Was bei Hitze zu beachten ist

Pressemitteilung vom 19.07.2022

Aufgrund der erneut hohen Temperaturen gibt das Bezirksamt Neukölln Hinweise zum richtigen Verhalten in Hitzeperioden. Gerade die Temperaturen über 30 Grad Celsius in den kommenden Tagen stellen eine gesundheitliche Gefahr für viele Menschen dar.

Bezirksstadträtin Mirjam Blumenthal: „Hohe Temperaturen können den menschlichen Organismus ernsthaft gefährden. Deshalb ist es so wichtig, sich draußen und auch in Wohnungen zu schützen. Gerade ältere Personen sollen darauf achten, genug zu trinken und sich zu schützen. Manchmal hilft auch ein Anruf von Freunden oder der Familie, um daran zu erinnern. Passen Sie auf sich selbst und Ihre Nächsten auf!“

Das Bezirksamt Neukölln erarbeitet derzeit einen bezirklichen Hitzeaktionsplan. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hat das Bezirksamt einen bezirklichen Muster-Hitzeaktionsplan erstellt. Dieser wird nun in den kommenden Monaten für Neukölln ausgearbeitet. Das Bezirksamt wird noch in diesem Jahr mit konkreten Maßnahmen beginnen. Zur Unterstützung des federführenden
Gesundheitsamtes hat das Bezirksamt eine neue Stelle für die Umsetzung des
Hitzeaktionsplanes beschlossen.

Blumenthal: „Gute Planung, zielgerichtete Kommunikation und enge Zusammenarbeit zwischen den Ämtern: Das sind die Bedingungen, um die Bevölkerung bei künftigen Hitzewellen zu schützen.“

Wer ist besonders gefährdet?

Hitze belastet alle Körper, wenn auch nicht jede Person das merkt. Vor allem Menschen ab 60 Jahren, Pflegebedürftige, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge sowie übergewichtige Personen sind stark gefährdet. Die Gefahr steigt mit zunehmenden Alter, weil die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung durch Schwitzen abnimmt.

Ein mangelndes Durstempfinden, das im Alter zunehmen kann bis hin zur völligen Durstlosigkeit, führt zu weniger Flüssigkeitsaufnahme. Das reduziert die Fähigkeit zu schwitzen und zur Selbstkühlung. So kann sich der Körper bei Hitze rasch auf eine gesundheitsgefährdende Temperatur erwärmen. Hitze erfordert ein angepasstes Verhalten besonders von gefährdeten Personen.

WAS IST ZU TUN?

Zu Hause
- Prüfen Sie Ihre Wohnung auf mögliche Maßnahmen gegen Hitzebildung (Jalousien, Fenster öffnen in der Nacht etc.).
- Sorgen Sie für ausreichendes Lüften.
- Verwenden Sie zur Kühlung einen Ventilator.
- Hängen Sie nasse Tücher oder Laken in der Wohnung auf. Wenn das Wasser verdunstet, wird die Luft gekühlt.
- Eingeschaltete Elektrogeräte geben ebenso Wärme ab wie manche Beleuchtungskörper – nach Gebrauch also am besten ausschalten.

Die richtige Kleidung
- Tragen Sie weite, leichte und atmungsaktive Kleidung. Sie ermöglicht, dass die Luft am Körper zirkuliert.
- Helle Kleidung reflektiert das Sonnenlicht. Der Körper heizt sich so weniger auf als mit dunkler Kleidung.
- Sorgen Sie dafür, dass sich die Luft um Sie herumbewegt. Verwenden Sie zum Beispiel Fächer.
- Schützen Sie im Freien vor allem den Kopf durch Sonnencreme, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung, denn das Gehirn ist durch Überhitzung besonders gefährdet.

Anstrengung vermeiden
- Vermeiden Sie körperliche Aktivität besonders während der heißesten Tageszeit. Verlegen Sie Einkäufe oder Sport in die kühleren Morgen- und Abendstunden.
- Achten Sie darauf, dass Sie selbst und andere sich bei Hitze nicht zu lange in parkenden Autos aufhalten.

- Verschiedene Medikamente können bei Hitze Probleme verursachen. Wer
regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte frühzeitig mit dem Arzt bzw. der Ärztin darüber sprechen. Bestimmte Medikamente verlieren in warmer Umgebung ihre Wirksamkeit. Deshalb gilt: kühl lagern.

Füreinander Sorgen – besonders bei Hitze
- Achten Sie auf Ihre Nachbar:innen, Freund:innen und Familienangehörigen besonders, wenn diese zu einer der gefährdeten Gruppen zählen und alleine leben.
- Sprechen Sie mit gefährdeten Personen über Verhaltensweisen zum Gesundheitsschutz bei Hitze.
- Organisieren Sie tägliche Telefonate oder Besuche.
- Klären Sie Betreuungsmöglichkeiten durch Hilfsdienste während sommerlicher Hitzewellen.
- Stellen Sie die Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sicher (zum Beispiel durch eine Einkaufshilfe).
- Platzieren Sie eine gut lesbare Telefonliste mit Ansprechpersonen und Ärzt:innen in der Nähe des Telefons der gefährdeten Person.

Erste Hilfe leisten
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes im Notfall können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
- Wenn die Person nicht atmet, sollte Ersthelfenden Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage einleiten.
- Atmet die Person, ist jedoch bewusstlos, so bringen Sie sie in die stabile Seitenlage, um eine freie Atmung sicherzustellen.
- Bringen Sie die Person an einen kühlen und schattigen Ort und legen Sie ihr kühle, feuchte Tücher auf Stirn, Nacken, Arme und Beine.
- Fächern Sie der Person energisch Luft zu, bis der Rettungsdienst eintrifft.