Auszug - Inklusion als Ziele der Jugendarbeit  

 
 
39. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Do, 07.11.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Jugendfreizeiteinrichtung BlueBox
Ort: Käte-Frankenthal-Weg 12, 12355 Berlin
1525/XX Inklusion als Ziele der Jugendarbeit
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:LINKEBA/JugGes
Verfasser:1. Posselt, Christian
2. Beitritt: SPD, Grüne
Liecke, Falko
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme - SB
 
Beschluss


 

Frau Blumenthal übergibt anlässlich dieses Tagesordnungspunktes Herrn Posselt das Wort. Dieser begründet den Antrag zur Drs. 1525/XX „Inklusion als Ziel der Jugendarbeit“. Er hält den vorliegenden Antrag für erforderlich, dass er das Thema „Inklusion“ in den neuen Leitlinien an keiner Stelle wiedergefunden hat.

 

Herr Gladisch informiert die Anwesenden darüber, dass die in Rede stehenden Leitlinien von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen entwickelt wurden. Die Verwaltung hat sich ganz bewusst für diese Form der Überarbeitung entschieden, da die Identifikation mit selbst erarbeiteten Leitlinien eine viel höhere ist, als wenn diese vorgegeben werden. Die Schwerpunkte in den Leitlinien wurden also aus der Realität heraus von den direkt Beteiligten entwickelt. Die Inklusion behinderter Menschen ist zwar nicht als absoluter Schwerpunkt benannt, wird aber selbstverständlich in der täglichen Arbeit berücksichtigt. Inklusion beschäftigt sich im Übrigen nicht ausschließlich mit Behinderung, sondern zum Beispiel auch mit Partizipation. Weiter erinnert er daran, dass die Verwaltung im Rahmen der Umsetzung der Drucksache 1480/XX aufgefordert ist, für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ein Inklusionskonzept für Neukölln zu erarbeiten. Er macht deutlich, dass es er nicht für geeignet halten würde, in die Entwicklung der Leitlinien, die ausschließlich von den Beteiligten und nicht von Führungskräften entwickelt wurden, nun seitens des Jugendhilfeausschusses einzugreifen. Diese Entscheidung obliegt jedoch den Ausschussmitgliedern.

 

Herr Hecht erklärt, dass in den Leitlinien unter dem Themenkomplex „Partizipation“ die Inklusion eigentlich zu verstehen ist und dort eingearbeitet werden könnte. Es hängt vom Geschick der Verwaltung im Jugendamt ab, diese Anregung an die entsprechenden Beteiligten in den Einrichtungen zu transportieren.

 

Herr Gladisch erinnert noch einmal an die Ausführungen von Frau Dettmer, dass Menschen mit körperlichen Behinderungen in den Einrichtungen eher weniger präsent sind. Viel eher begegnen die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen seelisch behinderten Kindern und Jugendlichen, die auffällig sind. Und hier möchte Herr Gladisch vermeiden einen sprichwörtlichen „Stempel“ aufzudrücken.

 

Herr Benecke regt an das Thema in die Präambel aufzunehmen, dass in allen Leitlinien auch der Inklusionsgedanke mitgedacht wird. Dies hält er insbesondere im Rahmen einer guten Willkommenskultur für sehr wichtig.

 

Herr BzStR Liecke befürwortet den Vorschlag von Herrn Benecke und macht noch einmal deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen die Leitlinien leben. Er bittet daher um ein wenig Feingefühl, da alle Beteiligten sich sehr viele Gedanken im Rahmen der Entwicklung der Leitlinien gemacht haben und es aus seiner Sicht auch wenig Sinn macht etwas sprichwörtlich mit „Gewalt“ zu verändern. Auch er hat sich aus dem Ausarbeitungsprozess politisch komplett herausgehalten.

 

Herr Wagner unterstützt den Vorschlag von Herrn Benecke, den er auch in keiner Weise für einen Kompromiss hält.

 

Frau Jahke findet den Ausdruck „Gewalt“ nicht angebracht und distanziert sich davon. Es handelt sich lediglich um eine Anregung aus dem Jugendhilfeausschuss. Es soll im Übrigen niemanden ein „Stempel“ aufgedrückt sondern inklusiv gedacht werden.

 

Frau Künning gibt im Rahmen der Diskussion zu bedenken, dass es Gründe hat, dass Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung nicht in Einrichtungen gehen.

 

Herr Benecke macht nachdrücklich deutlich, dass die Einrichtungen darüber informiert und angewiesen werden müssen, Inklusion zu leben. Diesen Punkt gilt es auch regelmäßig in den Zielvereinbarungen abzufragen, um Probleme in der Umsetzung des Inklusionsgedankens herauszufinden. In diesem Zusammenhang erinnert Herr Gladisch daran, dass der Jugendhilfeausschuss bereits mehrfach darüber informiert wurde, dass das Jugendamt intensiv darauf achtet, dass Inklusion gelebt wird. Die Kolleginnen und Kollegen gehen mit dieser Thematik selbstverständlich um und müssen auch nicht belehrt werden. Er macht noch einmal sehr deutlich, dass die Leitlinien für alle Kinder und Jugendlichen gedacht sind und begrüßt ebenfalls den Vorschlag von Herrn Benecke einen entsprechenden Hinweis in die Präambel aufzunehmen.

 

Auf Nachfrage von Frau Blumenthal, ob einer der anwesenden Träger an der Entwicklung der Leitlinien beteiligt war gibt es hierzu keine positive Rückmeldung. Auch Herr Gladisch war bei der Erarbeitung nicht dabei und kann keinen Träger nennen, der ebenfalls dabei war. Frau Hirth merkt an dieser Stelle an, dass im Rahmen der Leitungsrunde für eine Beteiligung geworben wurde und sich nach ihrem Kenntnisstand auch freie Träger eingebracht haben.

 

Herr Posselt macht noch einmal deutlich, dass aus seiner Sicht ein „Halbsatz“ in der Präambel nicht ausreicht, um dem in Rede stehenden Thema ausreichend gerecht zu werden. Herr Gladisch bietet ihm an, einen Textvorschlag einzubringen. Dies lehnt Herr Posselt jedoch ab.

 

Frau Blumenthal stellt abschließend fest, dass aus ihrer Sicht nichts gegen den Beschluss des vorliegenden Antrages spricht, da die Verwaltung in der Form der Umsetzung des Beschlusses keine konkreten Vorgaben hat.

 

Der Antrag wird mit Ja-Stimmen der SPD, Grüne und die LINKE sowie bei NEIN-Stimmen der CDU und der AfD angenommen. Enthaltungen gibt es keine.

1

 

 

 


 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

BVV-Büro Neukölln

Zimmer: A 201

Verkehrsanbindungen

Postanschrift

Bezirksamt Neukölln – BVV
12040 Berlin

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung

an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen

an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen