Wohnen

Geschütztes Marktsegment (GMS)

Seit 1993 gibt es in Berlin zur Versorgung von Wohnungsnotfällen das sogenannte Geschützte Marktsegment (GMS). Es bietet Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt weitgehend chancenlos sind, ein Dach über dem Kopf.

Dafür hat das Land Berlin einen Kooperationsvertrag mit einigen Wohnungsunternehmen geschlossen. Diese verpflichten sich, Wohnungen für 1.100 Einpersonenhaushalte und 250 für Zwei- und Mehrpersonenhaushalte im Geschützten Marktsegment vorzuhalten.
Ziel des Senats ist die Erhöhung des Kontingents auf 2.500 Wohnungen pro Jahr.

Die Zentrale Koordinierungsstelle (Zeko) im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) vermittelt zwischen den Berliner Bezirksämtern und den Wohnungsunternehmen, damit Menschen in Wohnungsnotfällen schnell eine neue Wohnung bekommen.

Housing First

Housing First

Housing First ist ein relativ neuer, in den USA entwickelter sozialpolitischer Ansatz beim Umgang mit Obdachlosigkeit. Er bildet eine Alternative zum herkömmlichen System von Notunterkünften und vorübergehender Unterbringung. Der Ansatz ist klar formuliert: Eine obdachlose Person oder eine Familie braucht als erstes und wichtigstes eine Wohnung. Andere Probleme können auch noch nach dem Einzug in eine Wohnung angegangen werden; obdachlose Menschen müssen also nicht wie im bisher gängigen Stufenmodell erst einmal ihre „Wohnfähigkeit“ beweisen.

In Berlin wurde Housing First im Rahmen zweier Modellprojekte („Housing First Berlin“ des Trägerverbunds aus Neue Chance e. V. und Berliner Stadtmission sowie „Housing First für Frauen“ des Trägers Sozialdienst Katholischer Frauen) von Oktober 2018 bis September 2021 erprobt. Die Modellprojekte wurden durch die Alice-Salomon-Hochschule wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Beide Housing First-Projekte wurden im Anschluss ausgebaut. Perspektivisches Ziel ist die Überführung von Housing First in das Regelsystem. Mehr Informationen

Förderung von Housing First

Die SenIAS fördert Housing First-Projekte in Berlin. Förderinteressierte können bis zum 28.02.2023 ihre Projektskizze einreichen. zum Projektaufruf