Auszug - Vorstellung Kita Lebenshilfe  

 
 
35. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 2
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 15.08.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:55 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Kita Lebenshilfe, Lebenshilfe iKita gGmbH
Ort: Straße 614 Nr.24, 12347 Berlin
 
Beschluss


 

Frau Blumenthal begrüßt anlässlich dieses Tagesordnungspunktes Herrn Almunaizel und bedankt sich für die Einladung den Jugendhilfeausschuss zum Thema „Inklusion“ in der Kita Lebenshilfe tagen zu lassen. Herr Almunaizel ist Geschäftsführer und pädagogischer Leiter der Kindertagesstätte. Nachdem Herr Almunaizel alle Anwesenden herzlich willkommen geheißen hat, erläutert er die Geschichte der Einrichtung, die es zwischenzeitlich seit 25 Jahren an diesem Standort gibt. Derzeit erarbeitet er ein sogenanntes „Friedenspädagogisches Konzept, dass er hofft im Frühjahr 2020 fertig zu haben. Er informiert in diesem Zusammenhang darüber, dass Kinder aus 30 bis 35 verschiedenen Nationen und ca. 20 Glaubensgemeinschaften vor Ort betreut werden und das Zusammenleben in Frieden und Freiheit Ziel und Philosophie der Kita ist. Es werden Kinder aus neun verschiedenen Berliner Bezirken betreut. Grundsätzlich ist das Haus für 170 Kinder konzipiert. Aufgrund des Fachpersonalmangels können derzeit jedoch nicht alle Plätze belegt werden. Kürzlich wurden neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen einer berufsbegleitenden Ausbildung aufgenommen, für die es seitens der Senatsverwaltung sogenannte Anleitungsstunden gibt. Dies gilt zu seinem Bedauern jedoch nicht für Heilerzieher.

 

Aktuell führt er auf einer „Warteliste“ rund 300 Kinder, wovon 65 einen Förderbedarf haben. An dieser Stelle weist Herr Almunaizel darauf hin, dass es Bezirke, wie zum Beispiel Steglitz-Zehlendorf gibt, die für Kinder mit einem sehr hohen Förderbedarf neben der eigentlichen Finanzierung Mittel für zusätzliche Stunden zur Verfügung stellen.

 

Abschließend macht er deutlich, dass es aus seiner Sicht noch viel „Luft nach oben“ gibt hinsichtlich der Umsetzung der Inklusion. Er betont an dieser Stelle aber auch die hervorragende Zusammenarbeit mit Frau Stehle im Jugendamt.

 

Auf Nachfrage von Herrn Glücklich teilt Herr Almunaizel mit, dass sich die Bezirke an den Kosten der Betreuung der Kinder beteiligen.

 

Herr Hecht bittet um Mitteilung, welche Zusatzqualifikation die Erzieher vor Ort mitbringen müssen. Hierzu führt Herr Almunaizel aus, dass seine Kolleginnen und Kollegen vor Ort grundsätzlich die gängige Ausbildung absolvieren und dann über den Träger eine Zusatzqualifikation erhalten. Er führt weiter aus, dass 55% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über einen Hochschulabschluss verfügen. Facherzieher für Integration gibt es derzeit etwas weniger.

 

Herr Szczepanski erfragt das Besondere des zuvor erwähnten Friedenskonzeptes. Herr Almunaizel informiert darüber, dass es dabei um Konfliktlösungen ohne jegliche Form der Gewalt und ein respektvolles Miteinandergeht, dass den Kindern vermittelt werden soll.

 

Auf Bitten von Herrn Wagner teilt Herr Almunaizel mit, dass nach der Einschulungszeit rund 18% Kinder mit einem Förderbedarf betreut werden. Im Laufe des Jahres pendelt sich dieser Wert im Durchschnitt bei rund 25% ein.

 

Frau Jahke bittet um Mitteilung, ob Herr Almunaizel gern mehr Kinder mit einem Förderbedarf aufnehmen würde. Hierzu führt dieser aus, dass die 29%-Grenze aus seiner Sicht sinnvoll ist und in jedem Fall die Voraussetzungen für eine gute Begleitung des in Rede stehenden Personenkreises gegeben sein muss. Er führt in diesem Zusammenhang weiter aus, dass die Förderbedarfe sehr unterschiedlich sind. Es können körperliche Behinderungen sein, aber auch sozial-emotionale Störungen finden sich immer häufiger bei den Kindern. Autistische Kinder sind aus seiner Sicht sehr benachteiligt in Berlin. Er macht noch einmal deutlich, dass es zahlreiche Kinder gibt, die dem Grunde nach eine 1 zu 1 Betreuung benötigen. Seitens des Senats gibt es jedoch lediglich einen Stellenanteil von 0,5 Stellen.

Auf Nachfrage von Frau Blumenthal informiert Herr Almunaizel darüber, dass er auch kriegstraumatisierte Kinder betreut und es hier eine gute Vernetzung mit anderen Kindertagesstätten und Fortbildungsveranstaltungen zum Beispiel mit dem Traumazentrum gibt.

 

Herr Früh bittet Herrn Almunaizel um Hinweise, was er anderen Einrichtungen raten würde, um auch Kinder mit einem Förderbedarf zu betreuen. Dieser macht deutlich, dass Fortbildungen, Supervisionen und vor allem eine gemeinsame Haltung aller Beschäftigten vorhanden sein müssen. In diesem Zusammenhang erläutert er auf Nachfrage von Frau Jahke, dass die drei Bereiche in seiner Einrichtung selbst entscheiden, wie häufig sie eine Supervision benötigen und die angebotenen Fortbildungen offen für alle Interessierten sind.

 

Nachdem die Fragen der Anwesenden beantwortet sind, bedankt sich Frau Blumenthal noch einmal für die interessanten Ausführungen bei Herrn Almunaizel und beendet diesen Tagesordnungspunkt.

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