Auszug - Präsentation und Gespräche zur Erweiterung der A100 – 16 BA mit Anschlüssen zum Wirtschaftsstandort Industriegebiet Grenzallee u. Umgebung durch Hr. Arne Huhn (Ingbauwerke Senatsverwaltung)   

 
 
20. öffentliche Sitzung des Wirtschaftsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Wirtschaftsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 03.06.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:29 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVB.net Bus Verkehr Berlin KG, 6.OG
Ort: Grenzallee 9-11, 12057 Berlin
 
Beschluss

Der 16

Der 16. Bauabschnitt verlängert die A 100 vom Autobahndreieck Neukölln über die Anschlussstellen Grenzallee und Sonnenallee bis zur Anschlussstelle Treptower Park um 3,2 km. Ziel des Weiterbaus ist die Bündelung des Verkehrs sowie die bessere Anbindung des Berliner Ostens. Im Rahmen der Baufeldfreimachung mussten in Neukölln Kleingärten weichen. Den betroffenen Pächtern wurden Ersatzangebote unterbreitet. Da mit Philip Morris, Remondis und der BVB auch mehrere Gewerbebetriebe vom Autobahnbau tangiert sind, steht die Senatsverwaltung in engem Kontakt zum Unternehmensnetzwerk Neukölln-Südring.

 

Die Trasse verläuft auf 385 Metern in Tunnellage und auf ca. 2,3 km in bis zu 7 Meter tiefer Troglage. Es werden bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände errichtet und zusätzlich ein sogenannter Flüsterasphalt verwendet. Vorgesehen sind drei bzw. im Bereich der Sonnenallee 4 Fahrspuren und ein durchgehender Standstreifen pro Richtung. Parallel zur Autobahn wird künftig ein Betriebsweg verlaufen, der auf ganzer Länge von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann.

 

Erschwerende Baubedingungen sind der Berliner Baugrund mit Mergel und Findlingen, die auf der gesamten Fläche zu erwartenden  Kontaminationen sowie der hohe, bereits nach 3 Metern anzutreffende Grundwasserspiegel. Die zahlreichen Kreuzungspunkte an Stadtstraßen erfordern eine Vielzahl von Leitungsarbeiten und der Tunnel und die Troglage umfangreiche Ingenieursbauten. Die Kosten belaufen sich auf 473 Millionen Euro, davon sind 419 reine Baukosten. Damit ist dieser Bauabschnitt der teuerste Autobahnbau aller Zeiten.

 

Die Baumaßnahme ist in 7 Lose aufgeteilt. Das Los 1 zeichnet sich durch das Tunnelbauwerk aus. Nach dem Bodenaushub und dem Abpumpen des Grundwassers in den einzelnen Baugruben wird der eigentliche Tunnelquerschnitt hergestellt. In Tunnelmitte entsteht ein unter der Fahrbahn liegender Stauraum mit außen liegendem Regenpumpwerk für das anfallende Oberflächenwasser. In diesem Bauabschnitt erfolgt die Querung der Grenzallee und der Neuköllnischen Allee. Um Baufreiheit für die Tunnelarbeiten zu erlangen, sind umfangreiche Umverlegungsarbeiten der Versorgungsunternehmen sowie Behelfsbrücken erforderlich. In der Grenzallee muss ein neues Brückenbauwerk über der Industriebahntrasse errichtet werden. Die Bahntrasse selbst befindet sich im endgültigen Ausbauzustand direkt auf der Tunneldecke. Die extrem lange Sperrung der Grenzallee ist eine Ausnahme. Andere Straßensperrungen werden kürzer angelegt oder der Verkehr kann sogar aufrechterhalten werden. Die Umleitungen laufen aber ziemlich reibungslos. Hier hat nicht zuletzt der Kontakt zum Unternehmensnetzwerk neue Impulse für die Streckenführung ergeben.

 

Los 2 betrifft die die Autobahntrasse kreuzenden Bahnstrecken der Fern- und S-Bahn. Hier erfolgt der Neubau von zwei stählernen Stabbogenüberbauten mit einer Stützweite von jeweils 68 m. Zur Aufrechterhaltung des Bahnverkehrs werden sechs Hilfsbrücken gebaut. Los 3 umfasst alle Arbeiten für die Anschlussstelle Sonnenallee. Hierzu gehört der Bau mehrerer Rampenbauwerke sowie der Neubau der Brücke im Zuge der Sonnenallee über die neue Autobahn. Wie in der Grenzallee sind auch hier umfangreiche Leitungsarbeiten erforderlich  Die Sonnenallee selbst wird als Behelfsumfahrung mit zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung, einem Radweg und einem Gehweg ausgebildet. Los 4 ist mit dem Trogbereich Dieselstraße und dem dortigen Brückenneubau der letzte den Bezirk Neukölln betreffende Bauabschnitt. Im Bereich dieses Loses findet südlich der Dieselstraße derzeit eine archäologische Grabung statt. Auf dem Fundplatz wurde eine neolithische Kulturschicht aus dem Zeitraum von ca. 3500 bis ca. 3000 vor Christus entdeckt. Verzögerungen für die Bautätigkeit werden hieraus voraussichtlich aber nicht erwachsen.

 

Zusammengefasst beinhaltet der 16. Bauabschnitt den Neubau von 4 Straßen- und 3 Eisenbahnbrücken sowie die Errichtung von 2 Regenwasserbehandlungsbecken und 22 Verkehrszeichenbrücken. Der aktuelle Projektstand befindet sich nicht zuletzt aufgrund eines engen Controllings voll im vorgesehenen Termin- und Kostenplan. Die Hälfte der Bausumme ist bereits beauftragt. Nach derzeitigem Sachstand wird die Fertigstellung zum 22.02.2222 erfolgen. Eine Nutzung von Teilabschnitten wird insofern nicht möglich sein, als die aus offenporigem Asphalt bestehende Fahrbahndecke auf einmal hergestellt werden muss.

 

Herr Mahlo bedankt sich für die Vorstellung des Projekt und weist nochmals auf die positiven wirtschaftlichen und verkehrspolitischen Auswirkungen der Weiterführung der BAB 100 hin.

 


 
 

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