Auszug - Situation im Sozial Psychiatrischen Dienst - neue Personalsituation   

Herr Koglin begrüßt Herrn Dr. Zintel und bedankt sich ausdrücklich für seine Bereitschaft, den Ausschuss heute Auskunft über die Situation im Sozialpsychiatrischen Dienst zu geben.

Die aktuelle Personalsituation hat sich, zum Bericht im letzten Gesundheitsausschuss, nicht verändert. Herr Dr. Zintel berichtet, dass es eine Bewerberin zum 01.10.19 auf die Arztstelle gegeben hat. Diese Ärztin hat abgesagt. Der pensionierte Oberarzt, der avisiert war, hat sich ebenfalls nicht entschlossen für den Bezirk Neukölln zu arbeiten, da das Bezirksamt zu wenig Geld bezahlt.

Im Bereich der Sozialarbeiterinnen sind aktuell zwei Stellen nicht besetzt. So ergibt sich im gutachterlichen Bereich eine Einschränkung durch die aktuelle Personalsituation. Die Sprechstunden können z.Zt. nicht vollumfänglich gewährleitstet werden. Die Dienstagssprechstunde entfällt aktuell. Auch in der Verwaltung des SpD gibt es aktuell einen erhöhten Krankenstand.

Die Personalsituation erfordert, dass der SpD auf die Notdienststrukturen zurückgreifen muss. Die Bürger erhalten den Hinweis, die Klinik in Notfällen aufzusuchen und die Donnerstagsprechstunde zu nutzen. Die Nachfrage, warum nun auch Sozialarbeiter den SpD verlassen beantwortet BzStR Liecke, dass es auch hier eine Besoldungs- bzw. Vergütungsproblematik gibt. Aktuell sind eine Schwangerschaft und ein Umzug nach Westdeutschland Gründe für die Kündigungen von Sozialarbeiter/Innen. Die Belastung für die Mitarbeiter des SpD ist hoch und die Arbeitsinhalte sind anspruchsvoll. Diese Belastungen sind auch Motive den Tätigkeitsbereich zu wechseln.

Herr BzStR Liecke macht darauf aufmerksam, dass es Bezirke gibt, die mehr bezahlen als Neukölln. Der Ausschuss fragt nach, wie es zu unterschiedlichen Vergütungen in den Bezirken bei vergleichbaren Arbeitsgebieten kommen kann.

Hierzu kann nur festgestellt werden, dass im Bezirksamt Neukölln die Bewertungen für die Sozialarbeiter/Innen des SpD bereits zweimal durch die Verwaltung überprüft wurde. Leider konnte bisher keine Höhergruppierung erfolgen. Es gibt einzelne Aufgaben, die in anderen Bezirken höher bewertet sind, aber nicht für alle Mitarbeiter greifen.

Herr BzStR Liecke führt hierzu aus, dass es unterschiedliche Herangehensweisen der Bezirke, was die Bewertung betrifft, gibt. Es gibt hier oftmals keine einheitlichen Regelungen. Weiterhin ist zu beachten, dass befristete Arbeitsgebiete sich nur schwer besetzen lassen, wenn in einem anderen Bezirk eine unbefristete Stelle ausgeschrieben ist. Ein weiterer erschwerender Umstand könnte sein, dass die Außenstelle Gutschmidtstraße nicht gut zu sichern ist. Hier kam es in der Vergangenheit immer wieder zu konfliktreichen Lagen in den Sprechstunden. Im Rahmen des Arbeitsschutzes hat die Verwaltung wiederholt Hinweise auf verbale Gewaltausbrüche durch Klienten erhalten. Hierzu sind erste Termine zu Gesprächen mit den Betroffenen, den Leitungen und dem Personalrat vereinbart. Es werden Überlegungen zu Notfallrufmöglichkeiten getroffen und Lösungen erarbeitet. Aktuell wird geprüft, wie die Mitarbeiter geschützt werden können.

Die Nachfragen aus dem Ausschuss zur Nachbesetzung von Arzt- und Sozialarbeiterstellen werden so beantwortet, dass diese freien Stellen schnellstmöglich ausgeschrieben und im besten Fall auch besetzt werden können, je nach Bewerberlage. Fehlende BAK‘s (Beschreibung des Aufgabenkreise) müssen als Grundlage für die Ausschreibungen erstellt werden.

Personalengpässe lassen sich mitunter auch im Steuerungsdienst feststellen, so dass es hier zu Verzögerungen bei der Erstellung von BAK’s kommen kann. Grundsätzlich ist aber zu bemerken, dass die Besetzung von offenen Stellen, wenn entsprechende Bewerber vorhanden sind, im Bezirksamt Neukölln sehr zügig erfolgt.