Drucksache - 1314/XX  

Frage 1:

Wie schätzt die BVV Neukölln die aktuelle Verkehrssituation in der Emser Straße im Abschnitt Hermannstraße/Oderstraße einerseits mit Blick auf den PKW und LKW-Durchgangsverkehr und die daraus folgende Lärm- und Feinstaubbelastung der Anwohner und andererseits mit Blick auf hochmotorisierte Raser und die darauf resultierende Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ein?

Frage 2:

Welche Verkehrsmodellierungspläne gibt es für die zukünftigen Führung des LKW-Verkehrs nach der ab Juli 19 geplanten Sperrung der Hermannstraße im Abschnitt zwischen Emser Straße und Silbersteinstraße, insbesondere mit Blick auf die Emser Straße im Abschnitt Oderstraße/Hermannstraße?

Begründung:

Die Emser Straße ist eine parallel zum S-Bahnring verlaufende, verhältnismäßig enge Wohnstraße im Nebenstraßennetz mit Tempo 30-Limit. Aufgrund einer Reihe von günstigen Faktoren (durch Oberlandbrücke Verbindung über die S-Bahntrasse, Asphaltdecke, keine nennenswerten Querstraßen) hat sich die Emser Straße auf dem Abschnitt zwischen Oderstraße und Hermannstraße in den vergangenen Jahren jedoch zu einer stark befahrenen Durchgangsstraße für den PKW- und LKW-Verkehr zwischen Neukölln und dem Gewerbegebiet Tempelhof sowie der Autobahnabfahrt Oberlandstraße entwickelt.

Aktuell passieren wochentags im Schnitt 300 Fahrzeuge pro Stunde diesen Straßenabschnitt, ca. ein Drittel davon schwere LKW und Transporter. In einem Teilabschnitt des Bereichs kommt hochfrequenter Busverkehr hinzu (in der Zählung nicht berücksichtigt). Auch bei sehr konservativer Schätzung hält sich bestenfalls die Hälfte der Fahrer an die 30km/h Geschwindigkeitsbegrenzung, selbst die 50 km/h Marke dürfte oft überschritten werden, aggressive Überholmanöver sind an der Tagesordnung. Nach Einbruch der Dunkelheit hingegen, finden in diesem Abschnitt der Emser Straße immer häufiger Profilierungsfahrten mit hochmotorisierten PKW und erheblich überhöhter Geschwindigkeit statt. Fahrradfahrer weichen angesichts dieser Risiken zunehmend auf den Bürgersteig aus und gefährden dort wiederum Passanten.

Für die Anwohner stellen die genannten Faktoren bereits jetzt eine erhebliche Belastung dar, eine Regulierung wäre nicht nur wünschenswert, sondern dringend erforderlich. Mit Blick auf die im Rahmen des Berliner Luftreinhalteplans ab Juli 19 geplanten Sperrung der Hermannstraße im Abschnitt Silbersteinstraße/Emser Straße (also primär im Bereich der Hermannbrücke), steht nun jedoch zu befürchten, dass sich zukünftig zusätzlich auch noch der bisher über die Hermannstraße fließende LKW-Verkehr seinen Weg über die Emser Straße und die Oberlandbrücke bahnen wird - mit entsprechenden Folgen für die Anwohner.

Meine vorgenannten Fragen ergeben sich aus diese Koordinaten.