Auszug - Information gemäß § 71 Abs. 3 SGB VIII  

Frau Schwarzer übergibt das Wort an Herrn BzStR Liecke. Dieser informiert die Anwesenden, dass Frau Dr. Gallus – Jetter heute zum letzten Mal in Funktion der Jugendamtsdirektorin an der Ausschusssitzung teilnimmt und dankt ihr für ihr hohes Engagement in den vergangenen 17 Jahren.

Das Auswahlverfahren zu Neubesetzung der Stelle fand in den vergangenen Wochen statt und es wurde ein Besetzungsvorschlag erarbeitet. Unter den Bewerbern hat sich Herr Andreas Gladisch durchgesetzt. Aktuell ist Herr Gladisch Amtsleiter im Sozialamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin. Zuvor war er im Jugendamt Friedrichshain- Kreuzberg stellvertr. Jugendamtsdirektor, so dass er über eine langjährige Erfahrung im Jugendamt verfügt. Er wird seinen Dienst im Anschluss an seine Elternzeit im November 2013 aufnehmen.

Nach § 71 (3) SGB VIII hat der JHA Beschlussrecht in Angelegenheiten der Jugendhilfe im Rahmen der von der Vertretungskörperschaft bereitgestellten Mittel, der von ihr erlassenen Satzung und der von ihr gefassten Beschlüsse. Er soll vor jeder Beschlussfassung der Vertretungskörperschaft in Fragen der Jugendhilfe und vor der Berufung eines Leiters des Jugendamts gehört werden und hat das Recht, an die Vertretungskörperschaft Anträge zu stellen. Er tritt nach Bedarf zusammen und ist auf Antrag von mindestens einem Fünftel der Stimmberechtigten einzuberufen. 4Seine Sitzungen sind öffentlich, soweit nicht das Wohl der Allgemeinheit, berechtigte Interessen einzelner Personen oder schutzbedürftiger Gruppen entgegenstehen.

Frau Vonnekold fragt nach dem Grund des schnellen Wechsels von Frau Dr. Gallus – Jetter in den KJGD, wenn Herr Gladisch erst zum 1. November 2013 seine Tätigkeit aufnehmen kann. Des Weiteren bittet sie um Mitteilung der Notwendigkeit im KJGD, dort so kurzfristig eine derartig hochrangige Stelle zu besetzen. Herr BzStR Liecke erläutert, dass es im KJGD bereits seit Jahren einen hohen Bedarf an Fachärzten gibt. Frau Dr. Gallus – Jetter war bereits in früheren Jahren im KJGD tätig und ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin – mithin sehr gut für die zu besetzende Stelle geeignet. Seit langem besteht im KJGD aufgrund der ärztlichen Koordinierung und der mannigfaltig zu bewältigenden Aufgaben ein erheblicher ärztlicher Fachkräftebedarf. Der Versetzungszeitpunkt wurde aus Gründen der Planungssicherheit gewählt. Frau Vonnekold betont, dass diese Vorgehensweise für das Gesundheitsamt ideal ist. Als Mitglied im Jugendhilfeausschuss betrachtet sie diese Entwicklung jedoch mit Sorge. Die Personalsituation in der mittleren Ebene ist ihrem Erachten nach noch immer nicht verbessert und gleichzeitig wird eine zusätzliche Führungsposition besetzt. Herr BzStR Liecke erläutert, dass Einstellungsverfahren einige Zeit in Anspruch nehmen, was Frau Vonnekold aus ihrer Amtszeit wissen sollte. Im Amtsblatt sind in den vergangenen Wochen diverse Stellen ausgeschrieben worden. Er versichert, dass die Verfahren seitens des Jugendamtes schnellstmöglich vorangetrieben werden. Es gibt jedoch bekanntermaßen Entscheidungen, die nicht allein in der Befugnis des Jugendamtes liegen. Vielmehr sind in einem Bewerberverfahren weitere Personen wie z.B. die Personalvertretung und der Steuerungsdienst einzubeziehen. Herr BzStR Liecke macht an dieser Stelle seiner Verärgerung darüber deutlich, dass Frau Vonnekold zum wiederholten Male unterstellt, das Jugendamt würde seine Personalsituation nicht verbessern. Er erinnert auch noch einmal daran, dass er immer wieder deutlich gemacht hat, dass ein Kinderschutzteam erst starten wird, wenn die Stellen in den Regionen, die durch den Wechsel der Kolleginnen in das Kinderschutzteam entstehen, nachbesetzt werden. Dies nimmt Zeit in Anspruch. Eine Ausschreibung der Stellen ist jedoch bereits erfolgt. Im Übrigen gibt es entgegen der Äußerungen von Frau Vonnekold im RSD seit 2012 einen Aufwuchs an VZÄs. Frau Vonnekold erwidert, dass sie keinesfalls Vorwürfe der Zeitverzögerung oder ähnliches macht, sie lediglich den zeitlichen Ablauf der Versetzung hinterfragt.

Herr BzStR Liecke macht noch einmal deutlich, dass im Jugendamt durchgängig intensiv daran gearbeitet wird die vorhandenen Ressourcen bedarfsorientiert optimal einzusetzen. Im Übrigen setzen alle zuständigen Kolleginnen und Kollegen alles daran, unbesetzte Stellen schnellstmöglich nach zu besetzen.

Herr Petzold bedankt sich anschließend bei Frau Dr. Gallus – Jetter für die langjährige Arbeit im Jugendamt und macht deutlich, dass er die hier geführte Personaldebatte in dieser Form befremdlich findet. Er sieht die Besetzung der Stelle im KJGD durch Frau Dr. Gallus – Jetter als großen Gewinn für das Gesundheitsamt und hofft, dass Herr Gladisch im November 2013 an die bisher geleistete Arbeit anknüpfen wird.

Herr BzStR Liecke informiert die Anwesenden, dass sich Herr Gladisch in der Juni - Sitzung den Mitgliedern des JHA persönlich vorstellen wird.

An dieser Stelle bedankt sich auch Frau Schwarzer bei Frau Dr. Gallus – Jetter für ihr jahrelanges Engagement und wünscht ihr alles Gute für die Zukunft.

Abschließend zu diesem Tagesordnungspunkt ergreift Frau Dr. Gallus – Jetter die Gelegenheit sich nach 17 Jahren Jugendamtsleitung und 21 Jahren Mitgliedschaft im JHA für die Zusammenarbeit zu bedanken und wünscht den Anwesenden auch für die Zukunft eine vertrauensvolle Kommunikation.