GALERIE IM SAALBAU - Gewinner:innen des Neuköllner Kunstpreises 2023

Pressemitteilung vom 09.02.2023

Für den diesjährigen Kunstpreis hatten sich über 180 Künstler:innen mit einem Wohnsitz oder Atelierstandort in Neukölln beworben. Sieben von ihnen wurden von einer fünfköpfigen Fachjury nominiert und erhielten somit die Möglichkeit auf eine Auszeichnung. Nun stehen nach einem mehrstufigen Auswahlprozess die Preisträger:innen fest.

In einer feierlichen Zeremonie im Heimathafen Neukölln wurden am 3. Februar 2023 folgende
Preise durch die Kulturstadträtin Karin Korte verliehen:
1. Preis – 3.000 Euro: Katharina Reich mit „Depot 2022-2023“
2. Preis – 2.000 Euro: Silvia Noronha mit „Shifting Geologies“
3. Preis – 1.000 Euro: Sarah Wohler mit „Retreat (inaccessible modular shelters)“

Kulturstadträtin Karin Korte erklärt: „Ich danke allen Künstler*innen, die sich auch dieses Jahr für den Neuköllner Kunstpreis beworben haben, und gratuliere den ausgezeichneten Preisträger*innen herzlich! Die Entscheidung ist der Jury mit Sicherheit nicht leichtgefallen. Die Auswahl reflektiert die Vielfalt der eingereichten Bewerbungen.“

Für den Neuköllner Kunstpreis 2023 waren nominiert:
Florian Bong-Kil Grosse, Friederike Hammann, Peter Hock, Silvia Noronha, Katharina Reich, Antje Taubert, Sarah Wohler
Ihre Arbeiten werden in einer Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau bis zum 16. April 2023 der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Jury begründet ihre Auswahl wie folgt:
1. Preis: Katharina Reich – „Depot 2022-2023“
Die Installation „Depot 2022-2023“ von Katharina Reich liest sich als persönliches Statement zur aktuellen politischen Situation. Die Jury überzeugte vor allem, wie die Künstlerin Alltagsgegenstände neu zusammensetzt und so die Schrecken von Krieg, Militarismus und Totalitarismus bloßlegt. Die Installation lockt in ihrer vordergründig klaren,
frischen Setzung dazu ein, sich immer weiter in die Einzelheiten zu versenken. Nach und nach erschließt sich den Betrachtenden dabei die bedrückende Tiefe des Werkes.

2. Preis: Silvia Noronha – „Shifting Geologies“
Das Werk „Shifting Geologies“ von Silvia Noronha ist eine Zukunftsarchäologie in ästhetischer Perfektion. Die offene, begehbare Präsentation der künstlich geschaffenen Artefakte des Anthropozäns vermittelt das verwirrende Gefühl, sich in einer bereits eingetretenen Zukunftsfiktion zu befinden. Die negativen Folgen des menschlichen Eingriffs in die Natur werden hier auf eine neutral-neugierige Weise seziert und ausgestellt. Im Angesicht der schweren Thematik ruft die spielerische Leichtigkeit und detaillierte Farbigkeit der „Fundstücke“ beim Betrachten eine Irritation hervor, die es ermöglicht, neben der erwarteten Dystopie weitere Zukunftsszenarien anzudenken.

3. Preis: Sarah Wohler – „Retreat (inaccessible modular shelters)“
Die Installation „Retreat (inaccessible modular shelters)“ von Sarah Wohler ist in ihrer Instabilität ein fein gesetzter Kommentar zur Fragilität der menschlichen Existenz. Simple Baumaterialien sind zu einem hochästhetischen Gebilde zusammengestellt, das dazu aufzufordern scheint, seinen Ist-Zustand nur als temporär wahrzunehmen und seinen Wandel bereits im Betrachten mitzudenken. Die genutzten Fake-Tapeten konterkarieren dabei die
Schwere einer Architektur, die gar nicht gegeben ist.

Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH wird als Zusatzpreis einen Ankauf tätigen: Ein Werk der Künstlerin Antje Taubert, das in der Konzernzentrale des Neuköllner Wohnungsbauunternehmens einen Platz finden wird.

Der Jury gehörten an:
Kathrin Becker (Künstlerische Direktorin KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst), Arno Bojak (Künstler), Petra Lottje (Künstlerin), Yolanda Kaddu-Mulindwa (Leiterin der kommunalen Galerien Neukölln), Dr. Martin Steffens (Leitung der Kulturstiftung Schloss Britz und Vorstand Kulturnetzwerk Neukölln e.V.). Die Juryleitung (ohne Stimmrecht) hatte Nora Zender.

Der siebte Neuköllner Kunstpreis ist eine Kooperation des Fachbereichs Kultur mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e. V. Ideell und finanziell wird dieses Veranstaltungsformat durch die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH unterstützt.

Allen Teilnehmer:innen am Wettbewerb danken wir herzlich!

Ausstellung vom 4. Februar bis 16. April 2023

Für Anfragen und Bildmaterial wenden Sie sich bitte an:
kunstpreis@bezirksamt-neukoelln.de

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien, Fonds für Ausstellungsvergütungen Bildender Künstlerinnen und Künstler

GALERIE IM SAALBAU
Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin, U-Bahn: Karl-Marx-Straße
Tel.: 030 902393772, Mo-So 10-20 Uhr, www.galerie-im-saalbau.de

Fachbereich Kultur
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