Auszug - Vorstellung des Seniorenservice  

 
 
36. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Bürgerdienste
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Soziales und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 11.02.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Puschkin-Zimmer, 1. Etage, Raum A105
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Die Vorsitzende begrüßt die Leiterin des bezirklichen Seniorenservice Frau Maryniak und bittet zunächst Herrn BzStR Biedermann um eine kurze Einleitung. Dieser möchte dem Bericht nicht vorgreifen, dankt Frau Maryniak für ihre tolle Arbeit und bittet sie, die Arbeit und Aufgaben ihres Bereichs vorzustellen. Frau Maryniak stellt sich zunächst kurz vor. Seit dem 01.07.2018 ist sie als Leiterin des Seniorenservice tätig.

 

Im Seniorenservice arbeiten zurzeit zwei Sachbearbeiter*innen und zwei Sozialarbeiter*innen, zwei weitere Kräfte in der Behindertenfreizeitstätte in Alt-Buckow. Hauptaufgabe ist die               Fertigung der Glückwunschkarten, welche durch die ehrenamtlichen Mitglieder in den Sozialkommissionen im Auftrag des Bezirksamtes an die Jubilar*innen überreicht werden. Etwa 100 Ehrungen werden, da nicht alle Sozialkommissionen (vollständig) besetzt sind und auf entsprechenden Wunsch die persönlichen Ehrungen durch die Mitarbeiter*innen des Seniorenservice durchgeführt. Eine weitere wesentliche Aufgabe ist die Berufung, Betreuung und Schulung der ehrenamtlichen Mitglieder der Sozialkommissionen. Weiterer Schwerpunkt ist die Betreuung der Seniorenfreizeitstätten. Hier gibt es einmal monatlich ein Treffen mit der Projektagentur, mit der der Bezirk hier eng zusammenarbeitet. Aktuell stehthier auch die Begleitung und Ausstattung der neuen Freizeitstätte in Alt-Rudow und dabei die Organisation der Angebote im Vordergrund.

 

Der Seniorenservice bietet zudem Tickets für kulturelle Veranstaltungen an, welche über die Kooperationspartner*innen (z.B. Renaissance-Theater, Estrel, Friedrichstadtpalast) für die Senior*innen oftmals deutlich preisgünstiger angeboten werden können. Dazu kommt die Organisation eigener kleinerer als auch größerer Veranstaltungen, wie z.B. die einmal jährlich stattfindende Ehrenamtsfahrt, diverse Tagesausflüge, Tanznachmittage und Kaffeetafeln für Jubilar*innen, die Weihnachtsfeiern und nicht zuletzt der Sommer- und Neujahrsball im Hotel Estrel. Oftmals wird hierbei aus das Catering gleich mit organisiert, um die Eintrittspreise niedrig zu halten. In diesem Jahr ist auch erstmal ein Frühjahrsball in der Vorbereitung. Stattfinden wird dieser im Großen Saal des Gemeinschaftshauses. Weiterhin gibt es diverse Sport- und Freizeitangebote (z.B. Bowling).

 

Im Jahr 2018 gab es insgesamt 18 Angebote durch den Seniorenservice, im Jahr 2019 waren es bereits 47 Angebote. Weitere Angebote sind in der Überlegung und Vorplanung, so z.B. ein Sportfest für Senior*innen oder auch eine Senior*innenmesse. Der monatlich erscheinende Veranstaltungskalender “WAS?WANN?WO?“ hat mittlerweile ein Auflage von 3.500 Exemplaren erreicht. Regelmäßig wird im Seniorenservice zudem auch ein*e Auszubildende*r betreut. Nicht zuletzt ist der Seniorenservice auch Ansprechpartner für die Seniorenvertretung Neukölln und arbeitet eng mit dieser zusammen. Das alles wird - da eine Stelle aktuell nicht besetzt ist - von drei Mitarbeiter*innen betreut, die hoch motiviert und engagiert zu Werke gehen.

 

Als Leiterin des Seniorenservice ist Frau Maryniak zugleich auch bezirkliche Seniorenbeauftragte. Zu ihren Aufgaben gehört hier die Öffentlichkeitsarbeit, die Vertretung der bezirklichen Interessen gegenüber anderen Behörden und Akteur*innen und sie ist insbesondere auch Ansprechpartnerin für die Senior*innen auch in besonderen Angelegenheiten. Einen besonderen Schwerpunkt setzt sie in dieser Funktion auf die Themen Einsamkeit im Alter und Altersarmut. Zu erstgenannten Thema gab es testweise im letzten Jahr das sogenannte “Speed Friendship“ als neues Angebot, welches Frau Maryniak kurz vorstellt. Die Zahl der Anmeldungen war überraschend hoch (mehr als 60 Senior*innen) und der Erfolg bei der Premiere Ende November 2019 so nicht zu erwarten gewesen. Aufgrund der großen Resonanz hat der Seniorenservice für den Monat März eine weitere Veranstaltung dieser Art geplant. Speed Friendship soll künftig zudem dauerhaft als Angebot etabliert werden. Zum Thema Altersarmut geht es ihr insbesondere auch darum, dass ältere Menschen weiterhin am kulturellen Leben teilnehmen können. Veranstaltungen, wie sie der Seniorenservice plant, sind oftmals ausverkauft, wie sie am Beispiel des organisierten Oktoberfestes erläutert. Weitere Projekt sollen folgen.

 

Die Vorsitzende bedankt sich für die ausführliche Vorstellung der Tätigkeiten des Seniorenservice. Die Mitglieder haben nun die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

 

Frau Hascelik spricht die angedachte Senior*innenmesse an und möchte wissen, welche inhaltliche Themenschwerpunkte vorgesehen sind. Frau Maryniak sieht hier die Themen Gesundheit, Pflege, Freizeit und Mobilität im Alter als Schwerpunkte an. Es sollen viele Beratungsangebote vorgestellt werden können, auch ein Seh- bzw. Hörtest soll angeboten werden. Frau Hascelik schlägt vor, die Deutsche Rentenversicherung anzufragen. Der Hinweis wird dankend berücksichtigt.

 

Herr Schröter lobt die gute Arbeit des Seniorenservice. Er fragt, welche Resonanz die Postkartenaktion des Seniorenservice im vergangenen Jahr gebracht habe und wer die Senior*innen z.B. zu einem Kaffeeplausch besucht. Frau Maryniak erklärt daraufhin, dass die Senior*innen durch die Ehrenamtlichen der Sozialkommissionen bzw. auch durch den Bezirksstadtrat zu Geburtstags- bzw. Hochzeitsjubiläen besucht werden. Herr BzStR Biedermann berichtet hierzu kurz ergänzend, dass er kürzlich erst zu einem 107. Geburtstag gratulieren konnte.

 

Für Herrn Rahman ist die Arbeit des Seniorenservice beeindruckend. Er möchte wissen, ob es Gruppen gibt, die dennoch bisher nicht erreicht werden konnten. Hierbei handelt es sich nach Aussage von Frau Maryniak vorrangig um Senior*innen mit Migrationshintergrund. Die Anbindung dieser Personengruppe steht auf ihrer Agenda für das laufende Jahr mit ganz oben. Der Seniorenservice ist momentan bereits dabei, Kontakte aufzunehmen, um mit den Akteuren ins Gespräch zu kommen.

 

Die Vorsitzende möchte gerichtet an Herrn Bender als Vorsitzenden der Seniorenvertretung wissen, wie die Zusammenarbeit mit dem Seniorenservice eingeschätzt wird. Herr Bender kann diese nur als sehr gut einstufen. Wenn Probleme, Fragen etc. auftreten, werden diese gelöst.

 

Die Vorsitzende erkundigt sich zudem nach dem Stand bei der neuen Seniorenfreizeitstätte. Frau Maryniak berichtet dazu kurz, dass viele Ideen und Themen gesammelt wurden, deren Umsetzung derzeit geprüft wird. Ziel ist es, generationsübergreifende Angebote und dem Motto Alt trifft Jung zur Verfügung stellen zu können. Hierzu befindet man sich bereits im Kontakt zur dortigen Kita und Schule. In den bestehenden Freizeiteinrichtungen neue Angebote zu etablieren, ist indes schwieriger. Es wurden Wunschboxen aufgestellt, um die Bedürfnisse der Senior*innen in Erfahrung zu bringen. Bis auf den Wunsch, die Tanzteeveranstaltungen öfters stattfinden zu lassen (wurde bereits umgesetzt), sind keine Wünsche geäußert worden. Man ist jedoch regelmäßig mit den Ehrenamtlichen in Kontakt und kann bei Bedarf schnell reagieren. Für die Freizeitstätte am Bat-Yam-Platz soll ein neues Konzept erarbeitet werden. Der Zugang für neue Senior*innen ist schwierig, hier muss sich konzeptionell neu aufgestellt werden, um diese nach und nach zu erreichen (Nachfrage der Vorsitzenden). Herr BzStR Biedermann erklärt hierzu, dass die Angebote des Seniorenservice natürlich auch an den personellen Ressourcen hängen. Für die Freizeitstätten konnte er erfreulicherweise eine neue Stelle für eine*n Sozialarbeiter*in schaffen.  Sein Wunsch ist, dass es langfristig wieder mehr hauptamtliche Kräfte für die Unterstützung der Freizeitstätten geben wird, denn Ehrenamt braucht Hauptamt. Ziel muss es sein, die Willkommenskultur weiter auszubauen, um möglichst viele Senior*innen erreichen zu können. Hierfür bedarf es der Unterstützung durch die BVV.

 

Auf die Frage der Vorsitzenden, ob in der neuen Freizeitstätte Kochangebote vorgesehen sind, erläutert Frau Maryniak kurz, dass gemeinsames Kochen vorgesehen ist.

 

Herr Bender spricht die Ausschusssitzung aus November 2019 an, bei der zum Thema Altersarmut auch der Aspekt angesprochen wurde, wie diejenigen unter den Senior*innen erreicht werden sollen, welche ihre Wohnungen nicht verlassen (können). Dies soll Bestandteil eines Konzeptes sein, bisher habe er allerdings nichts weiter davon gehört. Die Vorsitzende teilt hierzu mit, dass sie beabsichtigt, dass Thema Altersarmut demnächst wieder auf die Tagesordnung zu nehmen.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, bedankt sich die Vorsitzende im Namen des Ausschusses für den Bericht und die Einblicke in die Arbeit des Seniorenservice. Sie wünscht abschließend weiterhin viel Erfolg für die Aufgaben und schließt den Tagesordnungspunkt.


 
 

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