Bezirksamt Neukölln – BVV
12040 Berlin
Drucksache - 0271/XIX
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Vorschlag vom „Bündnis Neukölln: Miteinander für Demokratie Respekt und Vielfalt“ wird aufgegriffen und der Vorplatz vor dem Rathaus Neukölln in Alfred-Scholz-Platz benannt. Die Benennung soll öffentlich stattfinden und mit der Ehrung des letzten demokratisch gewählten Bürgermeisters von Neukölln vor der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus ein Zeichen für Toleranz und Demokratie gesetzt werden. Im Zuge der Benennung soll eine Informationstafel angebracht werden, die angemessen über den Namensgeber informiert.
Begründung: Die Menschen aus Neukölln haben aus der Geschichte gelernt und sind nicht bereit Intoleranz und „rechte Gewalt“ hinzunehmen. Gerade in einer Zeit, wo auch in Neukölln wieder rechtsgerichtete Anschläge gegen fortschrittliche Einrichtungen stattfinden - wie z. B. mehrfach gegen das Anton-Schmaus-Haus in Britz, Parteibüros unterschiedlicher demokratischer Parteien und das Salvador-Allende-Zentrum in der Jonasstraße - wäre dies ein starkes Signal für die demokratische Kultur und gegen jegliche Form von Ausgrenzung.
Alfred Scholz war ab 1920 Bürgermeister von Neukölln und wurde 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzt, weil er für ein demokratisches und fortschrittliches Neukölln stand. Mit ihm verbindet sich die Reformschule, die der damalige Stadtrat Dr. Kurt Löwenstein und Pädagogen wie Fritz Karsen über die Grenzen Neuköllns bekannt gemacht haben. Aber auch die Hufeisensiedlung in Britz, die für ein besseres Leben in der Arbeiterschaft beispielhaft war. 80 Jahre nach dieser Absetzung (2013) sollte die BVV und das Bezirksamt ein gemeinsames Zeichen setzen und den ehemaligen Bürgermeister mit der Benennung des Rathausvorplatzes den Neuköllnerinnen und Neuköllnern näher bringen.
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