Auszug - Deutschkurse an der Volkshochschule Neukölln, Berichterstatter: Herr Jochen Mainka, stellv. Direktor  

 
 
3. öffentliche Sitzung des Integrationsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Integrationsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.01.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Frau Dr

Frau Dr. Giffey erzählt, dass es aktuell eine Debatte über die Höhe der Honorare in den Volkshochschulen (VHS) gibt. Die Dozenten hegen den Wunsch nach höherer Bezahlung und empfinden die derzeitigen Honorare als nicht angemessen.

 


In einer Zwischenfrage wird erfragt, wie dies finanziert werden soll. Sie erzählt, dass es einen Beschluss dazu gibt und merkt an, dass sie es einerseits schön findet, andererseits aber keine Mittel dafür vorhanden sind. Der Senat sagt, dass die Bezirke die Honorarerhöhung selber tragen sollen - dies würde aber erhebliche Probleme für die Arbeitsfähigkeit des Bezirksamtes (BA) darstellen.

 


Der Senat meint dazu, dass die Erhöhung der Honorare durch Einnahmeerhöhung zu decken ist. Dies gehe aber nicht, da das Angebot preislich gedeckelt ist. Das Thema bleibt ungeklärt. Ein Großteil der Kurse ist gedeckelt. Es werden keine Einnahmen gemacht, da das Entgelt für die Honorare der Dozenten vor-festgelegt ist. Eine Möglichkeit würde darin bestehen, eine Entgelterhöhung in den anderen Kursen vorzunehmen.



Es werden Fragen gestellt.

 


Es gibt eine Nachfrage, wie hoch die Honorarerhöhung ausfallen würde. Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Erhöhung zwischen 7,3 und 7,5 % ausfallen würde.


Die nächste Nachfrage war, ob die Einnahmen überbezirklich geregelt sind.Die Frage wird mit ja beantwortet, mit dem Hinweis auf bezirksübergreifende Richtlinien an welche sich alle Bezirke halten. Desweiteren wird daraufhin hingewiesen, dass die bezirklichen Volkshochschulen nur im Bezirk wirksam sind. 2/3 der Kurse sind Integrations- und Deutschkurse. Die Berliner Volkshochschulen zahlen bundesweit die höchsten Honorare (28,76 € pro Unterrichtseinheit à 45 Minuten).



Es folgt eine Powerpointpräsentation, die begleitend vorgestellt wird.



Anmerkungen von Herrn Mainka: (VHS)



Zu Unterrichtsangeboten: Diese sind von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich.Zu Unterrichtsstunden: Bei der Anzahl ist Neukölln nach Mitte der zweitgrößte Anbieter unter den VHS.



Es gibt eine Nachfrage, ob Neukölln hier Vorreiter ist.Ja, denn mit Mitte zusammen sind sie größter Anbieter für Integrations- bzw. Deutschkurse. Dies ist auch bundesweit gesehen der Fall.



Es gibt neben den in der Powerpoint-Präsentation gezeigten Lehrstätten (in der Lahnstraße, der Boddinstraße, der Werbellinstraße und dem Neuköllner Tor) noch Lehrstätten in der Richardstraße und einen Container in der Karlsgartenstraße 6.



Das finanzielle Volumen umfasst 1,4 Mio. Euro. Darin sind die Elternkurse bereits enthalten.



Zu den Integrationskursen:


Es gibt eine Verpflichtung über das Jobcenter oder die Ausländerbehörde (ABH). Man kann aber auch als Europäer, sofern gewünscht, einen Antrag beim Bundesamt stellen.
=> Beratung, Einstufung, Anmeldung (zwischen 600 - 1200 Stunden; wird durch Migrationsberatungsstellen begleitet). Dann DTZ (Deutschtest für Zuwanderer) - wer diesen besteht, hat den Kurs bestanden. MEB = Migrations-Erstberatung.

Frage: Wie hoch ist die Durchfallquote in etwa?

 

Bundesweit 30 %. Es kommt darauf an, wie die Teilnehmer vorbereitet werden; wenn die Stunden verbraucht sind, müssen sie die Prüfung machen, danach gibt es vielleicht eine Aufstockung und nochmals Prüfung.Die Frage zu beantworten ist wegen der Lernerfahrung des Einzelnen relativ schwierig.

 


Eltern- bzw. Mütterkurse:

Die Eltern- bzw. Mütterkurse werden an Kitas und Schulen angeboten. Die Teilnehmerinnen sind zu 99% Frauen. Die Idee dahinter ist, dass wenn die Eltern Deutsch können sie ihre Kinder besser in der Schule unterstützen können.

 

In der Elternschule wird den Teilnehmerinnen erklärt wie das deutsche Schulsystem funktioniert und über eine gesunde Ernährung ihrer Kinder aufgeklärt. Außerdem wird darüber informiert wie man am besten mit dem Jobcenter umgehen kann. Es gibt Exkursionen, die auch außerhalb von Neukölln führen. Genauere Hintergrundinformationen können auf der Internetseite dazu heruntergeladen werden.

 


Das Modell ist sehr erfolgreich, allerdings nicht kostenlos. Für einen Dreimonatskurs, a jeweils vier Terminen im Monat zahlt man 29 €.

 

Nachfrage: Wie lange darf man diesen Kurs machen, gibt es da eine Zeitbeschränkung?Anders als bei Integrationskursen sind diese Kurse offen für alle, es gibt kein Limit. Ziel ist aber die DTZ- bzw. B2-Prüfung. Die Kurse werden wohnortnah angeboten.



Nachfrage zur Kosten von 29 €. Wird das vom Jobcenter übernommen?Nein, wenn es nichts kostet, wird es nicht ernst genommen, wenn es zu viel kostet wird es nicht angenommen.


Nachfrage: Gibt es auch Männer in den Gruppen?Mittlerweile wieder vermehrt, sofern die Gruppe Männer zulässt. Es gibt auch Gruppen, wo die Männer von den Frauen in den Kursen nicht wünschen, dass ein fremder Mann dabei ist.

 


Nachfrage: Bekommt man eine Teilnahmebescheinigung? Ja.


Nachfrage: Asylbewerberinnen können die Kurse ja nicht machen, aber sie können die Elternkurse besuchen?

 

Ja, aber meistens können sie diese nicht bezahlen und man weiß nicht, wie viele dabei sind.


Nachfrage: Können die sich das leisten?Sozialhilfe für Asylbewerber ist unterhalb ALG II und somit können sich das die meisten nicht leisten.
Nachfrage zur Ausweitungsmöglichkeit der Kurse: Die Finanzierung im Jahre 1999 war durch eine Umlage von der VHS gesichert. Diese war beschränkt auf die 4 Innenstadtbezirke Mitte, Neukölln, Kreuzberg und […].

 

Diese waren sehr erfolgreich, seitdem wird es vom Senat gefördert. Das Programm wurde soweit ausgeweitet, dass alle Bezirke Mutterkurse anbieten können. Der Bezirk Neukölln hat sich lautstark gemeldet und wollte dies unbedingt, und hat nach dem Bezirk Mitte die meisten Mittel dafür bekommen.


Nachfrage zur Teilnehmerzahl:Gruppen bestehen aus 10-12 Teilnehmern. Zweckgebunde Mittel ausweiten könnte man ohne weiteres, sofern der Senat mehr Mittel zu Verfügung stellt. Diese kann er aller Wahrscheinlichkeit nach zur Verfügung stellen, da genug Mittel für diesen Bereich vorgesehen sind und die Finanzierung daher möglich erscheint.Wenn eine Schule Kurse haben möchte werden diese angeboten.Am Anfang gibt es 3-5 Teilnehmer, die nach der Teilnahme begeistert sind und erzählen ihre Bekannten davon. Daraufhin kommen ein paar mehr Teilnehmer, und nach 2, 3 Monaten füllt sich der Kurs (Eigenmotivation).


Nachfrage: Wird Neukölln der Anfrage gerecht? Nein, die Anfrage wird auf jeden Fall größer, weil die Elternkurse noch nicht flächendeckend angeboten werden. Wir könnten das Angebot mit mehr Mitteln auch ausweiten.


Nachfrage, Über höhere Kosten für freie TrägerAntwort: Nein, der Träger darf nicht mehr nehmen, als das Bundesamt für Integration vorgibt.


Anmerkungen zu den Mutterkursen: Große Multikulturelle Zusammensetzung ist gut für den Lernerfolg. Nimmt den Sprachtest ab (der von VHS entwickelt wurde). Nimmt den Einbürgerungstest ab (sehr geringe Durchfallquote). Projekte für Roma. (Von Alphabetisierung von Kindern zu Erwachsenen) Deutsch-Türkische Kurse.

 

Nachfrage zu den Mütterkursen: Gibt es eine Evaluation? Könnten sie uns diese zugänglich machen? Ja, selbstverständlich, die nächste Evaluation steht gerade an. Geben sie mir ihre Email-Verbindung und ich schicke Ihnen das zu. Es gibt auch einen Film darüber.

 

Nachfrage: Werden konkrete Probleme angesprochen? Ist nicht in allen Fällen so, aber in der Regel sollte es so sein, dass wenn etwas ansteht (z. B. Elternabende), dies in den Kursen dann auch besprochen wird.

 

Aufbauend: Elternbildungsseminare nicht nur für Migranten.

 

Herr Oeverdieck hat nachrecherchiert. Im Haushaltsplan 2011 belaufen sich die Aufwendungen für freie Mitarbeiter auf 1,54 Millionen €, insgesamt sind es ca. 2,1 Millionen.
 

Frau Dr. Giffey: Der Betrag umfasst ungefähr 200.000 €. Man müsste das Geld für die Honorarerhöhung irgendwo hernehmen.

 

Nachfrage: Können Ausschussmitglieder sich das mal ansehen?  Ja, aber mit Bitte zu vorherigen Anmeldung.
 

Frau Dr. Giffey: Nochmal zum Film: Es gibt eine Langversion und eine Kurzversion, die Kurzversion ist ca. 8 Minuten lang. 

 

Nachfrage: Ausschussmitglied entschuldigt sich für die vielen Nachfragen und merkt an, dass die Süddeutsche Zeitung einen Artikel über die Elternkurse hatte. Sie fragt ob es eine Studie über die Elternkurse gibt, die den Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder belegt?

 

Antwort: Da gab es kein Geld für, das Geld wurde lieber in die Kurse selber gesteckt, wär aber interessant.Es gibt aber Anzeichen dafür, dass Elternabende eher besucht werden nach dem Besuch eines Elternkurses


 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

BVV-Büro Neukölln

Zimmer: A 201

Verkehrsanbindungen

Postanschrift

Bezirksamt Neukölln – BVV
12040 Berlin

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung

an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen

an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen