Feierliche Verleihung der Neuköllner Ehrennadel

Pressemitteilung vom 12.12.2019

Sechs Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Bezirk Neukölln verdient gemacht haben, werden mit der Neuköllner Ehrennadel ausgezeichnet. Die Auszeichnungen empfangen in diesem Jahr Renate Bremmert, Michael Freiberg, Holger Kratzat, Dr. Ingrid Munk, Heinz Ostermann sowie Beate Storni. Bei der Ehrennadel handelt es sich um die höchste Ehrung des Bezirks Neukölln an seine Bürgerinnen und Bürger.

Die Neuköllner Ehrennadel wird seit 1984 verliehen. Insgesamt wurden bereits 176 Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement für den Bezirk geehrt. Unter den Preisträger*innen sind viele bekannte Namen, von der Journalistin und Filmemacherin Güner Balcı über die mehrfache Olympiasiegerin und Schwimmweltmeisterin Britta Steffen bis hin zu Musiker Frank Zander.

Die Verleihung erfolgt in feierlichem Rahmen durch den Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Lars Oeverdieck sowie Bezirksbürgermeister Martin Hikel am Samstag, 14. Dezember 2019 um 19 Uhr auf Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Bezirksbürgermeister Martin Hikel: „Es ist eine große Ehre und Freude, Menschen die Ehrennadel unseres Bezirks zu verleihen. Sie sind Neuköllner Leuchttürme, Vorbilder, sie sind Botschafterinnen und Botschafter unseres Bezirks. Sie bereichern unsere Kieze und machen Neukölln noch lebenswerter. Dafür danke ich ihnen herzlich.“

Hintergrundinformationen zu den mit der Ehrennadel ausgezeichneten Bürger*innen im Jahr 2019:

Renate Bremmert gehört zu den Mitbegründerinnen des Vereins „Alte Dorfschule Rudow“, der die Alte Dorfschule zu einem florierenden Kulturzentrum im Süden des Bezirks ausgebaut hat. Dort finden heute zahllose Veranstaltungen und Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene statt. Jahrelang hat Renate Bremmert in der Dorfschule vielbeachtete Matineeveranstaltungen organisiert. Zugleich hat sie die Dorfschule in das jährliche Literaturfestival „Rudow liest“ einbezogen. Renate Bremmert ist darüber hinaus aktiv in zivilgesellschaftlichen Bündnissen in Rudow. Bremmert, die von 1986 bis 2003 erste Frauenbeauftragte im Bezirksamt Neukölln war, verhalf während ihrer langen Wirkungszeit dem Amt der Frauenbeauftragten auch über Berlin hinaus zu Anerkennung und Akzeptanz.

Michael Freiberg hat sich neben seinen umfangreichen Tätigkeiten innerhalb der Berliner Verwaltung und Politik vor allem als erster Vorsitzender des Freilandlabors Britz e.V. einen Namen gemacht. Der Verein hat sich der Umweltbildung im städtischen Raum verschrieben. Für alle Altersgruppen bietet der Verein um Michael Freiberg Einblicke in Naturphänomene – von den Entdeckertouren für Kitas über Pilzberatungen und Vögelbeobachtungen für Familien bis hin zu Veranstaltungen für Senior*innen. Das Freilandlabor ist mit mehreren festen Standorten am Britzer Garten auch auf dem Tempelhofer Feld präsent.

Holger Kratzat ist nach einem schweren Unfall seit über 30 Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Seit 2013 ist er als Rollstuhlfechter aktiv – und wurde 2015 auf Anhieb Deutscher Meister. In den Folgejahren wurde er Vize-Meister; 2018 wurde er Deutscher Meister im Degen. Derzeit bereitet er sich auf die Paralympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr vor. Holger Kratzat, der im Diakoniehaus Britz lebt, ist aber nicht nur ein beeindruckendes Vorbild für Menschen mit einer Behinderung, sondern ganz selbstverständlich im Kiez unterwegs – bei ehrenamtlichen Reinigungsaktionen im Kiez genauso wie im der Tee- und Wärmestube Neukölln.

Dr. Ingrid Munk ist seit 2007 Chefärztin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Vivantes Klinikum Neukölln. Während ihrer langjährigen Tätigkeit hat sie umfassend dazu beigetragen, dass sich die Lebensumstände von psychisch erkrankten Menschen in Neukölln deutlich verbessert haben. Dazu gehört ihr Einsatz für passgenaue Betreuungs- und Wohnformen für Patient*innen im Anschluss an den stationären Aufenthalt. So hat sie maßgeblichen Anteil an den innovativen Wohnprojekten für schwer erkrankte Wohnungslose in Neukölln. Nicht zuletzt hat Frau Dr. Munk einen erheblichen Anteil an dem bald eröffnenden Neubau der psychiatrischen Station im Klinikum Neukölln, der die Versorgung der Patient*innen verbessern wird.

Heinz Ostermann führt seit mittlerweile 12 Jahren die Buchhandlung „Leporello“ in Rudow und organisiert seit acht Jahren die berlinweit einmalige Veranstaltung „Rudow liest“. Dabei finden an einem Wochenende im März in Läden, Geschäften, Kirchen und Kultureinrichtungen in Rudow Lesungen mit Autorinnen und Autoren statt. Die Lesefestival-Reihe hat folgerichtig dazu geführt, dass die Buchhandlung von Ostermann vom Bundesverband des Deutschen Buchhandels als „ausgezeichneter Ort der Kultur“ auserwählt wurde. Heinz Ostermann ist darüber hinaus zivilgesellschaftlich im Süden Neukölln ehrenamtlich aktiv und setzt sich ein für ein friedliches Neukölln ohne Rassismus und Ausgrenzung ein. Trotz Einschüchterungsversuchen durch Rechtextremisten setzt er sich unermüdlich gegen Diskriminierung in seinem Stadtteil ein.

Beate Storni ist Neuköllnerin durch und durch. Seit bald vier Jahrzehnten engagiert sie sich ehrenamtlich im Bezirk – sei es als Vorsitzende des Bezirkselternausschusses, als Vorstandsmitglied im Verein „Haus 104 Tempelhofer Feld“ oder im Quartiersrat Schillerkiez. Wie kaum jemand kennt sie den Schillerkiez, in dem sie schon zur Grundschule ging und in dem sie bis heute in unzähligen Projekten aktiv ist. Besonders als Mitglied im Quartiersrat hat sie nachbarschaftliche Strukturen aufgebaut und damit die Grundlage für den Dialog miteinander und gemeinsame Aktivitäten gelegt. Sie bringt Anwohner*innen, Initiativen und Verwaltung zusammen, baut Brücken und stärkt so den sozialen Zusammenhalt im Kiez.