Auszug - Kostenfreiheit für die Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus bei der Verlegung der Stolpersteine in Neukölln  

 
 
8. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mi, 05.07.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Schule am Sandsteinweg
Ort: Hornblendeweg 2, 12349 Berlin
0221/XX Kostenfreiheit für die Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus bei der Verlegung der Stolpersteine in Neukölln
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDUBA/BiSchulKuSport
Verfasser:1. Schulze, Karsten
2. Beitritt: Gr.FDP, Fraktionslose Zielisch
Korte, Karin
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme - SB
 
Beschluss


BV Schulze:

Eine Säule zur Finanzierung sind Spender*innen. Zweite Säule: die Hinterbliebenen werden zur Kasse gebeten.

 

BV Koglin:

Stolpersteine sind eine tolle Aktion. Es findet sich eine Gemeinschaft, die bereit ist, neben der Recherche auch die Finanzierung zu übernehmen. Ich würde es nicht generalisieren, wie im Antrag formuliert, sondern wir würden uns dem Änderungsantrag anschließen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

„Das Bezirksamt wird gebeten, die Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus auf Antrag zu finanzieren, wenn Angehörige/Nachfahren der Opfer dazu nicht in der Lage sind“.

Eingebracht von BV Ali Onur Firat.

 

Museumsleiter Dr. Udo Gößwald:

Fast 200 Stolpersteine sind in den letzten fünfzehn Jahren durch bürgerschaftliches Engagement in Neukölln verlegt worden. Stolpersteine machen täglich im Straßenbild von Neukölln auf das Geschehene aufmerksam. Aus Anlass des Holocaust-Gedenktages präsentierte das Museum Neukölln am 25. Januar 2017 vor dem BVV-Saal im Rathaus Neukölln eine Ausstellung über dieses einzigartige, partizipative Erinnerungsprojekt von unten, das von dem Kölner Künstler Gunter Demnig initiiert wurde.

 

Die Initiative geht dabei von Bürger*innen aus.

 

In ihrer Gesamtheit ergeben die von Gunter Demnig entworfenen Steine eine „soziale Skulptur“ – ein Kunstwerk, das durch die Beteiligung vieler einzelner Menschen zum Wohl einer Gesellschaft beiträgt. Die Ausstellung stellt ausgewählte Neuköllner Bürgerinnen und Bürger vor, für die ein Stolperstein verlegt wurde. Sie zeigt die verschiedenen Akteure und Initiativen, die sich mit großem sozialem Engagement für die Erinnerungsarbeit im Bezirk einsetzen.

 

Die verschiedensten Initiativen richten sich an den Künstler, der inzwischen deutschlandweit verlegt. D.h. die Initiative zur Verlegung eines Stolpersteins geht nicht von der Verwaltungsebene des Landes Berlin aus.

 

Kern ist das bürgerschaftliche Engagement von Nachbarn, Freunden oder Angehörigen der Nachfahren, Schulklassen oder einfach Einzelpersonen.

 

Dr. Gößwald:

„Nach meiner Überzeugung würde es, wenn eine Summe für den Stolperstein durch den Bezirk zur Verfügung gestellt wird, nicht mehr im Sinne dieses Gedankens sein. Wir sehen unsere Aufgabe als Museum auch darin, weitere Paten zu finden und wir haben durch die Ausstellung auch um Paten geworben. Die Darstellung im ursprünglichen Antrag, dass Bürger herangezogen werden, ist falsch. Sie werden zu keinem Zeitpunkt dazu gezwungen sondern tun dies freiwillig.“

 

Bezirksstadtrat Rämer:

Die öffentliche Hand leistet in Form der personellen Unterstützung (Koordinierung) selbst einen großen Beitrag.

 

BV Schulze:

Ich würde mich dem Änderungs-Antrag des BV Ali Onur Firat anschließen.

 

BV Koglin:

SPD schließt sich dem Änderungsantrag an.

 

Der Änderungsantrag wurde mit Mehrheit von SPD, CDU und Linke angenommen, es gab eine Enthaltung der Grünen und eine Enthaltung der AfD.


 
 

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