Sport für Zielgruppen

Die Sportmetropole Berlin setzt auf Vielfalt mit dem Ziel, eine sportaktive Lebensführung aller Bevölkerungsgruppen zu fördern und sportliche Ambitionen sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport zu unterstützen. So werden zum Beispiel durch das Teilhabeprogramm einzelne Zielgruppen mit passgenauen Sportangeboten angesprochen. Dabei sollen insbesondere auch diejenigen in das Sportgeschehen integriert werden, die bisher noch in geringerer Zahl im Berliner Sportgeschehen präsent sind. Aber auch darüber hinaus bieten die Berliner Vereine ein vielseitiges Programm für nahezu jeden Bedarf. Einige Projekte und Angebote stellen wir auf dieser Seite vor.

Berlin hat Talent

Kinder und Jugendliche

Unter den Berliner Kindern und Jugendlichen gibt es zahlreiche sportliche Talente und auch Kinder, die eine besondere Förderung benötigen, um durch Sport einen gesundheitsorientierten und gesellschaftlich aktiven Alltag zu leben.

Im Programm “Berlin hat Talent” wird allen Kindern unter Berücksichtigung und Anerkennung ihrer Unterschiedlichkeit die Teilhabe an sportlicher Betätigung ermöglicht und sie werden durch individuelle Förderung in ihrer Entwicklung unterstützt. Das Programm richtet sich gleichermaßen an Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen. Die individuellen Talente und Fähigkeiten der Kinder werden durch speziell geschulte Mitarbeitende des Landessportbunds ermittelt. Im Anschluss erhalten die Kinder eine Empfehlung und können sich in einen geeigneten Sportverein vermitteln lassen oder an einer der Bewegungsfördergruppen teilnehmen.

“Berlin hat Talent” ist ein gemeinsames Programm der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport, des Landessportbunds Berlin e.V. und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Mädchenfußball

Frauen und Mädchen

Obwohl in den Berliner Vereinen je nach Sportart zahlreiche Mädchen und Frauen aktiv Sport treiben, sind sie insbesondere in den ehemals klassischen “Männersportarten” noch unterrepräsentiert. Mitunter trainieren Frauen gemeinsam mit Männern, in vielen Vereinen bleiben sie (je nach Disziplin) unter sich. Einzelne Verbände und Vereine widmen sich der Thematik jedoch mit gezielten Projekten.

Mädchenfußball – Alle Kicken mit!

Dieses von der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport unterstützte Projekt des Berliner Fußballverbandes ist ein Best-Practice-Beispiel für die zielgruppenorientierte Förderung des Sports in Berlin. Das Projekt wurde als Empfehlung der Arbeitsgruppe Integration und Sport zur Umsetzung des sportpolitischen Leitbilds für die Sportmetropole Berlin zur Realisierung ausgewählt. Es dient dem strategischen Ziel „Integration in den Sport“, berücksichtigt jedoch auch weitere Ziele wie vor allem die Förderung des Mädchen- und Frauensports (Gender Mainstreaming) sowie die Förderung der Kooperation von Schule und (Vereins)Sport.

Gemeinsamer Seniorensport im Fitnesscenter

Sport für Ältere

Regelmäßige Bewegung und Sport steigern die Lebensqualität und helfen, im Alter gesund und mobil zu bleiben. Immer mehr ältere Menschen beteiligen sich deshalb am Berliner Sportgeschehen. Die Zahl der aktiven über 60jährigen in den Vereinen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der Sport der Älteren nimmt daher auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung im Bereich des Sports einen immer größeren Stellenwert ein.

Spricht man heutzutage von “Älteren”, so umfasst dieser Begriff inzwischen Menschen in sehr verschiedenen Altersklassen und differenzierten Lebenssituationen. Das spiegelt auch das vielseitige und abwechslungsreiche Bewegungsangebot der Sportorganisationen für diese Gruppe wider. Die sportlichen Aktivitäten in den Vereinen und anderen Sport- und Freizeitgruppen stärken dabei gleichzeitig die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Eine Übersicht der Aktivitäten und Angebote gibt der Landessportbund Berlin. Weiterhin gibt es auch in den vielen bezirklichen Senioreneinrichtungen zahlreiche Gruppen und ein großes Angebot an bewegungsorientierten Freizeitaktivitäten.

Kinder unterschiedlicher Herkunft bei gemeinsamen Spiel

Menschen mit Migrationshintergrund

Die Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport fördert integrative Sportangebote, aber auch Qualifizierungsmöglichkeiten im Sport für Menschen mit Migrationshintergrund. Aktueller Schwerpunkt ist in diesem Bereich die Integration von Geflüchteten. Der Anteil der Frauen und Mädchen liegt über alle Aktivitäten betrachtet bei ca. 40 %. Er entspricht damit in etwa dem Frauen- und Mädchenanteil unter den Geflüchteten insgesamt.

Über das Teilhabeprogramm werden Angebote des Landessportbunds, des Berliner Fußball-Verbands und der Clubs “ALBA” und “Eisbären Juniors” finanziell unterstützt. Auch der Verein “Seitenwechsel – Sportverein für Frauen/Lesben, Trans*, Inter* und Mädchen” macht spezielle Angebote für geflüchtete lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ).

Neben dem aktiven Sport ist die Qualifizierung für das Ehrenamt ein weiterer Schwerpunkt der Aktivtäten. Angebote zur Ausbildung als Übungsleiterin bzw. als Übungsleiter sowie zur Schiedsrichterin bzw. zum Schiedsrichter werden vom Landessportbund Berlin und Berliner Fußball-Verband angeboten. Auch der Berliner Schwimmverband fördert die Ausbildung von Geflüchteten zu Schulschwimmtrainerinnen und -trainern.

Nützliche Links zum Thema:

Behinderte Sportler im Rollstuhl sport

Menschen mit Behinderung und Inklusion

Gemeinsames Sporttreiben ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, Kontakte zu knüpfen und ein aktives, gesundheitsorientiertes Leben zu führen. Berlin hat die Stärkung der Inklusion durch Sport zu einem Schwerpunkt der Sportpolitik erhoben. Aktuell soll im Rahmen der Special Olympics Weltspiele Berlin 2023 und des dazu inititierten Nachhaltigkeitsprogramms Inklusion’23 das Bewusstsein der Berliner Bevölkerung für diese Thematik geschärft und die Bedingungen für die Inklusion auch über den Bereich Sport hinaus verbessert werden.

LSBTIQ - Regenbogenfahne am Alten Stadthaus

LSBTIQ im Sport

Berlin hat eine der größten Communities von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren (LSBTIQ) Menschen in Europa. Dennoch bedarf die Thematik im organisierten Sport noch der Weiterentwicklung.

Zur Koordination und konzeptionellen Arbeit fördert die Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport die „Kompetenz- und Koordinierungsstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport“ beim Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg. Ziel ist eine allgemeine Sensibilisierung für dieses Thema im Bereich Sport sowie ein besserer Austausch und eine größere Vernetzung zwischen den Interessierten. Darüber hinaus erstellt der Verein Seitenwechsel ‑ Sportverein für FrauenLesbenTrans*Inter* und Mädchen e.V. mit der Förderung der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport aktuell eine „Charta für geschlechtliche Vielfalt im Sport“. Mit der Unterzeichnung der Charta erklären Sportorganisationen ihre Absicht, sich mit geschlechtlicher Vielfalt zu befassen und offen für alle Geschlechter zu sein. Zu jedem der neun Chartapunkte gibt es Informationen und Hinweise für die Umsetzung.

Beispiele im Berliner Sportgeschehen:

Vorspiel SSL Berlin e.V. ist ein Sportverein für alle Sportbegeistgerten, egal ob homo-, hetero-, bi-, trans* oder intergeschlechtlich mit Angeboten in mehr als 30 Sportarten. Für die Älteren hat der Verein ein neues Angebot geschaffen, das über das Teilhabeprogramm des Berliner Senats gefördert wird.

Der Aikido-Verein Shofukan hat sich im Rahmen der Förderung durch das Teilhabeprogramm bewusst für LSBTIQ geöffnet. Durch die gezielte Ansprache konnten neue Mitglieder gewonnen und ein Diskussionsprozess in Gang gesetzt werden.