der Eröffnung des Bauabschnitts eine funktions- und leistungsfähige Verbindung über die Spree bereitsteht. Ist dies nicht der Fall, wird es durch Fahrzeuge mit dem Ziel Friedrichshain-Kreuzberg zu weiteren Verkehrsbelastungen im umliegenden Straßennetz kommen, da alternative Querungen der Spree angefahren werden müssen.“
Jochen Biedermann, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, Neukölln: „Wir rechnen mit massiven Stauerscheinungen und hohe Belastungen für die Anwohnenden der umliegenden Quartiere, wenn die Kapazitäten der Spreequerung an dieser Stelle nicht ausreichend sind. Im Planfeststellungsbeschluss ist festgehalten, dass für die Leistungsfähigkeit der Anschlussstelle drei Fahrspuren vorgesehen werden, die durchgängig bis zur Elsenbrücke den Verkehrsstrom in der Hauptfahrrichtung aufnehmen können. Eine Eröffnung des 16. Bauabschnitts ohne Fertigstellung des westlichen Überbaus und ohne Verkehrskonzept sowie ohne Umsetzung geeigneter Maßnahmen, ist aus unserer Sicht von der Planfeststellung nicht gedeckt.“
Dr. Claudia Leistner, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt, Treptow-Köpenick: „Die Senatsverkehrsverwaltung muss dringend Vorkehrungen treffen, damit es nicht zu einem Verkehrskollaps mit massiven Auswirkungen für die Bewohner*innen unserer Bezirke kommt. Aktuell ist für uns als betroffene Bezirke komplett unklar, ob es auf Landesebene ein aktuelles Gutachten zur Verkehrssituation gibt, das die Übergangzeit zwischen Eröffnung des 16. Bauabschnitts und Fertigstellung
des westlichen Überbaus betrachtet. Für uns ist klar, eine Eröffnung des 16. Bauabschnitts ohne ein geeignetes Verkehrskonzept sowie die Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen, kann nicht stattfinden.“
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