Selbsthilfe ist Teil der gesundheitlichen oder sozialen Versorgung und gilt als vierte Säule der Versorgung (neben ambulanter Versorgung, stationärer Versorgung und der öffentlichen Gesundheitsdienste).
In Selbsthilfegruppen finden Menschen zusammen, die ein gemeinsames Thema verbindet, die zum Beispiel unter der gleichen Krankheit, Behinderung oder seelischen Konfliktsituation leiden. Auch Angehörige von Betroffenen organisieren sich in Selbsthilfegruppen. Selbsthilfegruppen bieten aber auch kreative und kulturelle Möglichkeiten.
Das Wesen der Selbsthilfe ist die wechselseitige Hilfe auf der Basis gleicher Betroffenheit. Selbsthilfe bedeutet, die eigenen Probleme und deren Lösung selbst in die Hand zu nehmen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten aktiv zu werden. Hierbei unterstützen die Selbsthilfekontaktstellen.
Selbsthilfekontaktstellen arbeiten eng mit Stadtteilzentren zusammen oder sind sogar direkt Teil der Stadtteilzentren. In jedem Bezirk gibt es mindestens eine Selbsthilfekontaktstellen. Diese arbeiten stets mit den Stadtteilzentren des jeweiligen Bezirks zusammen und bieten
- Ratsuchenden Zugang zur Selbsthilfe
- Raum und Service für Gruppenangebote und Initativen
- Unterstützung und Begleitung bei Gruppengründungen
- Initiativen und Vernetzungsforen
- Vermittlung und Bereitstellung von Fachkräften
- Hilfe bei der Vermittlung von Patientinnen und Patienten
- Unterstützung für Engagement vor Ort
- Anlaufstellen für Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung
An die Selbsthilfekontaktstellen angebunden sind auch die Kontaktstellen zum Pflegeengagement. Sie greifen positive Elemente der Selbsthilfe wie Engagement und Eigeninitiative auf und bieten in der Bündelung der Angebote eine sinnvolle Synergie. Informelle Hilfenetze in der Nachbarschaft werden damit unterstützt.
Der fachpolitische Rahmen und grundsätzliche Vorgaben zur Arbeit der Selbsthilfekontaktstellen sind in den „Strukturempfehlungen für Selbsthilfekontaktstellen in Berlin“ festgelegt.