Sportmuseum Berlin und Wassersportmuseum Grünau

Sport und die Geschichte des Sportes ist unsere Leidenschaft. Was Sport ist und welche Bedeutung Sport für Gesellschaften oder den einzelnen Menschen hatte, kann als Geschichte von spektakulären Ereignissen, hinreißenden Gefühlen, faszinierender oder regulierter Körper, als Geschichte von Emanzipation, großer Erfolge oder des Scheiterns, als Geschichte von Zugehörigkeit und Gemeinschaft oder als Geschichte von Ausschlüssen erzählt werden. Eine Gesellschaftsgeschichte der Moderne ohne Sport ist schwer denkbar. Das Sportmuseum Berlin setzt sich in Forschung, Vermittlung, Sammlung und Ausstellungen mit der Bedeutung und der Vielfalt von Sport in der Berliner, deutschen und transnationalen Geschichte auseinander.
Das Museum versteht sich dabei als dynamischer Raum, in dem Diskussionen angestoßen und neue Formen der Vermittlung sowie der Ausstellungspraxis erprobt werden. Ziel ist es, einen partizipativen, inklusiven und vielfältigen Ort zu schaffen, an dem die Geschichte des Sports in ihrem Spannungsreichtum und ihrer Vielschichtigkeit erlebt, erforscht und erfahren werden kann.

Logo Sportmuseum Berlin

Standorte und Angebote

Das Sportmuseum Berlin ist Mitglied im Deutschen Museumsbund und besitzt mit seinen beiden Standorten in Westend (Olympiapark) und in Grünau (Wassersportmuseum) die umfangreichste und vielfältigste Sportsammlung in Deutschland. Das Wassersportmuseum Grünau hat mit neuen Ausstellungs- und Arbeitsräumen und regelmäßigen Aktivitäten bereits seinen Platz unter der Tribüne auf dem Regattagelände gefunden.
Für eine zukünftig angemessene Präsentation erfolgt für das Sportmuseum Berlin aktuell eine grundlegende Neukonzeption mit umfangreichen Baumaßnahmen. Bis dahin werden in loser Folge Workshops, Führungen und Veranstaltungen im Olympiapark organisiert.

Sportmuseum Berlin - Sichten der Exponate

Im Visier der Sichtung ist hier der DDR Vierer-Bob, der bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid (1980) Gold gewann.

Hinter den Kulissen

Die Maifeldtribünen – Der Umbau zum Ausstellungszentrum

Die Maifeldtribüne im Olympiapark wird zu einem Ausstellungsgebäude für das Sportmuseum umgestaltet. Die Tribünen bilden mit dem Glockenturm ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble. Sie fanden jedoch lange wenig Beachtung und sind stark sanierungsbedürftig. Derzeit erfolgt der Ausbau der künftigen Museumsräume im Nordflügel der Maifeldtribüne.
Finanziert wird das Bauprojekt durch die von der Senatskanzlei im Frühjahr 2013 bewilligten Mittel aus dem Europäischen Kulturfonds für Regionale Entwicklung (EFRE) – „Kulturinvestitionsprogramm – KIP“, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB) und Investitionsmittel des Landes Berlin. Die künftige Dauerausstellung in der Maifeldtribüne wird im vierten Quartal 2026 eröffnet.

Sichtung der Exponate: Die neue Dauerausstellung nimmt Form an

Die Vorbereitungen für unsere Dauerausstellung des Sportmuseum Berlin laufen auf Hochtouren. Aktuell verschaffen wir uns einen Überblick über die anstehenden Restaurierungsarbeiten der Objekte im Großdepot – zur Prüfung des Materials müssen hier – bei aller Vorsicht – die Handschuhe auch manchmal ausgezogen werden.

Kleines Boot - Ausstellungsstück im Wassersportmuseum Grünau

Informationen zu Sport und Gesellschaft im Wandel der Zeit

Wassersportmuseum Grünau

Das Wassersportmuseum Grünau gehört zu den neuen Highlights in der Berliner Kulturszene. Es ist zugleich eine spezielle Facette des Bereichs Sport und Kultur, beliebtes Ausflugsziel, stets ein attraktives Rahmenprogramm für Veranstaltungen und so oder so ein Muss für alle Wassersportfans. Weitere Informationen

Berliner Sportpalast, 1951

Berliner Sportpalast, 1951

Objekt des Monats im Sportmuseum

Berliner Sportpalast, 1951

Vor 115 Jahren, am 17. November 1910, wurde der Berliner Sportpalast eröffnet. Die damals noch „Hohenzollern-Sport-Palast“ genannte Großveranstaltungshalle befand sich an der Potsdamer Straße in Berlin-Schöneberg. Heute steht dort ein großes Wohnhaus.

Mit Platz für mehr als 10 000 Besucherinnen und Besucher war der Sportpalast lange die größte Halle Berlins. Von zentraler Bedeutung war der Sportpalast nicht nur als Ort für politische Kundgebungen aller Parteien der Zeit, sondern vor allem für das kulturelle und sportliche Leben der Stadt. Messen, Konzerte, Bälle und Feste zogen zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Doch es waren vor allem Sportveranstaltungen wie Box- und Turnwettkämpfe, die begeisterten. Im Jahre 1925 wurde mit dem vermeintlich größten Eispalast der Welt, welcher 2400 m² umfasste, zusätzlich ein Ort für Eishockey, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf sowie Eisrevuen geschaffen. Ikonisch mit dem Sportpalast verbunden ist jedoch das legendäre Sechstagerennen. Stammgast dieses Radrennens war Reinhold Franz Habisch, Spitzname „Krücke“. Er sorgte für die unvergleichliche Sportpalast-Stimmung und kreierte mit seinen Pfiffen die Hymne des Ortes, den „Sportpalastwalzer“.

Im Jahr 1943 forderte der nationalsozialistische Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels in seiner durch und durch antisemitischen sogenannten Sportpalastrede die totale Mobilisierung und eine beispiellose Entgrenzung des Krieges. Im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstört, wurde er ab 1945 zunächst provisorisch als Freilichthalle genutzt, später vereinfacht wieder hergestellt und 1973 schließlich abgerissen. Der Sportfotograf Heinrich von der Becke lichtete 1951 zur Wiedereröffnung des Sportpalastes ein Wandgemälde auf einem der Gebäude des Sportpalastes ab. Die dargestellten Eishockey-Spieler repräsentieren eine der beliebten Sportdisziplinen des damaligen Ortes.

Die Plattform “museum-digital” bietet einen zusätzlichen Blick auf die umfangreiche Sammlung des Sportmuseums.

Sportschule im Olympiapark - Poelchau Oberschule

Bibliothek, Führungen und Workshopangebote im Olympiapark

Das Sportmuseum verfügt über eine umfangreiche sporthistorische Bibliothek mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften sowie einer Dokumentensammlung. Der Bestand wird nach und nach in die Datenbank eingearbeitet. Die Nutzung der Bibliothek, Bildarchive und Sammlungen können Sie gerne mit uns vereinbaren. Anmeldung bitte per E-Mail an Sascha Tietz.

Das Sportmuseum Berlin bietet regelmäßig Führungen auf dem Olympiagelände an. Vermittelt wird die historische Vergangenheit des Geländes vom frühen 20. Jahrhundert bis heute. Thematisch liegt der Schwerpunkt auf den Olympischen Spielen 1936 und die historischen Brüche und Kontinuitäten, die sich von diesem Ereignis aus beobachten lassen. Immer wieder geht es um die Frage: Wie hängen Sport, Gesellschaft und Politik miteinander zusammen?

Workshops werden immer wieder zu folgenden Themen angeboten:

  • Nationalsozialismus und Geschichtskultur
  • Geschlechterbilder im Sport der vergangenen 100 Jahre

Geplante Termine werden auf dieser Seite vorab bekannt gegeben. Anfragen und Anmeldungen werden per E-Mail bearbeitet.

Pilotprojekt: "inklusiv sammeln"

„inklusiv sammeln“ – so heißt ein Sammlungsschwerpunkt des Sportmuseums, der anlässlich der Special Olympics World Games Berlin 2023 als Pilotprojekt etabliert wurde. Mit dem Projekt will das Sportmuseum Berlin auch vermehrt Objekte zum organisierten Breitensport und von Menschen mit Beeinträchtigung sammeln und in künftigen Ausstellungen präsentieren.

Downloads

  • Sportmuseum Flyer Inklusiv Sammeln (deutsch)

    Das Dokument ist barrierefrei.

    PDF-Dokument (469.1 kB) - Stand: 2025

  • Flyer zum Projekt "inklusiv sammeln" in englischer Sprache

    Das Dokument ist barrierefrei.

    PDF-Dokument (438.6 kB)

Sportgeschichte diversifizieren

Projekt Sportgeschichte in Bewegung: Euer Sport – Eure Geschichte

Das Projekt sammelt die Geschichten von Berliner Sportlerinnen und Sportlern und macht sie öffentlich sichtbar. Ein besonderer Fokus liegt dabei zunächst auf queeren Athletinnen und Athleten und Vereinen, die in den Archiven, Sammlungen und Publikationen zur Sportgeschichte stark unterrepräsentiert sind. Das Projekt verfolgt das Ziel, diese Sammlungslücken zu schließen, Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit für vielfältige Sportgeschichten herzustellen und Diskussionen über Erinnerungskultur und Geschichtsschreibung innerhalb des Sportes anzustoßen.
Die Vorstudie wird finanziert von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.

Queere Sportgeschichten oder eine queere Geschichte des Sports ist bisher weder Thema in den Geschichts-oder Sportwissenschaften noch ausgewiesen in Museen sichtbar gemacht. Hier möchte das Sportmuseum Berlin eine Schneise schlagen, und erstens zu einer Sichtbarkeit beitragen, vor allem aber damit zu einem historischen Verständnis dafür beitragen, wie und in welcher Form eine Geschichte des Sports eine Geschichte von Teilhabe & Ausschluss ist und gerade im Sport immer auch Sexualität und Geschlecht verhandelt wurden.

  • Sportmuseum Flyer Sportgeschichte diversifizieren (deutsch)

    Das Dokument ist barrierefrei.

    PDF-Dokument (1.9 MB) - Stand: 2025

  • Flyer Sportgeschichte diversifizieren (englisch)

    PDF-Dokument (792.1 kB)

Interessante Links

  • Aktuelles rund um das Sportmuseum
    Hinter dem folgenden Link finden Sie einen Blog mit weiteren aktuellen Informationen über anstehende Veranstaltungen, Sammlungen, Präsentationen und das Grünauer Wassersportmuseum.
    Link zum Hypothesis-Blog
  • Das Museumsportal Berlin ist die gemeinsame Website der Berliner Museen, Schlösser und Gedenkstätten. Es bietet einen Überblick über Berlins einzigartige Museumslandschaft.
    Link zum Museumsportal Berlin

Mitgliedschaften

Das Sportmuseum Berlin ist Mitglied im Deutschen Museumsbund. Hier geht es zur Internetseite. Weiterhin ist das Sportmuseum auch Mitglied des deutschen Nationalkomitees des Internationalen Museumsrates (ICOM). Weitere Informationen auf der Internetseite des Fachverbands.

Kontakt

Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Abteilung IV – Sportmuseum Berlin

Leiterin des Sportmuseums und des Wassersportmuseums Grünau
Dr. Veronika Springmann

Das Sportmuseum wird gefördert durch: