Auszug - Gespräch mit der Regionalen Schulaufsicht  

 
 
39. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 04.03.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:07 - 18:59 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Herr Oberschulrat Pieper und Herr Schulrat Henzler-Hübner stellen die Arbeit der Regionalen Schulaufsicht Neukölln vor. In Neukölln sorgen 5 Schulrät*innen für die Durchsetzung der inneren Angelegenheiten des Schulbetriebs im Auftrag der Senatsbildungsverwaltung. Neben Herrn Pieper als Leiter und Herrn Henzler-Hübner (verantwortlich für die Schulen in der Gropiusstadt) sind das Herr Dahms (Schulen im Nordosten), Frau Ladwig (Nordwesten) sowie Frau Marth. (Britz). Die Regionale Schulaufsicht berät und unterstützt die eigenverantwortlichen Schulen und hilft ihnen dabei ihrem bildungsgesetzlichen Auftrag nachzukommen. Die größte Herausforderung besteht in der Rekrutierung von Lehrpersonal. Während früher jährlich etwa 50 neue Kolleginnen und Kollegen als Lehrkräfte an den Neuköllner Schulen eingestellt wurden, sind es heute aufgrund der Pensionswelle zwischen 200-300, die benötigt werden. Lehramtsanwärter*innen werden zudem direkt an den Schulen ausgebildet und benötigen entsprechende Anleitung. Zudem hat sich die Schüler*innenschaft verändert, es ist ein Anstieg der Zahl von Kindern mit herausforderndem Verhalten zu verzeichnen. Es gibt Raumengpässe aufgrund neuer Aufgaben, wie das kostenfreie Mittagessen für alle Schüler*innen. Das „Klagen“ aus den Schulen wird lauter.

 

Bezirksstadträtin Korte betont die gute Zusammenarbeit mit der Regionalen Schulaufsicht, es herrscht ein gutes Arbeitsklima, in dem anstehende gemeinsame Aufgaben gut angegangen werden können.

 

BV Blesing fragt nach der Situation der Quereinsteiger in Neukölln. Herr Henzler-Hübner antwortet, dass es an den Neuköllner Schulen die meisten Quereinsteiger von ganz Berlin gibt. An einigen Schulen sind das 30% des Lehrkörpers, an vielen 25 % und in der großen Mehrheit unter 20 %.

 

Es wird auch das Problem erörtert, dass viel zu wenig Grundschullehrkräfte ausgebildet werden. Jedes Jahr sind das nur 100 Grundschullehrkräfte für ganz Berlin. Ab 2023/24 sollen es dann endlich mehr werden. Es ist ein berlinweites Problem, dass wir zu viele Gymnasiallehrkräfte haben. Es gibt Versuche der Umsteuerung, so z.B. durch die Gehaltsangleichung für Lehrer*innen an den Grundschulen und den Gymnasien. Aber wenn der Berufswunsch nun einmal Gymnasiallehrer*in war, gibt es wenig Bereitschaft, an eine Grundschule zu wechseln. Auch gibt es die wenigsten Quereinsteiger am Gymnasium. Die Langzeiterkrankungen gehen tendenziell zurück, das hängt mit der Verjüngung der Lehrer*innen zusammen.

 

BD Glücklich erkundigt sich, wie die Situation der Schulsozialarbeiter aussieht: „... alle Schulen in Berlin sollen mindestens einen Sozialarbeiter bekommen.“

 

Herr Pieper antwortet darauf, dass die Situation in Neukölln weit darüber hinausgeht. Es gibt viele Sozialarbeiter an unseren Schulen. Und meistens mehr als einen. An der Zuckmayer-Schule sind es sieben, am Campus Efeuweg fünf. Infolge ist die Schuldistanz erheblich zurückgegangen. Die Arbeit der Sozialarbeiter*innen wirkt zusammen mit gut abgestimmten Konzepten.

 

BV Abed bemerkt, dass es nicht hinnehmbar ist, das 19 % aller Schülerinnen und Schüler in Neukölln noch immer die Schule ohne Abschluss verlassen. Außerdem hofft er, dass der Senat mit dem Neutralitätsgesetz unterliegen wird. Auf seine Frage, ob der „Berlin-Tag“ für Neukölln erfolgreich war, antwortet Herr Henzler-Hübner, dass die meisten Besucher Quereinsteiger waren.

 

Weitere Probleme, die ausgetauscht wurden, waren die Frage nach Überlastungsanzeigen von Lehrer*innen (BV Sahin) und Teilzeitanträgen (BD Hopp). Herr Pieper erklärt, dass die Überlastungsanzeigen der Lehrer*innen nicht die Unterrichtsstunden betreffen, sondern die vielen zusätzlichen Tätigkeiten, die oben draufkommen, wie aktuell, z.B. die Überprüfung des Masern-Impfschutzes. BD Hopp berichtet davon, dass es an der Clay-Schule viele neue Lehrer*innen gibt, die sofort in Teilzeit gehen. Die Stundenreduzierung ist eine generelle Tendenz. Junge Menschen bringen ein anderes Verständnis von der Work-Life-Balance mit. Herr Pieper bestätigt, dass es mehr Teilzeitanträge gibt, da es an den meisten Neuköllner Schulen eine Brennpunktzulage gibt, diese wird genutzt, um sich die Teilzeit leisten zu können.


 
 

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