Wohnungs- und Obdachlosigkeit sind wachsende gesellschaftliche Probleme, die immer mehr Menschen betreffen. Sie entstehen häufig aufgrund von Armut, wachsender sozioökonomischer Ungleichheit, einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum und struktureller Diskriminierung.
Für marginalisierte Gruppen, wie LSBTIQ+ Personen, verschärft sich die Situation zusätzlich durch Mehrfachzugehörigkeiten. Prekarität und Wohnungslosigkeit sind nicht geschlechts- oder sexualitätsneutral. Insbesondere LSBTIQ+ Personen sind im Kontext der Wohnungslosigkeit besonders verletzlich. Negative, lebensprägende Ereignisse, wie Diskriminierung auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie Ausgrenzungserfahrungen aufgrund von Queerfeindlichkeit und Transfeindlichkeit, können zu weiteren Hürden und Brüchen führen.
Bislang gibt es nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien zur Wohnungs- und Obdachlosigkeit von LSBTIQ+ Personen. Insbesondere zu zielgerichteten Maßnahmen und Unterstützungsleistungen ist die Datenlage noch äußerst dürftig. Daher hat die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung eine Studie zu Wohnungs- und Obdachlosigkeit von LSBTIQ+ Personen in Berlin in Auftrag gegeben. Das zentrale Ziel der Grundlagenstudie ist es, die vorhandenen Wissenslücken zu schließen, zentrale Herausforderungen aufzuzeigen und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen zu formulieren, um die Entwicklung wirksamer Handlungskonzepte für Berlin zu unterstützen.
Die Studie wurde im Rahmen des Berliner LSBTIQ+ Aktionsplans 2023 der Initiative “Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt” (IGSV) umgesetzt. Ziel des Senats ist es mit der Umsetzung des Aktionsplans die Regenbogenstadt Berlin als weltoffene Metropole sowie plurale und pulsierende Großstadt weiter zu stärken.